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Oö: Katastrophenschutz übergibt 61 Fahrzeuge und Geräte 17 verschiedener Typen an Stützpunkt-Feuerwehren

OBERÖSTERREICH: Der Oö. Landes-Feuerwehrverband ist zum einen für die Ausbildung der Mitglieder zuständig, als Zentralleitung des Katastrophenschutzes der oö. Landesregierung plant, organisiert und finanziert er aber auch zu einem großen Teil das Stützpunktwesen in Oberösterreich. In den letzten beiden Jahren wurde ein Konzept zur Sicherstellung der Schlagkraft der Feuerwehren entwickelt, das auf ganz Oberösterreich ausgelegt ist.

Natürlich wurde im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und den Unwettergeschehnissen im Sommer 2021 das Konzept weiter angepasst. Dieses betrifft nicht nur Einsatztaktik und Erreichbarkeit für regionale und überregionale Anforderungen. Es wurden auch die technischen Anforderungen im Lichte der neu zu erbringenden Leistungen der Feuerwehren modernisiert und optimiert. Die Stützpunktfahrzeuge werden so verteilt, dass die Erreichbarkeit an jedem Einsatzort zeitnah möglich ist.

Offizielle Übergabefeierlichkeit am 28. September 2021

Die Pandemie-Einsätze der Feuerwehren und die Unwetter in diesem Sommer haben in aller Härte veranschaulicht, dass die Feuerwehren als Katastrophenschutz an vorderster Front stehen. Sie haben der Bevölkerung in Oberösterreich mit beeindruckender Einsatzbereitschaft aufgezeigt, was es heißt, schnell und mit großer Mannschaftsstärke Hilfe und Unterstützung zu erhalten. Allerdings ist es nicht nur das Know-How, das mit dieser Hilfe einhergeht, sondern es sind auch die technischen Voraussetzungen die geschaffen werden müssen. Diese finden sich in genau jenen 61 Gerätschaften und Fahrzeugen wieder, die den Feuerwehren am 28. September 2021 in Linz offiziell übergeben worden sind.

17 Fahrzeug- und Gerätetypen

Es wurden 17 verschiedene Typen von Fahrzeugen und Geräten übergeben. Von Arbeitsboot über Rollcontainer, bis hin zu Wechselladekran-Fahrzeugen und dem Rüstlöschfahrzeug Tunnel. Insgesamt wurden auf 52 Stützpunktfeuerwehren 61 technische Ausrüstungsgegenstände übergeben. Mit einer Investitionssumme von über 5,6 Mio Euro in den vergangenen 18 Monaten, durch das Land OÖ und den Oö. LFV, unterstreicht der Landes-Feuerwehrverband die Wichtigkeit des Stützpunktwesens und sichert somit auch in Zukunft die Einsatzbereitschaft und Schlagkraft der oö. Feuerwehren.

Logistik-Fahrzeuge

Ein besonderes und neues Konzept wurde für die Logistik-Fahrzeuge geschaffen, also Fahrzeuge mit Ladeflächen und Ladeboardwänden. Durch die wechselbare Beladung erhalten sie einen multifunktionalen Mehrfachnutzen, dh. sie können rasch für weitere Zwecke umgerüstet werden. Dafür wurden eigene Roll-Container-Systeme entwickelt z.B.: für Brände in Tunneln (RC Tunnel), die einen 7-köpfingen Angriffstrupp voll ausstatten können. Die Ölwehren wurden z.T. mit Logistik-Fahrzeugen ausgestattet und die gesamte Ausrüstung auf Rollcontainer umgestellt. Die Heuwehren wurden ebenso auf Rollcontainer umgestellt. Neu ist, dass es auch Rollcontainer für Gefahrengutsauger gibt.

Somit wurde ein multfunktionales Fahrzeug geschaffen, das auch im KAT-Schutz einsetzbar ist. Insgesamt wurden 19 Rollcontainer-Systeme ausgegeben.

Boote

Natürlich sind die Feuerwehren auch zu Wasser gut gerüstet mit Rettungsbooten, Feuerwehr-Rettungsbooten und einem Arbeitsboot. Obwohl die Gefahrenabwehr im Gemeindegebiet der Gemeinde selbst obliegt, hat der Oö. LFV dafür gesorgt, dass 127 Boote in verschiedenen Größen überregional und zu unterschiedlichen Zwecken bereitgestellt werden.

Vom kleinen Rettungsboot über das Feuerwehrrettungsboot bis hin zum größten, dem Arbeitsboot das eine 9 Personen Besatzung aufnehmen kann.
Taucher werden damit an Einsatzstellen gebracht, Menschen- und Tierrettungen durchgeführt und Brände vom Wasser aus bekämpft.

100 kVA-Stromanhänger

Die Themen Blackout und großflächige Stromausfälle sind 2021 wieder in aller Munde. Jedem Bezirk steht nun ein Stromerzeuger auf Tandemachsanhänger mit einer Leistung von 100kVA zu Verfügung. Gemeinsam mit den Aggregaten in den Einsatzfahrzeugen und den fixen Aggregaten in den Feuerwehrhäusern sichern sie die Einsatzbereitschaft im Großschadensfall und können zur Sicherung der kritischen Infrastruktur herangezogen
werden.

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Wechsellader mit Kran WLF-K1 & 2

Das Wechselladefahrzeug mit Kran gibt es in zwei Ausführungen (mittelschwerer und schwerer Kran), die sich vorrangig in der Hubleistung unterscheiden. Beide Fahrzeuge sind mit Hakenliften ausgestattet und können jederzeit standardisierte Abrollbehälter transportieren.

