Technisch

D: Orkantief Sabine sorgt für erste Einsätze in Teilen des Landes

DEUTSCHLAND: In einigen deutschen Städten waren die Feuerwehren am Nachmittag des 9. Februar 2020 bereits mit Einsätzen in Zusammenhang mit dem Sturm- bzw. Orkantief “Sabine” beschäftigt. Im Anschluss ein Auszug an Erstmeldungen aus verschiedenen Städten Deutschlands. Fireworld.at wird in Folge nicht über alle Einsätze berichten, jedoch dient hier der Beitrag u.a. auch als Vorinfo für Österreich bzw. einen ersten Überblick. Letztes Update: 23.50 Uhr

Bochum

Der Führungsstab der Feuerwehr Bochum hat am 9. Februar um 16 Uhr wegen der zu erwartenden Unwetter durch Sturmtief “Sabine” seine Arbeit aufgenommen.

Insgesamt sind 185 Kräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr mit 48 Fahrzeugen in ganz Bochum für die Dauer des Sturms in zwei Schichten im Einsatz. Bisher liefen 25 kleinere Einsätze wegen abgeknickter Äste oder Bäume. Personen sind nicht zu Schaden gekommen.

Update 21.00 Uhr: Der Führungsstab der Feuerwehr Bochum hat am 9. Februar um 21 Uhr eine erste Zwischenbilanz gezogen. Die Einsatzlage ist bis jetzt verhältnismäßig ruhig. Es gab bisher insgesamt 35 Einsätze, davon drei größere, bei denen Bäume umgestürzt sind.

Auf der Neustraße ist ein Baum auf ein Auto gestürzt, am Tanneneck auf ein Haus und auf die Urbanusstraße, die um 20.10 Uhr wieder freigegeben werden konnte. Verletzt wurde niemand. Im Moment sind insgesamt 336 Einsatzkräfte in Bereitschaft. Der Höhepunkt des Sturms wird im Moment zwischen 21 und 2 Uhr nachts erwartet, weswegen die Feuerwehr im Moment alle Vorsichtsmaßnahmen aufrecht erhä

Iserlohn

Orkantief Sabine sieht bereits für Einsätze im Stadtgebiet. Der Deutsche Wetterdienst gibt bekannt, dass ab 17 Uhr mit orkanartigen Böen im Bereich 100 – 115 km/h gerechnet werden muss. In Schauernähe können Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h auftreten.

Die Feuerwehr Iserlohn ist mit einer TEL (Technische Einsatzleitung) und Meldeköpfen gut vorbereitet. Die Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr stehen bereit und werden durch die jeweiligen Meldeköpfe koordiniert.

Mülheim an der Ruhr

Durch das Sturmtief Sabine sind im Stadtgebiet Mülheim die ersten Einsätze entstanden. Zurzeit gibt es zirka zehn Einsatzstellen auf Mülheimer Stadtgebiet. Dabei handelt es sich um umgestürzte Bäume oder Bauzäune. Der Führungsstab der Feuerwehr ist seit 15.30 Uhr im Einsatz. Es wurden zwei Einsatzabschnitte auf den beiden Ruhrseiten gebildet. Zurzeit sind 96 Einsatzkräfte der Feuerwehr Mülheim aktiviert. Fachberater der Johanniter Unfallhilfe und des Deutschen Roten Kreuzes befinden sich im Führungsstab der Feuerwehr. Wir bitten um absolute Vorsicht wenn sie sich im Freien aufhalten müssen.

Recklinghausen

Am Sonntag, 09.02.2020 sowie in der Nacht auf Montag, den 10.02.2020 überzieht das Sturmtief “Sabine” auch das Stadtgebiet von Recklinghausen. Hierbei können laut Warnung des DWD orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 100 km/h und 115 km/h auftreten. Zudem muss in Schauernähe mit Orkanböen bis 120 km/h gerechnet werden. Diese Warnung des DWD betrifft zum aktuellen Zeitpunkt den Zeitraum von Sonntag, 17 Uhr bis Montag, 04 Uhr – wird aber unter Umständen verlängert bzw. an die aktuelle Situation angepasst. Für weitere Informationen zur Unwetterwarnung verweisen wir an den Deutschen Wetterdienst DWD.

