Technisch

D: Austritt eines gesundheitsgefährdenden Stoffes aus Lkw in Niedernhausen

NIEDERNHAUSEN (DEUTSCHLAND): Gegen 9:54 Uhr des 17. Juli 2023 wurde die Freiwillige Feuerwehr Niedernhausen (Gemeinde im Rheingau-Taunus-Kreis) zu einem Gefahrgutunfall alarmiert. Im Niedernhausener Ortsteil Königshofen kam es zu einem Austritt eines gesundheitsgefährdenden Stoffes.

Schätzungsweise 200 Liter der gesundheits- und umweltgefährdenden Flüssigkeit sind von einem Lkw ausgelaufen. Der größte Teil davon in der Niederseelbacher Straße und auf einem Werksgelände. Bei der Flüssigkeit handelt es sich um einen nicht wasserlöslichen Stabilisator, der in der Malerei und Lackiererei eingesetzt wird, damit die Farben und Lacke flüssig bleiben. Durch die Dämpfe im Nahbereich der Flüssigkeit kann es zu Atem- und Augenreizungen kommen. Daher wurden die Anwohnerinnen und Anwohner in dem Gebiet aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Klimaanlagen abzuschalten und den Bereich zu meiden. Hierzu wurden die Sirenen im betroffenen Ortsteil sowie WarnApps und Cell-Broadcast ausgelöst. Außerdem wurden die Niederseelbacher Straße und die Hartmann-straße gesperrt.

Als die Feuerwehr an der Einsatzstelle eintraf, sperrte sie den Bereich ab und sicherte mit einem Trupp unter Atemschutz das Fass. Der Lkw-Fahrer kam mit der Flüssigkeit in Kontakt, spülte diese jedoch sofort ab, weshalb er keine weiteren Verletzungen davongetragen hat. Die ausgetretene Flüssigkeit wurde mit Bindemittel abgestreut. Zwei Feuerwehrleute wurden ebenfalls leicht verletzt, einer von ihnen wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht, konnte dieses jedoch nach kurzer Zeit wieder verlassen. Alle Verletzten sind wieder wohlauf. Der Kreisbrandmeister für CBRN (Gefahren chemischer, biologischer, radioaktiver und nuklearer Art) und eine Fachberaterin für CBRN unterstützten an der Einsatzstelle sowie ein Vertreter der Unteren Wasserbehörde. Es wurde eine Spezialfirma gerufen, welche die Flüssigkeit fachgerecht von der Straße aufnehmen und entsorgen kann.

Gegen 13:00 Uhr war die akute Gefahr beseitigt und die Bevölkerungswarnung konnte aufgehoben werden. Die unmittelbaren Anwohnerinnen und Anwohner sollten vorerst noch Fenster und Türen geschlossen halten. Die Feuerwehr informierte die unmittelbaren Anwohnerinnen und Anwohner über Fahrzeugdurchsagen. Gegen 16:00 Uhr konnten auch die unmittelbaren Anwohnerinnen und Anwohner ihre Fenster und Türen wieder öffnen.

Da die Reinigungsarbeiten aufwändig sind, dauerten sie bis in die frühen Abendstunden an. Die Reinigungsarbeiten geschahen in Absprache mit Hessenmobil. Die Niederseelbacher Straße blieb für die Dauer der Reinigungsarbeiten gesperrt. Die Straßenkanäle wurden gespült und das Spülwasser aufgefangen. Auch die Kläranlage wurde informiert. So konnte sie ihrerseits Maßnahmen ergreifen, damit kein Gefahrstoff in die Umwelt gelangt.

Insgesamt waren etwas mehr als 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr Niedernhausen, unterstützt durch weitere Einsatzkräfte aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, im Einsatz.

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