MixTop-Beiträge

D: Feuerwehr bietet Hilfe beim Reifenwechsel → Stadt will über 700 Euro kassieren → Gericht gibt Autofahrerin Recht

HESSEN (DEUTSCHLAND): Über ein Gerichturteil eines Falles von Hilfeleistung mit dreisten Folgen durch die Stadt berichtet der Stern online in seiner Ausgabe am 15. Mai 2023. Laut Bericht hatte die Feuerwehr einer Dame auf der Suche nach einem umgestürzten Baum auf Eigeninitivative den Reifen gewechselt. Von der Stadt Kirtorf kam dann eine Rechnung von satten 784,20 Euro. Das Gericht gab der Frau Recht, den Betrag nicht zu zahlen müssen.

Die Feuerwehr war im Dezember 2022 zu einem auf die Straße gestürzten Baum alarmiert worden, konnte jedoch kein die Fahrbahn blockierendes Gewächs ausmachen. Sechs Fahrzeuge waren mit 17 Kräften dorthin ausgerückt. Unterwegs stieß man dann auf ein am Straßenrand liegengeblienes Auto. Eine Frau hatte eine Reifenpanne und wartete auf den Pannendienst. Noch bevor der ADAC ankam, halfen ihr die Feuerwehrleute laut dem Online-Bericht, der sich auf die Angaben des Gerichtes in Gießen bezieht, den defekten Reifen zu wechseln und ihr die Weiterfahrt zu ermöglichen.

Von der Stadt flattert die Rechnung ins Haus

Soweit so gut. Dann flatterte der Dame jedoch von der Stadt Kirtorf eine Rechnung ins Haus. Fette 784,20 Euro wollte man für diese Serviceleistung abkassieren. “Aus ‘Billigkeitsgründen'”‘ habe man aber die Kosten um ein Viertel reduzier” hieß es nach Gerichtsangaben seinerzeit. Die Frau wandte sich mit einem Eilantrag dagegen und hatte Erfolg.

Kostenlose Hilfe war zu erwarten

Das Gericht entschied in seinem Beschluss, ein pauschaler Verweis auf die Feuerwehrtarifordnung (Gebührensatzung wie es in Deutschland heißt) reichte für den Bescheid nicht aus. Es gab auch keine “unaufschiebbare Gefahrenlage”, die ein Eingreifen der Feuerwehr erforderlich gemacht hätte. Zudem hat die Autolenkerin auch von einer kostenlosen Hilfeleistung ausgehen können, da sie die Feuerwehr gar nicht angefordert habe. Gegen die Entscheidung kann noch Beschwerde beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof eingelegt werden.

Abzocke

Fireworld.at meint: Abzocken von Betroffenen um jeden Preis. Von erweiterter Nachbarschaftshilfe ist in einigen Regionen offenbar nicht mehr viel übrig. Eine bedauerliche Entwicklung.

Ein Gedanke zu „D: Feuerwehr bietet Hilfe beim Reifenwechsel → Stadt will über 700 Euro kassieren → Gericht gibt Autofahrerin Recht

  • Genau der Fall, wenn die Gemeinde verrechnet und keine Ahnung davon hat. Es wird immer nach TATSÄCHLICHEM Aufwand verrechnet, nicht die Komponenten, die auch ausrücken.
    Und in so einem Fall was verrechnen, finde ich persönlich zum schämen.

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert