Brand

D: Durchzündung bei Atemschutz-Innenangriff in Hamburg → 2.-gradige Verbrühungen an Schulter und Fußfraktur

HAMBURG (DEUTSCHLAND): Die Feuerwehr Hamburg wurde am Freitagvormittag, 31. Juli 2020, nach Hamburg Jenfeld in den Mariusweg gerufen. Mehrere Anrufer meldeten einen Wohnungsbrand im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses. Eine Person solle sich noch in der Wohnung befinden.

Durch die Rettungsleitstelle wurde die Alarmstufe “Feuer mit Menschenleben in Gefahr” ausgelöst. Der Löschzug der Feuer- und Rettungswache Wandsbek und die Freiwillige Feuerwehr Tonndorf sowie ein Rettungswagen und Notarzt wurden zu der Einsatzstelle alarmiert. Als die ersten Kräfte eintrafen, stand die Wohnung im Erdgeschoss des viergeschossigen Mehrfamilienhauses in Vollbrand. Flammen schlugen unter hohem Druck auf der Vorder- und auf der Rückseite des Gebäudes aus den Fenstern. Ein Trupp unter Atemschutz ging vor der geöffneten Wohnungseingangstür in Stellung und nahm ein C-Rohr zur Brandbekämpfung vor. In dem Moment, als sie vorgingen, kam es zu einer Durchzündung. Der Trupp ging sofort in Deckung – rücklings auf den Boden.

Trotz dieses Manövers drang offenbar die extrem hohe Wärmestrahlung durch die Schutzkleidung bis auf die Haut des vorderen Feuerwehrkollegen durch. Weiterhin verdrehte sich der Kollege offenbar den Fuß und zog sich eine Fußfraktur zu. Beides bemerkte er allerdings erst deutlich später. Zunächst drang der Trupp in die brennende Wohnung vor und führte die Brandbekämpfung durch. Ein weiterer Trupp ging auf der Rückseite des Gebäudes mit einem weiteren C-Rohr in Stellung, da die Flammen in ein Wärmedämm-Verbundsystem eindrangen. Nachdem die Wohnung gelöscht war, kamen die Schmerzen bei unserem Kollegen.

Die anwesenden Notfallsanitäter und der Notarzt der Feuerwehr Hamburg versorgten sofort den Verletzten und seinen Truppmann. Der verletzte Kollege, ein 26-jähriger Brandmeister, hatte sich 2.-gradige Verbrühungen an einer Schulter, sowie eine Fußfraktur zugezogen und wurde mit einem Rettungswagen notarztbegleitet in ein Krankenhaus befördert. Das Wärmedämm-Verbundsystem wurde großflächig geöffnet und mit einer Wärmebildkamera kontrolliert, um Brandnester in der Dämmung auszuschließen. Alle an die Brandwohnung angrenzenden Wohnungen wurden auf mögliche Brandschäden kontrolliert. Nach Abschluss der Nachlöscharbeiten wurde die Brandstelle der Polizei für die weiteren Ermittlungen übergeben. Der Einsatz der Feuerwehr Hamburg, die mit 9 Fahrzeugen und 35 Einsatzkräften vor Ort war, dauerte insgesamt zweieinhalb Stunden. Weitere Personen kamen nicht zu Schaden.

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