WLF-K1
WLF-K2

Abrollbehälter Mulde (AB-Mulde)

Die Anforderungen an die Feuerwehren werden stetig komplexer: mit dem verstärkten Elektrofahrzeugen aufkommen ändern sich auch die Anforderungen an den technischen Einsatz gravierend. Batteriebrände können bis zu 100 Stunden nach einem Unfall noch reagieren/brennen und dafür braucht es Möglichkeiten diese Fahrzeuge sicher transportieren bzw. in Quarantäne setzen zu können. Die AB-Mulde verfügt über die Möglichkeit das Fahrzeug im äußersten Notfall zu fluten und ist mit einer zusätzlichen Sprinkleranlage ausgerüstet. Aber auch allgemeine Transportaufgaben können durchgeführt werden.

Abrollbehälter Katastrophenschutz (AB-LKS)

Diese wechselbaren Großaufbauten bieten in Verbindung mit unseren Trägerfahrzeugen die gleiche Flexibilität im Großen, was die Rollcontainer im Kleinen bieten. Durch Hakenlifte auf den Trägerfahrzeugen sind diese schnell aufnehmbar und mit dem richtigen Abrollbehälter zu versehen. Dies Erweiterung im Feuerwehrlogistik-System bringen wesentliche Vorteile in das Stützpunktwesen und den KAT-Schutz ein.

Atemschutzfahrzeug & ASF-Logistik

Zusätzlich zu den bestehenden 16 Atemschutz-Stützpunkten wird die FF Bad Goisern neu mit einem ASF ausgestattet. Dieses Fahrzeug enthält eine vollständige Ausrüstung mit Langzeitpressluftatmern und kann bei längeren Einsätzen zum Füllen der Pressluftatmer angefordert werden. Abgestimmt auf die Einsatzerfordernisse der FF Wels wurde ein Logistikfahrzeug mit spezieller Ausstattung und Ausrüstung angeschafft. Mit 22 Pressluftatmern, über 50 Reserveflaschen und Vollschutzanzügen ist dieses Fahrzeug für schwere Einsätze gerüstet

MTF Tunnelrettung

Dieses Mannschaftstransportfahrzeug wurde speziell für den Tunneleinsatz zum Transport von Einsatzkräften im Tunnel, als Kompensationsmaßnahme für den Bosrucktunnel, neu geschaffen. Jeder der 8 Sitzplätze ist mit Pressluftatmern ausgestattet. Eine Umluft-Filteranlage mit ca. 400 m³ Umluftvolumen sorgt für Sicherheit im Fahrzeug, welches im Heck auch die Möglichkeit einer flexiblen RC-Bestückung bietet.

RLF-T 2000 (Rüstlöschfahrzeug Tunnel)

Die neueste Generation des Rüstlöschfahrzeug Tunnels ist mit zusätzlicher Ausrüstung für Einsätze in Straßentunnels ausgestattet. Solcherlei Einsätze sind eine extrem gefährliche Einsatztätigkeit. Deshalb braucht es für die gesamte Einsatzmannschaft im Fahrzeug eine komplette Schutzausrüstung: für jeden der 7 Besatzungsmitglieder ist jeweils ein Atemschutzgerät vorhanden.

Zusätzlich bietet das RLF Tunnel eine Rettungsplattform, eine Wärmebildkamera und einen Wasserwerfer am Dach der im Fahrzeug per Fernsteuerung bedient werden kann. Dies und mehr sind als Zusatzfunktion im Tunneleinsatz, zum Schutz der Besatzung und der Sicherheit, unabdingbar.

Übergebene Ausrüstung

Der Festakt

In einem großen feierlichen Festakt wurden 28. September 2021 61 Stützpunktgeräte und -fahrzeuge an die Feuerwehren in Oberösterreich übergeben. 300 Kamerad:innen und Gäste, unter ihnen der Präsident des Oö. Landtags Wolfgang Stanek, fanden sich zu der Veranstaltung ein. Kommandanten und Abordnungen der Mannschaft der Stützpunktfeuerwehren waren mit ihren Fahrzeugen und Geräten auch vor Ort, und präsentierten eine imposante Schau auf die übergebenen Gerätschaften.

Im Hof dem Oö. Landes-Feuerwehrverbandes versammelten sich die 52 Stützpunkt-Feuerwehren, die in den letzten 18 Monaten mit insgesamt 62 Fahrzeugen und Geräten ausgestattet worden sind. Stromaggregate, Boote, Wechselladekranfahrzeuge, Mulden, Rollcontainer mit spezieller Ausstattung, ein Tunnel-RLF und vieles mehr wurden vom offiziell von Oö. Landes-Feuerwehrverband übergeben. Sie stärken und stützen die Feuerwehren bei ihren Einsätzen, im Katastrophenschutz genauso wie in ihren Alltagseinsätzen. Mit einer Investitionssumme von ca. 5,6 Mio Euro wird das Stützpunktwesen in OÖ damit erheblich gestärkt.

Nach der Begrüßung durch LBD Robert Mayer und der Vorstellung der Fahrzeuge und Geräte durch LBD-STV Michael Hutterer, fand eine kurze Demonstration des Tunnel-RLFs durch die FF Hagenberg statt. Im Anschluss daran übernahm Feuerwehr-Kurat Adolf Trawöger die Segnung der Fahrzeuge.

Oö. Landes-Feuerwehrverband

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