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Schweiz: Mehrere Erdrutsche, Felsstürze und Überschwemmungen im Kanton Wallis

KANTON WALLIS (SCHWEIZ): Die Niederschläge haben in der Nacht auf den 3. Oktober 2020 vorübergehend nachgelassen und fallen nun als Schnee oberhalb 1.500 Meter über Meer. Mehrere Erdrutsche, Felsstürze und Überschwemmungen haben sich vor allem im Oberwallis und in einigen Seitentälern ereignet. In diesen Gebieten ist weiterhin Vorsicht geboten.

Das Kantonale Führungsorgan traf sich um 6.00 Uhr und erneut um 10.00 Uhr am 3. Oktober 2020, um die Situation zu analysieren und entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Die nächste Sitzung ist für 15.30 Uhr geplant. Die kommunalen Führungsstäbe im Oberwallis wurden in der Nacht alarmiert. Die Stäbe im Mittelwallis wurden gewarnt. Die Überwachung der Rhone flussaufwärts von Martinach ist noch im Gange.

Die Situation in den Seitentälern ist nach wie vor heikel. Steinschläge, Erdrutsche und Schlammlawinen wurden beobachtet und sind immer noch möglich. In den Bergen herrschen zu MIttag des 3. Oktober 2020 weiterhin starke bis stürmische Windböen.

Lageverschärfung im Kanton Uri

Die Lage im Kanton Uri hat sich nach einer zwischenzeitlichen Verbesserung am Vormittag des 3. Oktober 2020 wieder verschärft. Die Reuss tritt zwischen Attinghausen und Flüelen an diversen Orten über die Ufer.

Dank der sehr guten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen zuständigen Stellen des Kantons, des Bundes und der Feuerwehren des Kantons Uri konnte das Hochwasserkonzept zügig umgesetzt werden. Bis anhin gelang es, Schäden an Gebäuden weitgehend zu verhindern. In Zusammenarbeit mit den Kantonspolizeien Nidwalden, Schwyz und Tessin sowie zwei privaten Sicherheitsunternehmen wird der Verkehr grossräumig umgeleitet. Der Transitverkehr wird über die A13, San Bernardino, geführt. Trotz der Umleitungsmassnahmen kommt es im Kanton Uri an diversen Örtlichkeiten zu stockendem Verkehr oder Stau. Die Autobahn A2 ist zwischen Beckenried und Erstfeld weiterhin in beide Fahrrichtungen gesperrt.

Im Moment kann nicht gesagt werden, wann die Sperrung aufgehoben werden kann. Die Sperrung der Kantonsstrasse zwischen Gurtnellen und Wassen konnte hingegen aufgehoben werden. Im Kanton Uri ereigneten sich im Zusammenhang mit den Regenfällen mehrere Murgänge. Die Kantonsstrasse zwischen Hospental und Realp ist gesperrt. Die Klausenpassstrasse und die Strasse Richtung Göscheneralp, ab Abfrutt, sind ebenfalls gesperrt. Alle Urner Alpenpässe bleiben bis mindestens Sonntagmorgen gesperrt.

Aufgrund der Hochwasserlage im Kanton Uri und der damit verbundenen Verkehrsbeschränkungen wird dringen empfohlen den Kanton Uri zu umfahren. Zudem wird dem Langsamverkehr (zu Fuss gehende, Fahrradfahrende etc.) davon abgeraten, sich in der Nähe von Gewässern aufzuhalten.

Kanton Wallis: Aufhebung der Wetterwarnung

Am Samstag, 3. Oktober 2020 um 15:30 Uhr, fand die letzte Sitzung des Kantonalen Führungsorganes (KFO) statt. Dabei wurde entschieden, die Wetterwarnung auf 16:30 Uhr hin aufzuheben, wobei in gewissen Gebieten weiterhin Vorsicht geboten ist.

Die Ereignisse in den letzten Stunden waren zahlreich, jedoch nicht schwerwiegend. Es sind keine Personen verletzt worden. In den letzten Stunden ereigneten sich in verschiedenen Gebieten im Oberwallis, insbesondere in den Südtälern Steinschläge, Schlammlawinen und Erdrutsche. Die definitive Anzahl der Schadensmeldungen liegt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in gesicherter Form vor.

Im Goms wurde aufgrund des Wasserpegels der Rhone die Gefahrenstufe 4 von 5 erreicht, währenddessen in anderen Regionen die Gefahrenstufe 2 bzw. 3 verzeichnet wurde. Aufgrund der Unwetter führte die Rhone mehrere tausend Kubikmeter Holz mit, welche sich nun hin zur Mündung am Genfersee verschieben. Das Entfernen aus dem Wasser wird so rasch wie möglich durchgeführt. Für die Schifffahrt auf dem Genfersee ist in den kommenden Tagen jedoch Vorsicht geboten, da Baumstämme und Äste auf dem See treiben könnten.

Spaziergänge in der Nähe von Wasserläufen oder im Bereich von instabilem und rutschigem Gelände sollten strikte vermieden werden. Die gemessene Niederschlagsmenge an der Station Binn ergab den höchsten Wert seit dem Jahr 1864.

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