Um bereits für mögliche Sturmeinsätze und eine sich ergebende “Flächenlage” aufgrund einer massiven Häufung von sturmbedingten Einsätzen bereit zu sein, ist die Feuerwehr Recklinghausen aktuell in erhöhter Alarmbereitschaft. Bereits vorgeplant wurde durch die Feuerwehr Recklinghausen ab 15 Uhr die “örtliche Einsatzleitung” besetzt und die Einsätze zentral priorisiert und abgearbeitet. Zudem sind, neben der hauptamtlichen Wachmannschaft, die Drehleitern der Löschzüge Süd und Suderwich sowie der Löschzug Speckhorn an ihren jeweiligen Gerätehäusern einsatzbereit.

Bisher gestaltet sich die Einsatzlage in Recklinghausen allerdings glücklicherweise ruhiger als befürchtet. Bisher mussten die Einsatzkräfte zu neun sturmbedingten, kleineren Einsätzen ausrücken. Unter anderem versperrte ein Baum auf der BAB 43 in Fahrtrichtung Hannover, kurz nach der Anschlussstelle Recklinghausen-Ost, teilweise die Fahrbahn und musste durch die Einsatzkräfte beseitigt werden. Verletzt wurde bisher in Recklinghausen niemand.

Die “örtliche Einsatzleitung” sowie die ehrenamtlichen Einsatzkräfte halten sich weiterhin für mögliche Einsätze in Bereitschaft. Möglicherweise trifft das Sturmtief “Sabine” in den Nachtstunden das Recklinghäuser Stadtgebiet mit deutlich mehr Intensität.

Update 23.30 Uhr: Bisher gab es 25 sturmbedingte Einsätze (Stand 23.30 Uhr). Hierbei handelte es sich überwiegend um umgestürzte, kleinere Bäume, welche beseitigt werden mussten. Zudem kam es um 21.19 Uhr auf der Bochumer Straße zu einem Brandeinsatz mit drei, zum Teil schwer verletzten Personen (beachten Sie hierzu unsere Vormeldung im Presseportal). Um 23 Uhr hat die “Örtliche Einsatzleitung” nach einer Lagebesprechung beschlossen, den einsatzbereit stehenden Kräfteansatz der ehrenamtlichen Einheiten deutlich zu reduzieren. Sollte sich das Einsatzaufkommen allerdings im Laufe der Nacht erhöhen, sind die weiteren Einheiten schnell und zügig wieder einsatzbereit.

Bisher wurden aufgrund des Sturmtiefs die Löschzüge Feuer- und Rettungswache, Süd, Suderwich, Speckhorn und Hochlar alarmiert. Um die seit 15 Uhr im Einsatz befindlichen Einheiten zu verpflegen, wurde heute Abend eine Einsatzeinheit des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Recklinghausen alarmiert und verpflegte die Einsatzkräfte mit Warmspeisen sowie Kalt- und Warmgetränken an der DRK-Unterkunft Recklinghausen. Die Feuerwehr Recklinghausen dankt den ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräften in Recklinghausen – sowohl von Feuerwehr als auch DRK – für ihren Einsatz und wünscht allen Bürger*innen eine ruhige und sichere Nacht.

Neuss

Aktuell zieht das Sturmtief “Sabine” auf das Stadtgebiet zu und sorgt für die ersten Sturmschäden in Grimlinghausen und auf der Furth. In Grimlinghausen haben sich auf einer Baustelle mehrere Styroporteile gelöst und auf der Furth lagen lose Äste auf der Fahrbahn der Römerstraße. Alle Einsatzstellen wurden abgearbeitet, aktuell liegen keine neuen Einsätze an. Wir haben um 17:00 Uhr planmäßig den Einsatzstab eingesetzt, der alle Einsatzkräfte der Feuerwehr Neuss koordiniert. Alle Löschzüge sind vorbereitet und sind ebenso seit 17:00 Uhr mit insgesamt 156 Einsatzkräften einsatzbereit und besetzten ihre Gerätehäuser. Daneben stehen weitere Kräfte des Technischen Hilfswerks zur Verfügung. Wir beobachten in Absprache mit dem Deutschen Wetterdienst die Entwicklung des Sturms und informieren aktuell über unsere Website und unsere sozialen Medien über die Entwicklung im Stadtgebiet.

