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Bayern: THW sicherte Brücken und Bauwerke

BAYERN: Mitte April 2020 haben THW-Einsatzkräfte an verschiedenen Orten Bayerns zur provisorischen Absicherung von beschädigten Gebäuden und Brücken beigetragen -neben der Logistik eine weitere Kernfähigkeit des THW-.

Zum Beispiel in der Innenstadt von Murnau, wo am vergangenen Donnerstag, 16. April 2020, ein Dachstuhl in Brand geraten war. Mit mehreren Drehleitern bekämpften die Feuerwehren das Feuer. Durch den Brand und das Löschwasser war die Statik des Hauses nicht mehr gewährleistet, so dass die THW-Ortsverbände Garmisch-Partenkirchen und Weilheim angefordert wurden, um das Gebäude fachgerecht abzustützen.

Mit dem Abstützsystem Holz (ASH) kann das THW beispielsweise marode Decken und instabile Wände fachgerecht abstützen. Das modular einsetzbare System besteht aus einer Vielzahl von vorgefertigten Holzträgerteilen, die am Einsatzort zusammengesetzt werden. Auch in Murnau musste das ASH auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. In der Fußgängerzone der Innenstadt legten die Einsatzkräfte die benötigten Teile aus und bauten dann die Stützstreben passend zusammen. THW-Einsatzkräfte befestigten anschließend das Gerüst am beschädigten Gebäude und schraubten dann die oberen einzelnen ASH-Komponenten von der Drehleiter aus zusammen.

Gleichzeitig befestigte ein weiterer Trupp die Stützen unten am Widerlager.

Industrie-Lagerhallenbrand

In Tettau in Oberfranken ging am Dienstag 14. April die Lagerhalle eines Industriebetriebs in Flammen auf. 49 Helferinnen und Helfer des THW aus drei Ortsverbänden waren bis zum frühen Morgen im Einsatz. Zunächst informierten sie mit Lautsprecherdurchsagen die Bevölkerung, bevor die eigentliche Arbeit an der Einsatzstelle startete. Eine gefährdete Gasleitung musste gesichert werden, da die stabilisierenden Säulen beim Brand Schaden getragen hatten. Die Gasversorgung musste bei den gesamten Löscharbeiten weiterlaufen, um die Produktion in der Glasfabrik nicht zu gefährden. Einsatzkräfte des THW sicherten die gefährdete Leitung.

Für diese Aufgabe alarmierten die Kräfte des Ortsverbandes Kronau Kameradinnen und Kameraden aus dem Ortsverbänden Marktredwitz und Coburg, die mit einem Abstützsystem Holz (ASH) und einem Radbagger anrückten. Neben den Gasleitungen konnten Helferinnen und Helfer auch den intakten Betriebsteil schützen. Mit Sandsäcken, Wassersauger und der Expertise der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen konnten die Einsatzkräfte Maschinen der Produktion vor den Massen an Löschwasser absichern. Parallel unterstützen die Einsatzkräfte des THW die zahlreichen Feuerwehren vor Ort, indem sie die Einsatzstelle ausleuchteten, Kraftstoff lieferten und Geräte für die Öffnung der Gebäudeverkleidung und Isolierung bereitstellten.

Brückensicherung

Am Dienstag, 14. April 2020, stützten 23 THW-Einsatzkräfte eine beschädigte Fußgängerbrücke in Neunburg in der Oberpfalz ab. Zuvor war ein Tieflader mit einem geladenen Bagger an der Brücke hängen geblieben, sodass diese folglich einsturzgefährdet war. 50 Zentimeter überragte die Baggerschaufel auf dem Gespann die maximale Durchfahrtshöhe der Brücke. Als dieses dann trotzdem die Unterführung passierte, verschob sich eine Betonplatte, eine der Seitenstreben löste sich, und es fielen Betonstücke auf die Fahrbahn.

Die Brücke war fortan weder für die Fußgänger noch für den durchfließenden Verkehr sicher. THW-Baufachberater aus den Ortsverbänden Neunburg und Lauf an begutachteten die Unfallstelle und leiteten weitere Maßnahmen ein, um den Überweg zu sichern. Mit einem Schwelljoch aus Holz und zwei Einsatz-Gerüstsystemen (EGS) konnten die 23 Einsatzkräfte einen unkontrollierten Einsturz der Brücke verhindern. Dafür unterstützte der Ortsverband Schwandorf die Helferinnen und Helfer mit weiterem Material. Die Brücke und die Passage sind weiterhin gesperrt bis ein Gutachter über den weiteren Umgang mit der Brücke entscheidet.

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