
5-fache Lebensdauer: Stählerne Räder ersetzen künftig Gummireifen
Das US-Unternehmen Global Air Cylinder Wheels (GACW) will Muldenkipper, Bagger und andere meist Dutzende Tonnen wiegende Maschinen in Tagebauen und Co künftig mit Rädern ausstatten, die kaum noch verschleißen. Luftgefederte Reifen, die alle paar Monate ausgetauscht werden müssen, sind dann passé.
Hochdruck-Stoßdämpfer federn gut
Die meist weit über mannshohen Räder der Zukunft bestehen weitgehend aus Stahl mit Laufflächen aus dem gleichen Material oder aus Hartkunststoff, die ohne Demontage des Rades ausgewechselt werden können, wenn sie doch mal verschlissen sind. Sie halten laut GACW bis zu fünfmal länger als Gummireifen.
Das Rad besteht aus einer Felge und der Lauffläche. Beide sind aus Stahl und durch Stoßdämpfer miteinander verbunden, die mit Stickstoff beziehungsweise Öl gefüllt sind. Unebenheiten in der Fahrbahn gleichen diese aus, indem sich der Abstand zwischen Felge und Lauffläche ändert. Die Stoßdämpfer, die einen Arbeitsdruck von rund 170 bar haben, der bei Höchstbelastung auf das Vierfache steigt, sorgen dafür, dass dies nicht abrupt, sondern sanft geschieht.
Mikroplastik-Problem nebenbei gelöst
Reifenpannen sind bei diesem System ausgeschlossen, auch Überhitzung ist kein Problem, heißt es. Zudem gibt es keinen Abrieb, wie es bei Gummireifen geschieht – eine Ursache für die Belastung der Umwelt mit Mikro-Nanoplastik. Die ersten Räder für den kommerziellen Einsatz sollen im letzten Quartal dieses Jahres ausgeliefert werden. Tests haben bisher in den USA, Chile, Australien und Südafrika stattgefunden – lauter Ländern, in denen es große Tagebaue gibt.
Der Einstieg in die 262 Mrd. Dollar schwere globale Reifenindustrie bedeutet, dass das Unternehmen gegen große etablierte Konkurrenten antreten muss, die von der Produktion bis zum Vertrieb alles im Griff haben. GACW wird also mit Qualität und dem Preis punkten müssen, um sich gegen sie durchzusetzen.
