
Bayern: Grundausbildung der Traunsteiner Feuerwehren auf Rekordkurs → 410 Nachwuchskräfte in der MTA-Ausbildung → 12 Lehrgänge folgen noch
LANDKREIS TRAUNSTEIN (BAYERN): Die Feuerwehren im Landkreis Traunstein zeigen bis zur Ausbildungssommerpause im ersten Halbjahr 2025 beeindruckendes Engagement bei der Nachwuchsausbildung. Insgesamt 410 Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer absolvierten einen oder mehrere Abschnitte der Modularen Truppausbildung (MTA) geschult. Dabei arbeiten die Feuerwehren vor Ort und der Kreisfeuerwehrverband Traunstein eng zusammen, um die Nachwuchskräfte mit dem nötigen Wissen und den erforderlichen Fähigkeiten auszustatten.

An insgesamt 18 verschiedenen Lehrgangsorten, also Gerätehäuser, die von den Feuerwehren beziehungsweise den Kommunen zur Verfügung gestellt wurden, fanden die Lehrgänge oder Prüfungen statt. Dabei wurde den Nachwuchskräften das nötige Wissen in 20 Lehrgängen vermittelt. Die Basisausbildung bildet gewissermaßen den Einstieg in den Feuerwehrdienst. Mit dem Abschluss aller Module sind die Teilnehmer befähigt, vollwertig an Einsätzen mitwirken zu können.

Neben rechtlichen und technischen Grundlagen gehören auch praktische Einsatzübungen zur Ausbildung. Darin werden alle Grundlagen zur Brandbekämpfung aber zur Technischen Hilfeleistung und den Einsatz bei gefährlichen Stoffen und Gütern gelegt. Einen weiteren Baustein der Grundausbildung bildet die Erste Hilfe. Hierzu müssen alle Prüflinge ein fundiertes Wissen an den Tag legen und die entsprechenden Ausbildungsinhalte nachweisen können.

Die modulare Truppausbildung ist bayernweit einheitlich festgelegt. Sie besteht aus drei aufeinander aufbauenden Modulen, die Theorie und Praxis eng verzahnen. Ziel ist es, den Feuerwehrnachwuchs umfassend und einsatznah auf die vielfältigen Aufgaben im Dienst vorzubereiten, begonnen beim Grundverständnis über die Kommunikation bis hin zur taktischen Umsetzung.
Das Basismodul bildet die Grundlage für jede weitere Ausbildung. In neun Abendterminen mit insgesamt 27 Unterrichtseinheiten lernen die Teilnehmer grundlegende Fertigkeiten im Brand- und Hilfeleistungseinsatz. Neben rechtlichen Grundlagen stehen Themen wie Brennen und Löschen, Verhalten bei Gefahr, technische Hilfeleistung und die Handhabung von Gerätschaften auf dem Lehrplan. Wer das Basismodul erfolgreich absolviert hat, darf bereits erste unterstützende Tätigkeiten im Einsatz übernehmen.

Darauf folgt das Funkmodul, das sich dem sicheren und selbstständigen Umgang mit Digitalfunkgeräten widmet. In drei Unterrichtsabenden oder einem kompakten Samstagstermin wird praxisnah vermittelt, wie Kommunikation im Einsatzfall zuverlässig und korrekt funktioniert. Dabei werden sowohl technische Bedienung als auch gesetzliche Grundlagen und Funkdisziplin geübt.

Mit dem Abschlussmodul wird die MTA schließlich komplettiert. Hier stehen drei Abende mit neun Unterrichtseinheiten auf dem Ausbildungsplan. Dieser Teil setzt den Fokus auf Führungsaufgaben innerhalb eines Trupps, auf Hygiene im Einsatz sowie den bewussten Umgang mit Stresssituationen. Die Inhalte der Lehrgänge bauen auch auf das notwendige Grundwissen auf, dass in den Feuerwehren vor Ort anhand eines „Ausbildungshandbuchs“ vermittelt wird.
Allein bis zur Sommerpause investierten die angehenden Feuerwehrleute etwa 5.500 ehrenamtliche Stunden in ihre Ausbildung. Rund 125 Ausbilder aus den Reihen der Feuerwehren beziehungsweise des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein investierten mehr als 360 Ausbildungsstunden. Da der gesamte Ausbildungsbetrieb in der Region auf ehrenamtlichen Schultern getragen wird, ist dieses hohe Ausbildungsniveau nur durch den persönlichen Einsatz und das Engagement vieler Unterstützer realisierbar.

Die Ausbilder stammten aus den Reihen der Feuerwehren Grassau, Haslach, Heiligkreuz, Inzell, Kammer, Kay, Kienberg, Kirchanschöring, Lampoding, Marquartstein, Nußdorf, Oberfeldkirchen, Oberwössen, Rabenden, Siegsdorf, Stein an der Traun, Taching am See und Tittmoning. Die 410 Absolventen der unterschiedlichen Module verteilten sich über den gesamten Landkreis Traunstein und damit aus allen vier Inspektionsbereichen. Nach der Sommerpause sind zwölf weitere MTA-Modullehrgänge bereits geplant. Damit hält der positive Trend weiter an und könnte am Jahresende durchaus einen neuen Teilnehmerrekord bei der Grundausbildung nach sich ziehen. Die heimischen Feuerwehren und der Kreisfeuerwehrverband Traunstein unternehmen aber weiterhin alles, damit das „Ehrenamt Feuerwehr“ weiterhin attraktiv bleibt und auch in Zukunft viele Menschen den Weg in ihre Feuerwehr vor Ort finden. Es ist das erklärte Ziel, dass die schnelle und professionelle Hilfeleistung vor Ort weiterhin gewährleistet ist.
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
