Abseits-Feuerwehr | Diverses

Anerkennung & Dank an Einsatzkräfte sowie Trauer nach Terror-Anschlag in Wien mit vier Toten

WIEN: Die österreichische Bundeshauptstadt wurde am Abend des 2. November 2020 Schauplatz eines Terroranschlages, der vier Menschen das Leben gekostet hat. Ein Täter konnte von der Polizei erschossen werden. Der Einsatz selbst dauert aber auch am 3. November 2020 noch an.

Von vielen Seiten wird nun den Einsatzkräften von der Polizei, der Rettung und auch der involvierten Feuerwehr für die Arbeit gedankt. Seit 3. November 2020 steht auch das Bundesheer in Wien im Einsatz.

GÖD-Polizeigewerkschaft: Großer Dank an die Einsatzkräfte und tiefes Mitgefühl für die Opfer und deren Angehörige

„Entsetzt verurteile ich den terroristischen Anschlag im Zentrum unserer Hauptstadt Wien. In diesen schweren Stunden haben sich unsere Einsatzkräfte dieser außergewöhnlichen Bedrohung professionell gestellt. Wir sind in Gedanken bei den Opfern und deren Angehörigen und trauern mit ihnen. Wir wünschen dem schwer verletzten Kollegen und allen verletzten Zivilpersonen alles Gute und mögen alle weiteren Betroffenen und eingesetzten Kräfte diese Ereignisse nicht nur physisch heil überstehen.

Mein kollegialer Dank gilt allen, die unter Einsatz ihres Lebens für die Wiederherstellung der von uns so gewohnten und geschätzten Sicherheit in Österreich gesorgt haben und weiterhin sorgen. Auch die im Hintergrund unter hoher Belastung Agierenden haben in unserer Polizei Großes geleistet. Ich bin als oberster Standesvertreter stolz auf unsere Polizei. Ich möchte mich auch bei allen anderen eingesetzten Kräften und Organisationen bedanken, die ebenfalls Außergewöhnliches geleistet haben und unsere Kolleginnen und Kollegen bestens unterstützt und versorgt haben“, schließt Zimmermann.

Nationalratspräsident Sobotka: Wir lassen unsere Gesellschaft nicht spalten

Zutiefst betroffen zeigt sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka nach dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt am heutigen Abend. “Ein terroristischer Angriff ist ein Anschlag auf unsere Freiheit und ein Anschlag auf unsere Demokratie”, betont Sobotka. “Es macht uns zutiefst betroffen. Klar ist aber auch, Terrorismus hat zum Ziel, die Menschen in Furcht und Unruhe zu versetzen und letztlich die Gesellschaft zu spalten.” Das werde jedoch nicht gelingen, wenn “wir zusammenstehen und der Gewalt nicht weichen”.

Der Nationalratspräsident bedankt sich bei allen Einsatzkräften der Polizei, Rettung und des Bundesheeres. Sobotka betonte auch, “unsere Gedanken sind jetzt bei den Opfern, deren Angehörigen und Familien”. “Wir trauern mit Ihnen und stehen zu Ihnen”, sagt der Nationalratspräsident, an die Opfer gerichtet. Den Verletzten wünscht Sobotka baldige Genesung.

Figl: “Verurteile Anschläge auf das Heftigste”

“Ich verurteile die Anschläge rund um die Synagoge in der Seitenstettengasse und den anderen Orten in der Inneren Stadt auf das Heftigste”, hält der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt fest. “Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und den Verwundeten. Den Einsatzkräften, die Außergewöhnliches leisten, spreche ich meinen ausdrücklichen Dank für ihren Einsatz in dieser herausfordernden Situation aus”, so Figl abschließend.

Weitere Infos auf ORF-News

Terror in Wien: Wie spreche ich mit meinem Kind darüber?

SOS-Familientipps: Wie soll man Kindern Geschehnisse erklären, die man selbst nicht fassen kann? Rat auf Draht gibt Tipps.

„Bereits in der Nacht haben uns zahlreiche Anrufe von jungen Menschen erreicht“, sagt Birgit Satke, Leiterin von Rat auf Draht. „Jugendliche berichteten von großen Ängsten, konnten nicht schlafen und sorgten sich um Freundinnen und Freunde, die sie noch nicht erreichen konnten“. In einem solchen Ausnahmezustand sind niederschwellige Beratungsangebote wie Rat auf Draht besonders wichtig. Um für alle Kinder, Jugendlichen und ihre Bezugspersonen rund um die Uhr kostenlos und anonym erreichbar zu sein, ist die Helpline auf Spenden angewiesen. „Viele junge Menschen wollen in einem solchen Moment mit ihren Gedanken und Gefühlen nicht allein sein. Wir sind da, wenn Kinder und Jugendliche jetzt jemanden zum Reden brauchen.“

Sehr rasant sind gestern Videos und Bilder des Anschlags und der Verletzten, direkt bei den Kindern und Jugendlichen gelandet. „Diese Videos wurden über WhatsApp verbreitet und auf der bei Kindern und Jugendlichen beliebten Plattform TikTok geteilt. Noch in der Nacht haben wir gemeinsam mit Saferinternet.at begonnen, so viele dieser Videos wie möglich, auf den Plattformen zu melden.

