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Bayern: Feuerwehr darf in keinem Dorf fehlen → Motivationsgründe fürs Ehrenamt, das glücklich macht

LANDKREIS TRAUNSTEIN (BAYERN): Ehrenamt macht glücklich –diese These wird immer wieder durch Studien belegt. In Bayern ist knapp die Hälfte der Menschen in irgendeiner Art und Weise ehrenamtlich aktiv. Am 5. Dezember ist Internationaler Tag des Ehrenamtes. Seit 1986 gibt es diesen Tag, um das ehrenamtliche Engagement zu würdigen. Rund 330.000 Frauen und Männer leisten in Bayern Dienst bei den Feuerwehren, darunter nur gut 10.000 Einsatzkräfte, die Berufsfeuerwehrleute sind. Im Landkreis Traunstein sind die Aktiven der kommunalen Feuerwehren allesamt ehrenamtlich engagiert.

Von Hubert Hobmaier, KFV Traunstein

„Viele Menschen glauben, dass die Frauen und Männer in den Städten den Dienst am Nächsten hauptamtlich leisten. Das stimmt nicht! In den vier Städten des Landkreises, also Traunstein, Traunreut, Trostberg und Tittmoning sind es Ehrenamtliche, die im Einsatzfall alles stehen und liegen lassen, damit sie Anderen in Not helfen können“, erklärt Peter Volk, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes und ergänzt, „und in allen Dörfern und Gemeinden sind die Aktiven obendrein ehrenamtlich für andere da“.

Nicht nur Einsatz

Dabei geht es bei den Freiwilligen Feuerwehren nicht immer um den reinen Einsatzdienst. Sie leisten darüber hinaus mit ihrer Vereinsarbeit einen Beitrag für ein gutes gesellschaftliches Miteinander. Nahezu jede Feuerwehr organisiert Feste und Feiern. Was wäre zum Beispiel ein St. Martinszug ohne die Feuerwehr, die Straßen für einen Umzug absichert oder das Maibaumaufstellen, bei dem die aktiven Frauen und Männer für einen reibungslosen Ablauf sorgen. All diese kleinen und großen Beiträge werden durch ehrenamtlichen Einsatz vieler engagierter Menschen getragen.

Nur sieben Berufsfeuerwehren in Bayern

Berufsfeuerwehren gibt es nur in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. In Bayern sind das gerade einmal sieben Städte, die die Aufgaben an Hauptamtliche übertragen haben. Dies ist in München, Augsburg, Nürnberg, Würzburg, Nürnberg, Ingolstadt und Fürth der Fall. Den Löwenanteil in Sachen Brandschutz und Technische Hilfeleistung tragen ehrenamtliche Einsatzkräfte, in den mehr als 7550 kommunalen bayerischen Feuerwehren. Darüber hinaus gibt es rund 210 Werk- und Betriebsfeuerwehren, die sich insbesondere dem Schutz von Firmen- und Betriebsgeländen und deren Mitarbeiter verschrieben haben.

Studien belegen: Ehrenamt macht glücklich

Studien belegen immer wieder: Ehrenamtliches Engagement macht glücklich! Als Gründe dafür gelten, dass Helfen Spaß macht und Spaß macht glücklich. Zudem ist ehrenamtliches Engagement sinnstiftend und gibt Halt, was gerade in der Teamdisziplin „Feuerwehr“ zum Tragen kommt. Es stärkt das Gemeinschaftsgefühl und den Teamgeist. Darüber hinaus wirkt es sich positiv auf das Selbstbewusstsein aus, wenn beispielsweise ein Einsatz erfolgreich gemeistert oder eine Veranstaltung gut gelaufen ist. Damit einher geht, dass Erfahrungen aus dem Ehrenamt die Sozialkompetenz prägen. Und letztlich bekommt man im Ehrenamt mindestens so viel zurück, als man gibt.

Gemeinschaftsgefühl

Für Stefan Lohwieser von der Feuerwehr Haslach ist das Gemeinschaftsgefühl das wichtigste Argument für sein ehrenamtliches Engagement. „In der Gruppe macht es einfach Spaß, Zeit zusammen zu verbringen und miteinander etwas zu bewegen“, so der Jugendwart. „Etwas Sinnvolles für die Gesellschaft zu tun, dabei Spaß haben und ein gesundes soziales Umfeld zu pflegen“ nennt hingegen Andreas Haitzer von der Feuerwehr Kammer als seinen Antrieb, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Feuerwehr ist wie Familie

Mario Bernauer von der Feuerwehr Trostberg sagt „es ist für mich selbstverständlich, Menschen die Hilfe brauchen auch Hilfe zu geben. Das Gefühl dabei Gutes zu tun ist für mich richtig und wichtig“. Florian Burghartswieser aus Surberg beschreibt hingegen das Gefühl ein Menschenleben gerettet zu haben als „unbeschreiblich“ und „durch die großartige Kameradschaft in der Feuerwehr ist diese zu einer Art Familie für mich geworden“. Die Kameradschaft zählt auch für Daniel Wastlhuber und „das Gefühl anderen zu helfen ist aus meiner Sicht unbezahlbar“, sagt der Ruhpoldinger Feuerwehrmann.

Da sein in der Not

Wolfgang Eder aus Törring erzählt, „ich engagiere mich in der Feuerwehr und in der Wasserwacht, um anderen Menschen in einer Notlage zu helfen. Es macht Spaß mit anderen zusammen zu arbeiten und ohne das Ehrenamt wäre in Deutschland vieles nicht möglich“. Für Sven Lein bedeutet sein Einsatz bei der Feuerwehr Grabenstätt einen guten Ausgleich zu seinem Beruf. „Gerade in der heutigen Zeit, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, für Menschen in Not da zu sein, ist mir persönlich sehr wichtig“.

Spaß als Helfer im Team

„Weil helfen einfach Freude macht“, sagt Ernst Harrecker, Kommandant der Feuerwehr Wolkersdorf kurz und bündig. Ähnlich sieht das auch Simon Aicher von der Feuerwehr Siegsdorf. „Mein Ehrenamt bei der Feuerwehr macht mir Spaß, weil ich gemeinsam mit den Kameraden anderen Menschen in einer Notlage helfen kann“. Die Liste ließe sich noch lange weiterführen, letztlich hat jeder Helfer in den Reihen der Feuerwehr seine Beweggründe, sich ehrenamtlich für die Gesellschaft einzubringen. Eines haben aber alle gemeinsam, sie sind für andere da, wenn sie gebraucht werden, und dies zeichnet das Ehrenamt aus.

Tag des Ehrenamtes seit 1986

Bereits 1985 wurde von den Vereinten Nationen (UN) beschlossen, den 5. Dezember zum Tag des Ehrenamtes zu machen. Seit 1986 wird dieser Tag daher genutzt, um den Ehrenamtlichen zu Danken und das Ehrenamt zu fördern. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehrte beispielsweise kürzlich 15 Ehrenamtliche mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und bezeichnete die Frauen und Männer als „strahlende Vorbilder der Gesellschaft“.

Kreisfeuerwehrverband Traunstein

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