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Oö: Feuerwehrmann (34) nach tödlichem Sturz in Aufzugsschacht in Linz angeklagt

LINZ (OÖ): Nach einem tödlichen Zwischenfall in einem Aufzugsschacht in Linz, bei dem ein 93-Jähriger ums Leben gekommen ist, wird nun per Jänner 2021 ein Feuerwehrmann der Linzer Berufsfeuerwehr angeklagt.

Die Vorgeschichte (Fireworld.at hat hier berichtet)

Die Berufsfeuerwehr Linz wurde Samstagvormittag, 1. Februar 2020, zu einer Personenrettung in ein Hochhaus in Linz-Bulgariplatz alarmiert. Eine Person soll sich nach einem Sturz in einen Aufzugsschacht bereits seit mindestens gestern in dem Schacht befunden haben. Die Berufsfeuerwehr rückte mit den Höhenrettern an. Rettungsdienst und Polizei standen ebenfalls im Einsatz. Eine Frau hatte ihren 93-jährigen Vater als vermisst gemeldet. Ebenso bemerkten die Kräfte dann den Defekt des Aufzuges des Mehrparteienhauses. Im Verlauf der Suche nach dem Mann wurde dieser dann tot liegend im Aufzugsschacht gefunden und musste von den Höhenrettern geborgen werden. Die Hintergründe sind Gegenstand der Ermittlungen durch die Polizei.

Strafantrag wegen fahrlässiger Tötung

Wie ORF Oberösterreich am 22. Jänner 2021 online (hier) berichtet, hat die Staatsanwaltschaft nun Strafantrag wegen fahrlässiger Tötung gegen einen Feuerwehrmann der Linzer Berufsfeuerwehr eingebracht. Er soll dem Online-Beitrag zufolge bei einem nahezu zeitgleich stattgefundenen Einsatz in dem Mehrparteienhaus (ebenfalls eine Personenbefreiung aus einem Aufzug) die Lifttür nicht wieder ordnungsgemäß verriegelt haben. Sie sei nur angelehnt worden, was zur Folge hatte, dass der Pensionist diese dann hat öffnen können, obwohl der Aufzug selbst sich gar nicht in dem Stockwerk befunden hat.

Dem 34-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, dass er bei dem Feuerwehreinsatz auch einen Liftschacht im Erdgeschoss notentriegelt habe, ohne sich danach sorgfaltsgemäß von der Wiederverriegelung zu überzeugen, insbesondere durch einen sogenannten Notzug an der Tür. Da im Umfeld der damals gefundenen Leiche auch kein Werkzeug wie ein erforderlicher Dreikantschlüssel gefunden worden ist, haben sich die Ermittlungen recht bald in die Richtung der Feuerwehr konzentriert.

Der ORF schreibt weiter: “Noch im Vorjahr sprach man unmittelbar nach dem tödlichen Sturz von eintrainierten Handgriffen, wenn ein Lift stecken bleibt. Dabei werde am Ende auch routinemäßig überprüft, ob die Lifttür auch wirklich verschlossen sei. Der Strafrahmen für fahrlässige Tötung wegen Unterlassung beträgt entweder ein Jahr Haft oder eine Geldstrafe.”

Update 9. August 2022: Oö: Feuerwehrmann nach tödlichem Absturz in Liftschacht in Linz freigesprochen → Staatsanwaltschaft meldet Berufung an

Ein Gedanke zu „Oö: Feuerwehrmann (34) nach tödlichem Sturz in Aufzugsschacht in Linz angeklagt

  • Es werden auch eintrainierte Handgriffe sein. Solange Menschen arbeiten, werden immer wieder einmal Fehler passieren oder etwas vergessen werden können. Bedauerlich in diesem Fall sind die Folgen, was passiert ist. Aber mit diesem Abschlusszitat das Wissen über die Vorgehensweise bei Einsätzen wie diesen mehr oder weniger in Frage zu stellen, ist nichts desto trotz nicht in Ordnung.

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