Und auch viele Eltern haben sich bereits in der Nacht gemeldet, weil sie wissen wollen, wie sie ihren Kindern in dieser schwierigen und chaotischen Zeit Halt geben können. Hier die wichtigsten Tipps, wie Sie Ihre Kinder in der aktuellen Situation unterstützen können:

1. Besprechen Sie das Geschehene
Sprechen Sie aktiv und sachlich über die Vorfälle ohne dabei zu übertreiben oder Ängste zu verstärken. Versuchen Sie jedoch die Situation nicht herunterzuspielen oder abzuschwächen. Momentan sind die Geschehnisse omnipräsent und werden über verschiedenste Medien kommuniziert. Achten Sie darauf, dass Kinder unter zehn Jahren auf keinen Fall alleine Nachrichtensendungen ansehen – Bilder brennen sich ein.

2. Vorsicht vor Gewalt-Videos
Kinder und Jugendliche bekommen gerade viele Videos, die Gewalt zeigen, über WhatsApp und andere Dienste geschickt. Sprechen Sie das aktiv an. Besprechen Sie mit Jugendlichen, dass solche Bilder sehr starke Gefühle auslösen können. Regen Sie an, sie sich gar nicht erst anzusehen und nicht weiterzuleiten. Sie sollen nicht auch noch anderen Angst machen!

3. Bei den Fakten bleiben
Grundsätzlich gilt immer: Bleiben Sie bei den Fakten! Egal, ob mit Ihrem Kind oder im Gespräch mit Bekannten – verbreiten Sie keine unbestätigten Gerüchte, sondern verfolgen Sie den aktuellen Erkenntnisstand der Polizei und der Regierung. Verbreiten Sie weder ungesicherte Informationen, noch Videos oder Bilder.

4. Ehrlich, aber ohne Einzelheiten
Seien Sie ehrlich zu Ihrem Kind. Beantworten Sie Fragen und reden Sie über die Geschehnisse. Auf das Beschreiben grausamer Szenen oder Details sollten Sie aber in jedem Fall verzichten. Sie erzeugen Bilder im Kopf, die sich viel stärker einprägen als eine reine Erklärung der Vorfälle. Albträume und große Angst können die Folge sein. Das Wichtigste ist, Ihr Kind nicht in Panik zu versetzen, sondern ruhig zu bleiben. Eltern können zum Beispiel auch vermitteln, dass die meisten Menschen in Wien nicht unmittelbar von den schrecklichen Taten betroffen waren, und dass für sie das Leben weitergeht. Das hilft Kindern, nach vorne zu schauen.

5. Sicherheit vermitteln
Terrornachrichten lösen Unsicherheit und Ängste aus – Erklären Sie in kindgerechter und altersadäquater Sprache was passiert ist und vermitteln Sie ihrem Kind, was momentan dafür getan wird, dass wir in Sicherheit sind. Erklären Sie, dass die Rettung und Polizei mit vereinten Kräften daran arbeitet, die Situation zu lösen. Versuchen Sie, auch wenn es schwer erscheint, ihre gewohnte Routine fortzuführen und den Tagesablauf so normal wie möglich zu gestalten.

6. Gefühle ernst nehmen
Ruhe bewahren ist wichtig – doch nehmen Sie Angst- und Trauergefühle Ihres Kindes unbedingt ernst. Die Gefühle und Gedanken sollten auf keinen Fall heruntergespielt, sondern aktiv wahrgenommen werden. Fragen Sie Ihr Kind, wie es sich fühlt und hören Sie ihm zu. Wenn Kinder spüren, dass jemand für sie da ist und Anteil an ihren Gefühlen nimmt, können sie sich besser entspannen und die Situation verarbeiten.

7. Ablenken
Viele Kinder in Wien sind heute von der Schule zuhause geblieben. Nehmen Sie sich Zeit und beschäftigen Sie sich aktiv mit Ihrem Kind. Vielleicht können sie gemeinsam etwas basteln oder ein Spiel spielen. Ablenkung und Zerstreuung tut uns im Moment allen gut!

8. Unbedingt Hilfe annehmen
Fragen, Ängste oder Unsicherheiten sind in solchen Ausnahmesituationen ganz normal. Auch und für Erwachsene. Scheuen Sie sich nicht, Hilfe anzunehmen! Manches lässt sich innerhalb der Familie nicht beantwortet oder lösen – hier stehen professionelle Angebote und Helplines zur Seite. Zögern Sie nicht, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen!

Rat auf Draht ist Österreichs wichtigster Notruf für Kinder und Jugendliche. Er wird von SOS-Kinderdorf überwiegend über Spenden finanziert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert