
Oö: Wenn 122 % Feuerwehr die Bühne verlassen → Abschied von Harald Unter (49)
ALKOVEN (OÖ): Der Verlust eines hoch engagierten Kameraden der Berufsfeuerwehr Linz sowie der Freiw. Feuerwehr Alkoven, Harald Unter (49), der nach kurzer, schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie von uns gegangen ist, schlug Wellen der Bestürzung und Anteilnahme. Fast 90.000 mal wurde der Nachruf von Harald in einer Woche aufgerufen. Am Samstag, dem 12. April 2025 galt es, Harald in Alkoven auf seinem letzten Weg bzw. seinem letzten Einsatz am Friedhof zu begleiten.

Wie bereits im Nachruf erwähnt, war Harald Unter bis zuletzt ein Vollblut-Feuerwehrmann, ob es nun im Job bei der Berufsfeuerwehr Linz oder in seiner Freizeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Alkoven war. Der Helfergeist prägte Harald sein Leben lang. Und einen Kameraden wie ihn, lässt man nicht einfach so gehen. Ebenso hätte es Harald als unverzeihlich empfunden, hätten wir seinen Abschied nicht bildlich eingefangen.

Fast akribisch wurde in der letzten Woche seitens der Feuerwehr Alkoven gemeinsam mit Vertretern der Berufsfeuerwehr Linz daran gearbeitet, Harald Unter einen würdevollen, allen voran jedoch aber auch ehrenvollen letzten Weg zu bereiten. Den einen oder anderen Punkt wusste Harald noch vor seiner Operation zu deponieren, sollte diese nicht so verlaufen, wie geplant… Ausgangspunkt war schließlich das Feuerwehrhaus Alkoven, wo zwei Feuerwehrleute der FF Alkoven und zwei der Berufsfeuerwehr Linz als Träger des Sarges eingeteilt waren. Im Zuge des Trauermarsches zur Kirche übernahm‘ der Pickup der FF Alkoven den Transport des Kameraden.


Angeführt von einem Rüstlöschfahrzeug der Berufsfeuerwehr Linz stand an jedem Kreuzungspunkt ein Einsatzfahrzeug der FF Alkoven sowie eines der Polsinger Wehr mit zwei Kameraden, die Harry beim Passieren des Sarges mit eingeschaltetem Blaulicht mit einem Salut die letzte Ehre erwiesen. Das bei der Kirche platzierte Kranfahrzeug hatte zudem die Feuerwehrflagge aufgerichtet.


Am Pfarrplatz stand eine Schar an Feuerwehrleuten schlussendlich für die Trauerfamilie Spalier und Harry’s Sarg wurde in die Kirche getragen, der nach der Trauerfeierlichkeit wieder geschultert und zum Grab gebracht wurde. Der letzte Alarm für Harald wurde ausgelöst, sein persönlicher Personenrufempfänger am von einem Kameraden gehaltenen Auszeichnungspolster löste genauso aus wie die Alarmsirene am Feuerwehrhaus, welche bei ihrem Abklingen von den Folgetonhörnern mehrerer Einsatzfahrzeuge abgelöst worden ist. Und Harry’s Schwerkranfahrzeug der Berufsfeuerwehr Linz stand währenddessen vor dem Feuerwehrhaus Wache in Blickrichtung zum Friedhof.

Gerade, als am Friedhof nach einer Ansprache des Diakons absolute Ruhe herrschte, ertönte schlussendlich nochmals – ohne Planung – das Sirenensignal der Feuerwehr – wie jeden Samstag um 12 Uhr – als angebrachte Einlage.


Es war ein emotional sehr schwieriger Tag für alle Beteiligten. Als Feuerwehr Alkoven war man davon überzeugt, dass Harald stolz wäre auf seine Kameraden, wie sie seinen letzten Weg würde- und ehrenvoll gestaltet haben → so, wie er es sich gewünscht hätte.