Technisch

Oö: Salpetersäure-Austritt bei Werkzeughersteller in Riedau → nitrose Gase entstanden

RIEDAU (OÖ): Ein technischer Defekt an einer Umwälzpumpe dürfte der Auslöser für einen Säureaustritt in der Härterei des Werkzeugherstellers Leitz in Riedau am Nachmittag des 20. März 2020 gewesen sein. Dabei traten etwa 300 Liter 25%ig verdünnte Salpetersäure, die zum Reinigen eines Nickelbeckes verwendet wird, in den Raum aus, wo diese zudem mit Metallen chemisch reagierte und rotbraune nitrose Gase entwickelte.

Die Erstmaßnahme der von einem Mitarbeiter alarmierten Betriebsfeuerwehr der Fa. Leitz war daher die Belüftung der Härterei-Abteilung mit einem Hochleistungslüfter. In der Folge wurden chemische Bindemittel auf die ausgetretene Säure aufgetragen. Zeitgleich wurden mit dem Gefährliche-Stoff-Fahrzeug der Feuerwehr St. Marienkirchen/Schärding und der Freiwilligen Feuerwehr Riedau weitere Kräfte nachalarmiert. Gemeinsam wurden weitere Bindemittel aufgetragen und die Räumlichkeiten im Anschluss gereinigt. Wegen der großen Menge an ausgetretener Säure wurde auch die Feuerwehr Wels mit weiteren Spezialbindemitteln angefordert.

Die Einsatzkräfte mussten bei ihrem Einsatz mit Atemschutzgeräten und zusätzlicher Schutzbekleidung der Schutzstufe 2 vorgehen, die nach dem Einsatz bei einem eingerichteten Dekontaminationsplatz gereinigt werden musste. Vor Ort war neben der Polizei vorsorglich auch das Rote Kreuz, verletzt wurde glücklicherweise aber niemand. Die etwa 30 noch im Unternehmen befindlichen Mitarbeiter wurden sicherheitshalber jedoch evakuiert. Laut Geschäftsführer Christian Zahn bestand auch für die Umwelt zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr, da die kontaminierten Räumlichkeiten chemisch abgedichtet sind. Der Einsatz dauerte für die etwa 35 eingesetzten Feuerwehrmänner und -frauen bis in die späten Abendstunden an.

Bezirks-Feuerwehrkommando Schärding

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