
Sbg: Waldbrandübung 2025 des Bezirkes Flachgau in Großgmain
GROSSGMAIN (SBG): Vegetations- und Waldbrände stellen am Untersberg immer wieder eine große Herausforderung dar. Bereits in den vergangenen Jahren mussten Feuerwehren, Bergrettung und das Bundesheer bei mehreren Einsätzen ihr Können unter Beweis stellen.

So hielt 2018 ein Vegetationsbrand bei einer Stütze der Untersbergbahn in Grödig die Einsatzkräfte tagelang in Atem, 2023 kämpften Feuerwehr, Bergrettung und ein Hubschrauber des BMI (Bundesministerium für Inneres) rund 20 Stunden gegen einen Waldbrand auf der Vierkaseralm.

Diese Erfahrungen bildeten die Grundlage für die Bezirks-Waldbrandübung im Flachgau, die am Samstag, den 20. September 2025, in Großgmain durchgeführt wurde.
ÜBUNGSANNAHME: WALDBRAND IM BEREICH TANNENWINK
Das Szenario ging von einem ausgedehnten Waldbrand oberhalb des Oberellhammergutes nach längerer Trockenheit aus. Mehrere Anrufer meldeten starke Rauchentwicklung sowie eine schnelle Brandausbreitung. Die Freiwillige Feuerwehr Großgmain erkannte sofort die Ernsthaftigkeit der Lage und leitete Nachalarmierungen ein: Die Feuerwehren Bayrisch Gmain, der Löschzug Wals und das GTLF der Berufsfeuerwehr Salzburg wurden hinzugezogen. Zudem wurde ein BMI-Hubschrauber für Erkundungsflüge angefordert. Dabei stellte sich heraus, dass zusätzliche Unterstützung des Bundesheeres sowie die Flughelfer des Bezirkes notwendig sein würden.

Um den Einsatz bestmöglich zu strukturieren, wurden zwei Einsatzabschnitte eingerichtet:
- „Berg“ beim Oberellhammergut
- „Tal“ im Bereich Latschenstraße.
LUFT- UND BODENEINSATZ
Mit dem Hubschrauber des BMI, einer Bell 212 und einem Black Hawk des Bundesheeres wurden Einsatzkräfte samt Waldbrandausrüstung zum Landeplatz „Berg“ geflogen. Dort begann die Mannschaft mit der Bekämpfung des angenommenen Waldbrandes:
- Einsatz von D-Rohren und Löschrucksäcken
- Bearbeitung des Bodens mit Schanzwerkzeug zur Eliminierung von Glutnestern

Parallel erfolgte die Brandbekämpfung aus der Luft:
- kleinere Hubschrauber setzten „Bambi Buckets“ mit ca. 1.000 Litern Fassungsvermögen ein
- der Black Hawk nutzte einen SEMAT-Löschwasserbehälter mit bis zu 3.000 Litern.

Die Flughelfer der Feuerwehr wiesen die Abwurfziele ein, sodass insgesamt 21 präzise Wasserabwürfe in kürzester Zeit durchgeführt werden konnten. Die Befüllung der Löschwasserbehälter erfolgte teils über einen Faltbehälter, teils über Füllrohre des SEMAT-Containers (Feuerlöschbehälter). Für die Wasserversorgung sorgten das GTLF (Großtanklöschfahrzeug) der BF Salzburg und das TLF (Tanklöschfahrzeug) Wals; zusätzlich wurde eine Zubringerleitung von einem Bach gelegt.

RÜCKBAU UND NACHBESPRECHUNG
Nach etwas mehr als einer Stunde war das Übungsziel erreicht. Mannschaft und Gerät wurden mit Unterstützung der Hubschrauber ins Tal zurückgebracht. Die Flughelfer wurden abschließend mit der Winde des Black Hawk ausgeflogen. Eine besondere Herausforderung für die Einsatzleitung war die effiziente Koordination der Hubschrauber, um trotz kurzer Flugwege keine Verzögerungen an den Landeplätzen entstehen zu lassen. Nach zweieinhalb Stunden war die gesamte Ausrüstung versorgt, die Hubschrauber wieder betankt und die Übung offiziell beendet.

ERKENNTNISSE UND DANK
Bei der Nachbesprechung hoben sowohl die Hubschrauberpiloten als auch die Flughelfer die gute Zusammenarbeit hervor. Übungsbeobachter BR Karl Schnöll-Reichl betonte:
„Die Hubschrauber standen uns nur in einem sehr kurzen Zeitfenster zur Verfügung. Dennoch konnten wir alle Übungsziele erfolgreich erreichen. Die Rückmeldungen der Piloten werden wir in die künftige Einsatz- und Übungsplanung einfließen lassen.“

Landesfeuerwehrvizepräsident Günter Trinker, Bezirksfeuerwehrkommandant Klaus Lugstein sowie Bürgermeister Martin Panzer dankten allen beteiligten Organisationen und Einsatzkräften.

Insgesamt waren 101 Einsatzkräfte mit 14 Fahrzeugen, sechs Feuerwehren sowie das Bundesheer und das BMI an der Übung beteiligt.
Feuerwehren im Flachgau (Facebook-Seite)
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