Ktn: TUIS Fachtagung 2025 des Fachverbandes der chemischen Industrie im Kärntner Landesfeuerwehrverband
Spannende Einblicke zum Thema „Chemische Stoffe im Schadensfall“ erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachtagung 2025 des Fachverbandes der chemischen Industrie im neuen Veranstaltungszentrum des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes in Klagenfurt.
Verantwortung endet nicht am Werkszaun
Der Fachverband der chemischen Industrie engagiert sich aktiv in der fortlaufenden Weiterentwicklung der gefahrgutrechtlichen Regelungen mit dem Ziel, die Transportsicherheit zu optimieren. In regelmäßigen Abständen werden die rechtlichen Rahmenbedingungen auf internationaler Ebene geändert und dann für die unterschiedlichen Transportwege in den verkehrsträgerspezifischen Vorschriften verankert.

Die jährliche Tagung der Kärntner Betriebsfeuerwehren wurde dieses Jahr dazu genutzt, um den Führungskräften einen breiten Einblick über die Möglichkeiten der Gefahrenabwehr bei einem Schadstoffunfall zu bieten. Nach den Grußworten von Landesfeuerwehrkommandant VPräs. LBD Ing. Rudolf Robin und dem Leiter der Landesfeuerwehrschule Kärnten BFR Ing. Klaus Tschabuschnig sowie Herrn Dr. Christian Gründling vom FCIO – Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs startete die interessante Fachtagung in Klagenfurt.
TUIS Austria ein Update
Bei der Fachtagung wurde unter anderem ein kurzer Überblick über die TUIS-Struktur (Diese Abkürzung steht für das Transport- Unfall- Informations- und Hilfeleistungs- System der österreichischen chemischen Industrie, das Fachwissen und Hilfe bei Transportunfällen mit chemischen Produkten rund um die Uhr in Österreich anbietet), die Organisation im International Chemical Environment (ICE) im europäischen Raum sowie die internationale Zusammenarbeit im Schadstoffsektor über die österreichischen Grenzen hinaus, gegeben. Im Rahmen dieser Fachtagung wurde die enge Kooperation zwischen den Feuerwehren und den TUIS-Spezialisten sowie das potenzielle Auftreten operativer Kernkonflikte und die daraus resultierenden Entscheidungsprozesse, welche für die Effektivität der Einsatzbewältigung von entscheidender Bedeutung sind, eingehend erörtert.

Entscheidungsfindung in kritischen Einsatzsituationen
Über das EMERDEC-Projekt, ein Forschungsprojekt zwischen der Landesfeuerwehrschule Kärnten und der Universität Graz, referierten BFR Ing. Klaus Tschabuschnig und Mag. Clemens Koenczoel. EMERDEC untersucht die Grundlagen der Entscheidungsfindung in einem in dieser Form noch nie dagewesenen Forschungsprojekt und arbeitet an der Zukunftsvision, diesen Prozess zu verbessern und das Treffen von Entscheidungen zu erleichtern.
Das Notfallmanagement und die Gefahren im ÖBB-Gleisbereich
Der erste Themenblock wurde mit fundierten Informationen zum Einsatz im Gleisbereich, zur modernisierten Betriebsführung der Österreichischen Bundesbahnen, zum Notfallmanagement sowie zu den Gefahren, denen Einsatzkräfte im Bahnbetrieb ausgesetzt sein können, abgerundet.

TUIS in der Praxis – Möglichkeiten und Grenzen
Spannendes aus der Praxis gab es im nächsten Vortrag der Werksfeuerwehr Wacker Chemie AG, einer der größten Chemiestandorte in Bayern, direkt im österreichischen Grenzgebiet. Die vor Ort tätigen Mitarbeiter der Werksfeuerwehr sind Fachkräfte auf ihrem Gebiet und werden bei unterschiedlichsten Schadensfällen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Werksgeländes eingesetzt. Sie verfügen über ein umfangreiches Einsatzequipment, das im Rahmen der ICE (International Chemical Environment) auch weit über die Grenzen des Bundeslandes Bayern hinaus Verwendung findet.
Mehrere Berichte über Einsätze aus den vergangenen Jahren haben aufgezeigt, dass der Zeitfaktor sowie eine angemessene Kommunikation wesentliche Elemente darstellen, die maßgeblich zum Erfolg eines Einsatzes beitragen.
TUIS in Kärnten – welche Partner können hier helfen?
Das Bundesland Kärnten verfügt mit der Donau Chemie AG in Brückl sowie der Evonik Peroxid GmbH in Weißenstein über zwei TUIS-Partner, die im Schadensfall mit fachkundiger Unterstützung zur Verfügung stehen und den Grundsatz betonen, dass die Verantwortung für chemische Produkte nicht am Werkszaun endet.

Spezialisten brauchen Spezialgeräte und viel Fachwissen
Im Rahmen einer Präsentation speziell für den Chemieeinsatz entwickelter Gerätschaften, darunter ein Fassknacker, diverse Messgeräte zur Gefahrstoffanalyse, ein Bergebehälter für Gasflaschen sowie Spezialfahrzeuge, wie beispielsweise jenes der Betriebsfeuerwehr Infineon Villach, fand ein äußerst interessanter und informativer Schulungstag an der Landesfeuerwehrschule Kärnten erneut einen viel zu raschen Abschluss.
Der Vorsitzende der Kärntner Betriebsfeuerwehren, Oberbrandrat Michael Krainer, spricht allen Personen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, seinen aufrichtigen Dank aus.

Im Besonderen der Landesfeuerwehrschule Kärnten mit Schulleiter BFR Ing. Klaus Tschabuschnig, allen aus Fern und Nah angereisten Vortragenden dieser Fachtagung und Herrn Dr. Christian Gründling vom FCIO – Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs , welche durch ihr Engagement im Interesse von Mensch und Umwelt die Durchführung dieser Fachtagung in unserem Bundesland ermöglicht.
Landes-Feuerwehrverband Kärnten


