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Tirol: Bilanz 2019 der FF Kitzbühel → "Bei den Brandmelder-Alarmen muss sich was ändern"

KITZBÜHEL (TIROL): Eine eindrucksvolle Leistungsbilanz konnte Kommandant Alois Schmidinger vor zahlreichen Ehrengästen, Ehrenmitgliedern und Feuerwehrfrauen und -männern bei der Jahreshauptversammlung am Freitag, 31. Jänner 2020, präsentieren.

2019 wurde die FF Kitzbühel genau 215 Mal von der Leitstelle Tirol zu einem Einsatz alarmiert. Diese Einsätze und noch vieles mehr, haben für die Bewohner und Gäste der Stadt Kitzbühel vier aktive Feuerwehrfrauen, 72 Feuerwehrmänner, 29 Feuerwehrmitglieder außer Dienst sowie sechs Jugendmitglieder gemacht. Somit wurde von unserer Feuerwehr im Schnitt mehr als jeden zweiten Tag ein Einsatz bewältigt.

Bei den Fehlalarmen muss sich was ändern

25 Brandeinsätze, 78 Fehlalarme, 106 technische Hilfeleistungen und 6 Brandsicherheitswachen ergeben die Gesamtsumme von 215 Einsätzen. Im Jahr 2019 stieg die Summe der Fehlalarme auf jetzt 78 Ereignisse. 123 Einsatzstunden waren umsonst und 202 km wurden dabei sinnlos gefahren. “Ich bin überzeugt, dass sich in diesem Bereich etwas ändern muss”, so der Kommandant. “Dabei denke ich nicht an die Erhöhung der Gebühren von 600 € pro Fehlalarm zur Zeit, sondern an die Änderung von gesetzlichen Vorschriften für die Anlagenbetreiber. Aufgrund ausgedehnter Hotelobjekte ist es für die Bediensteten oft gar nicht mehr möglich, innerhalb der vorgegebenen Zeiten Nachschau halten zu können und anschließend die Feuerwehr zu stornieren. Ebenso könnte ich mir sehr gut vorstellen, eine ZWEIMELDER-ABHÄNGIGKEIT für die Weiterleitung an die Feuerwehr einzuführen – der Großteil der Fehlalarme wäre damit beseitigt! Der Alarm bleibt ja im Hotel, Brandschutzbeauftragte sind vorhanden, kümmern sich um den Vorfall und eine gewisse Eigenverantwortung soll es ja auch noch geben.”

“Wir haben heuer gesehen, dass aber auch zwei Alarme dabei waren, wo es wirklich gebrannt hat. Dabei haben jedes Mal mehr als ein Brandmelder angeschlagen. Wenn sich in diesem Bereich aber nichts ändert, werde ich mir schwer tun immer eine schlagkräftige Feuerwehr bei diesen Alarmen zu garantieren, denn die Akzeptanz dieser Alarme bei der Mannschaft sinkt bedenklich – und ich kann es verstehen! Dieses Problem lässt sich nur lösen, wenn alle Beteiligten – Betreiber von Brandmeldeanlagen, Behörde und Feuerwehr – zusammenhelfen und konstruktiv an einer Lösung arbeiten”

Auch wenn die Stadt Kitzbühel im Jahr 2019 von großen Naturkatastrophen verschont wurde, galt es dennoch viele Einsätze – vom Großbrand bis zum schweren Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen, von der Ölspur bis zur Wohnungsöffnung und bis zur Verletztenbergung über die Drehleiter – zu bewältigen.

Ehrungen und Auszeichnungen standen auch bei der Kitzbüheler Feuerwehr am Programm.

Berichte des Kommandos und Jugendbetreuers

Neben dem umfangreichen Bericht des Kommandanten, präsentierten auch unser Stellvertreter, der Kassier und unser Jugendbetreuer ihre Bilanz. Kommandant – Stellvertreter Andreas Reisch berichtete über die Ausbildung im vergangenen Jahr. Jedes Feuerwehrmitglied weiß, dass die Kameradschaftskasse bei unserm Kassier Konrad Wieser in guten Händen lieg. Die Kassaprüfer konnten auch 2019 keine Verfehlungen feststellen. Zum Abschluss berichtete unser Jugendbetreuer Stefan Klapeer über den Feuerwehrnachwuchs.

Freiw. Feuerwehr der Stadt Kitzbühel

Ein Gedanke zu „Tirol: Bilanz 2019 der FF Kitzbühel → "Bei den Brandmelder-Alarmen muss sich was ändern"

  • Kleiner Redaktionshinweis von Fireworl.at für die ÖA-Leute in den Feuerwehren:
    Die ganze Thematik “Vollversammlung” auf die Kernpunkte aufgebaut, wird ein lokaler Artikel wie dieser auch für andere interessant wie man sieht. Hand aufs Herz, die Standard-Vollversammlungsberichte sind ja sonst nicht unbedingt der Lesermagnet und Interessantes geht oft unter mit Ehrengästen, Beförderungslisten, die – nicht böse gemeint – 50 km weiter nicht wirklich jemanden vom Hocker hauen.
    Wäre cool, wenn man im Feuerwehrwesen bei aller Innovatonskraft diese historischen Vollversammlungsprotokolle mal eingräbt 😉

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