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Oö: FF Bad Ischl resümiert → 21.400 Stunden, Großeinsätze, steigende Bürokratie und mehr

BAD ISCHL (OÖ): Auf Grund der Corona-Pandemie wurde die Jahresvollversammlung der Hauptfeuerwache Bad Ischl nicht durchgeführt. Daher erfolgt die Präsentation des Tätigkeitsberichtes 2019 heuer in digitaler Form.

111 Mann im Dienst der guten Sache

Der Mannschaftsstand der Hauptfeuerwache Bad Ischl per 31.12.2019 gliederte sich wie folgt: 70 Aktive, 13 Jungfeuerwehrmitglieder, 22 Reservisten und 6 Einsatzberechtige. Erfreulich ist, dass sich der Gesamtstand im Vergleich zum Vorjahr um 4 Personen erhöht hat!

Großeinsätze forderten alle Ischler Wehren

Eine besondere Herausforderung waren die Großbrände im Rabennest, Mitten im Stadtgebiet von Bad Ischl – in der Kurhausstraße – und natürlich der Brand der Tennishalle. Hier war wiederum ersichtlich, wie gut der Feuerwehrpflichtbereich Bad Ischl, mit seinen fünf Freiwilligen Feuerwehren und fünf Feuerwachen, in personeller aber auch technischer Sicht aufgestellt ist. Diese Schlagkraft kommt uns allen zugute und deshalb kann man jedem einzelnen Kameraden ein großes Dankeschön für seine Bereitschaft sich freiwillig in den Dienst der guten Sache zu stellen aussprechen.

Doch in diesem Zuge muss erwähnt werden, dass „Brand aus“ bzw. Einsatzende nicht gleich das Ende des Einsatzes bedeutet. Denn danach muss die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt werden. Schläuche waschen, Geräte warten, Reparaturen, Reinigung der Bekleidung und Vieles mehr, stehen danach noch auf dem Programm, was viel Zeit in Anspruch nimmt! Vor allem ist in diesem Bereich das Team Atemschutz-Werkstatt herauszuheben. Denn ein kleiner Fehler kann im Ernstfall schlimme Folgen haben, deshalb ist hier auch nach einem langen Einsatz höchste Konzentration und Genauigkeit gefordert.

Einsätze der HFW Bad Ischl

Die HFW Bad Ischl wurde insgesamt zu 115 Einsätzen alarmiert. Dabei wurden 3.218 unentgeltliche Stunden geleistet, was 15% des Gesamtstundenaufwandes entspricht. Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass kein einziges Feuerwehrmitglied dafür entlohnt wird. nsgesamt wurde man zu 38 Brandeinsätzen und 77 technischen Einsätzen alarmiert.

Hoher Ausrüstungsstandard auf Grund eigener Geldbeschaffung (17%)

Um die Einsätze bestmöglich abwickeln zu können, ist ein entsprechender Ausrüstungsstandard notwendig. Dieser wird zum Teil durch die öffentliche Hand, sprich der Stadtgemeinde Bad Ischl, finanziert, zum anderen Teil durch Spenden der Bevölkerung und Veranstaltungen der Hauptfeuerwache Bad Ischl. In Summe wurden 3.681 Stunden, also 17% der Gesamtstunden, für die Geldbeschaffung aufgewendet.

Was helfen moderne Geräte, wenn der Umgang nicht geübt wird?

Genau aus diesem Grund wird bei der HFW Bad Ischl, jeden Mittwochabend eine Übung abgehalten, bei welcher Einsatztaktiken aber auch der Umgang mit den vielen verschiedenen Geräten geübt wird. Übungsbeginn ist um 19:30 Uhr, Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen sich einen Überblick über die Tätigkeiten eines Feuerwehrmitgliedes zu verschaffen. Aber auch Kurse und Weiterbildungen an der Landesfeuerwehrschule bzw. auf Bezirksebene zählen zu dieser Kategorie, welche einen Aufwand von 3.940 Stunden darstellt.

Feuerwehrjugend – die Einsatzkräfte der Zukunft

Mit 13 Jungfeuerwehrmitgliedern weißt die Jugendgruppe der HFW Bad Ischl einen sehr guten Mannschaftsstand auf. Ein herzliches Dankeschön gilt den Jugendbetreuern, welche ihre Erfahrungen und ihr Wissen an die Jugend weiter geben, und das altersgerecht spielerisch und mit viel Spaß! Neben der Ausbildung stehen auch Ausflüge und zahlreiche weitere Veranstaltungen, wie z.B. das alljährliche Jugendlager auf dem Programm. So ergibt das einen Stundenaufwand im Jahr 2019 von 1.963 Stunden. Erfreulich ist die Tatsache, dass im vergangenen Jahr vier Jungfeuerwehrmitglieder in den Aktivstand übernommen wurden.

Steigende Bürokratie in der Feuerwehr

Der größte Brocken mit 37% oder 7.833 Stunden ist die Organisation und Verwaltung der Hauptfeuerwache Bad Ischl. Bei einigen Führungskräften kann man hier wohl von einem zweiten Job sprechen, wenn man ihren Stundenaufwand betrachtet, ohne jemanden besonders heraus zu heben. Der Verwaltunsaufwand – sprich die Bürokratie – wird im Feuerwehrwesen immer mehr und mehr. Leider macht der Bürokratiewahnsinn auch vor unserem Feuerwehrwesen nicht halt und so müssen Woche für Woche viele verschiedene administrative Tätigkeiten verrichtet werden, welche meist gar nichts mit den Kernaufgaben unseres Feuerwehrwesens zu tun haben.

Rekordzugriffe auf ff-badischl.at

Die Homepage des Feuerwehrpflichtbereiches Bad Ischl www.ff-badischl.at liefert ihnen aktuelle Informationen um das Feuerwehrwesen der Stadt Bad Ischl, aber auch viel Wissenswertes. Der Tätigkeitsbericht ist auf der Seite unter der Rubrik Aktuelles-Vollversammlungen ersichtlich. Im vergangenen Jahr konnte sich die Homepage über 178.415 Zugriffe freuen. Dies ist sicherlich auf das Interesse der Besucher an den Großeinsätzen zurückzuführen. Aber auch die rasche Veröffentlichung der Berichte des Presseteams leistet hier einen wesentlichen Beitrag.

Das Jahr aus der Sicht des Kommandanten ABI Jochen Eisl

Die Herausforderungen im Jahr 2019 konnten wieder nur durch die gute Zusammenarbeit aller Feuerwehrkameraden und –kameradinnen untereinander und durch den hohen Ausbildungsstand unserer Feuerwehren und Feuerwachen bewältigt werden. Wichtig ist aber auch, dass die hierzu erforderlichen Fahrzeuge und Geräte zur Verfügung stehen. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, hat uns die Durchführung der Gefahrenabwehr- und Entwicklungsplanung im Jahr 2019 gezeigt, bei welcher die Finanzierung der Fahrzeuge der Feuerwachen seitens des Landes in Frage gestellt wurde. Nur durch die gemeinsame Kraftanstrengung von Stadtpolitik und Feuerwehr konnte hier eine massive Schlagkraftschwächung des Bad Ischler Feuerwehrwesens abgewandt werden, denn ohne das Zusammenspiel von ausreichendem Personal und dem notwendigen Material könnten die gesetzlichen Aufgaben des Feuerwehrwesens In Bad Ischl nicht erfüllt werden und die Sicherheit unserer Bevölkerung und unserer Gäste wäre nicht gegegeben.

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