Update 21.00 Uhr: Der Einsatz zum Sturmtief “Sabine” verläuft bisher ruhig. Die Feuerwehr Neuss ist bisher zu sieben sturmbedingten Einsätzen ausgerückt. Zumeist handelte es sich um umgestürzte Bäume, die von uns entfernt wurden, so auf der Bergheimer Straße in Reuschenberg und auf der Steinhausstraße. An anderen Einsatzstellen wurden durch den Sturm lose Gegenstände und Fassadenteile auf Straßen geweht, die von uns gesichert wurden. Auch ein Brandeinsatz auf der Jülicher Landstraße wurde bearbeitet. Es handelte sich um ein Lagerfeuer in einem Garten. Die Feuerwehr ist weiterhin mit 181 Einsatzkräften in Bereitschaft. Aktuelle Informationen zur Lage in Neuss stellen wir weiterhin auf unseren sozialen Netzen zur Verfügung.

Herdecke

Am Sonntag begann das Sturmtief “Sabine” auch durch Herdecke zu fegen. Um 13:48 Uhr wurden die ehrenamtlichen Feuerwehrleute zum ersten Einsatz alarmiert. Seitdem mussten insgesamt acht Einsatzstellen im Stadtgebiet abgearbeitet werden. Es handelte sich jeweils um umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste, die Straßen versperrten. Seit den Nachmittagsstunden stehen an der Feuerwache über 50 ehrenamtliche Einsatzkräfte zur Hilfeleistung für die Herdecker Bürger bereit.

Fünf Löschfahrzeuge und die Drehleiter sind fest besetzt, weitere Reservekräfte stehen für die Spezialfahrzeuge im Springerverfahren bereit. Darüber hinaus ist die Einsatzzentrale fest besetzt. Dort werden die Feuerwehrfahrzeuge den von der Kreisleitstelle übermittelten Einsätzen zugeteilt.

Essen

Das anrückende Sturmtief “Sabine” hat bisher in Essen noch keine großen Schäden angerichtet. Eine Auswertung der wetterbedingten Schäden über die zurückliegenden sechs Stunden (09.02.2020, 12.00 Uhr – 18.00 Uhr) ergibt insgesamt 40 Feuerwehreinsätze, verteilt über das gesamte Stadtgebiet. Für solche Wetterlagen typische Ereignisse wie umgestürzte Bäume, lose Dachziegel, abgeknickte Dachantennen, aber auch ein davonfliegendes Zelt erforderten das Eingreifen der Rettungskräfte. Bereits heute Mittag ist eine 47 Jahre alte Frau in Essen-Heisingen von einer herabstürzenden Schieferplatte verletzt worden. Sie musste mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus transportiert werden.

Eine Buche an der Sylviastraße hat den Böen nicht standhalten können. Der freiliegende Wurzelteller hat einen Durchmesser von knapp zwei Metern.

Die Essener Feuerwehr hat sich den Wetterwarnungen entsprechend vorbereitet. Die Freiwilligen Feuerwehren sind seit 15.00 Uhr einsatzbereit in den Gerätehäusern, Fachberater der Hilfsorganisationen und des Technischen Hilfswerkes THW sitzen in den Stabsräumen an der Eisernen Hand. Die Kollegen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft haben ihre Wache an der Lanfermannfähre besetzt. Insgesamt stehen 530 Einsatzkräfte bereit, den laut Deutschem Wetterdienst erwischt uns “Sabine” erst in der kommenden Nacht mit orkanartigen Böen und Orkanböen sowie Gewittern.

Plettenberg

Die Plettenberger Feuerwehr ist im Tagesverlauf zu 5 unwetterbedingten Einsätzen ausgerückt. Da ab 21.00 Uhr laut Wetterdiensten mit einer Verschärfung der Wetterlage im Märkischen Kreis gerechnet wird und insbesondere der Wind nochmals deutlich auffrischen soll, sind ab sofort sämtliche Feuerwehrgerätehäuser mit Personal besetzt. Die unwetterbedingten Einsätze werden im Bedarfsfall nach Annahme durch die Feuer- und Rettungsleitstelle an den durch mit Führungskräften und Disponenten besetzten Meldekopf in der Hauptwache am Wall weitergeleitet und von dort aus nach Dringlichkeit priorisiert und disponiert.

Hattingen

Um 17 Uhr hat die Feuerwehr Hattingen eine technische Einsatzleitung unter der Leitung des Standbrandmeisters Tomas Stanke auf der Hauptwache in Betrieb genommen. Damit ging auch die Alarmierung sowie die gesamte Einsatzabarbeitung von der Kreisleitstelle auf die Einsatzzentrale der Feuerwehr Hattingen über. Diese wird durch Mitglieder der Sondereinsatzgruppe Information und Kommunikation unterstützt. Gleichzeitig sind alle ehrenamtliche Einsatzkräfte zu den einzelnen Gerätehäusern alarmiert worden. Somit befinden sich derzeit 135 ehrenamtliche Einsatzkräfte in direkter Einsatzbereitschaft. Da bei der gemeldeten Flächenlage mit einer grundsätzlich längeren Einsatzdauer zu rechnen ist, wird ein Teil der der Einsatzkräfte zeitnah zur Hauptwache zusammengezogen, um die erwarteten Sturmeinsätze abzuarbeiten. Damit arbeitet die Feuerwehr Hattingen sämtliche Einsätze eigenständig ab. Die zur Koordinierung erforderliche personelle und materielle Infrastruktur wurde in Dienst genommen.

Die restlichen, ehrenamtlichen Einsatzkräfte an den Gerätehäusern werden zunächst nach Hause entsandt, stehen aber für weitergehende Einsatzlagen, wie z.B. Brandeinsätze zur Verfügung. Ferner sind diese Kräfte auch als Ablösung für die im Einsatz befindlichen Kräfte vorgesehen. Da sich das erwartete Sturmereignis zeitlich nach hinten verschoben hat, sind im Hattinger Stadtgebiet bislang nur zweit wetterbedingte Einsätze angefallen und abgearbeitet worden. “Insgesamt konnten wir unsere vorgeplanten Maßnahmen alle umsetzen und sind weiterhin sehr gut auf die bevorstehende Lage vorbereitet”, so das Fazit vom Leiter der Feuerwehr.

Kreis Soest

Das Sturmtief “Sabine” erreichte gegen 18:30 Uhr den Kreis Soest. Mittlerweile sind alle Feuerwehren im Kreis Soest alarmiert. Bisher mussten die Einsatzkräfte zu rund 110 Unwettereinsätzen ausrücken. Meistens handelte es sich um umgestürzte Bäume. Verletzt wurde bislang niemand. Der Ortsteil Neuhaus ist zurzeit nicht erreichbar. Der Stromausfall in Kneblinghausen und Meiste konnte durch den Energieversorger schnell behoben werden. Einige Straßen sind wegen umgestürzter Bäume nicht befahrbar und wurden gesperrt.

Zahlreiche umgestürzte Bäume mussten die Feuerwehren beseitigen.

Im weiteren Verlauf ist insbesondere ab 23:00 Uhr bis ca. 03:00 Uhr mit zunehmenden Orkanböen, Gewitter und Starkregen zurechnen. Neben den Feuerwehren sind auch die Hilfsorganisationen von DRK, MHD, DLRG und THW im Einsatz und unterstützen die Feuerwehrkräfte in einigen Bereichen. Insgesamt sind rund 600 Einsatzkräfte im Einsatz.

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