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D: Wand schleudert Feuerwehrleute aus dem Drehleiterkorb → Berliner Feuerwehr gedenkt den zwei Toten vor 30 Jahren

BERLIN (DEUTSCHLAND): Am 18. März 2021 ist es genau 30 Jahre her, dass zwei Einsatzkräfte der Feuerwache Wilmersdorf im Einsatz ums Leben kamen. Durch den Einsturz eines Hochregallagers bei einem Brand in der Gradestraße in Neukölln wurde die Drehleiter, in der sich zu diesem Zeitpunkt die Männer befanden, von der einstürzenden Gebäudewand umgerissen. Dabei stürzten die beiden Einsatzkräfte ca. 16 Meter mit in die Tiefe und erlitten hierbei tödliche Verletzungen.

Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen erinnert an die beiden Kollegen: „Dieses schreckliche Unglück wird die Berliner Feuerwehr nie vergessen. Darum ist es umso wichtiger am 30. Jahrestag den beiden im Dienst gestorbenen Kollegen zu gedenken. Sie waren im Einsatz für Berlin und für die Sicherheit in unserer Stadt. Und sie haben ihr Leben riskiert. So, wie es auch heutzutage rund um die Uhr alle Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr tun. Ich bewundere den Mut und den selbstlosen Einsatz aller, die sich täglich für das Wohl der Menschen in Berlin einsetzen. Schließlich wissen wir zu Beginn einer Schicht nie, was uns erwartet. Als Landesbranddirektor der Berliner Feuerwehr wünsche ich mir vor allem eines: dass alle Angehörigen der Berliner Feuerwehr jeden Tag gesund wieder nach Hause kommen und wir solch schlimme Ereignisse nicht mehr erleben müssen.”

Die am 18. März 1991 verstorbenen Feuerwehrmänner sind bis dato die letzten beiden im Dienst tödlich verunglückten Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr. Nicht nur die körperlichen sondern auch psychischen Verletzungen dürfen in derartigen Situationen nicht vernachlässigt werden, wie wir heute wissen. Daher besteht für jeden Angehörigen der Berliner Feuerwehr jederzeit die Möglichkeit die professionelle Hilfe des Einsatznachsorgeteams in Anspruch zu nehmen.

Rückblick zum Geschehen

Am 18. März 1991 geht um 1.07 Uhr in der Feuerwehr-Leitstelle der Alarm einer ausgelösten Sprinkleranlage in einem Hochregallager in der Gradestraße 45-57 in Neukölln ein. Die Erkundung ergibt, dass im oberen Bereich des Hochregallagers ein Brand ausgebrochen ist, welches auf das Dach des Lagers übergegriffen hat. Fünf Löschzüge beteiligen sich an der Brandbekämpfung. In der Phase des ersten Innenangriffs werden im Außenbereich drei Drehleitern in Position gebracht um das brennende Dach abzulöschen und zu kühlen. Um 4.08 Uhr kann „Einsatzstelle unter Kontrolle“ gegeben werden. Die nun folgenden Aufräum- und Nachlöscharbeiten werden durch zwei ablösende Löschzüge ausgeführt.

Um 6.25 Uhr bricht jedoch erneut ein Brand im oberen Bereich des Hochregallagers aus. Schnell brennt auch wieder das Dach. Wie schon in der Nacht werden während des Innenangriffes, im Außenbereich Drehleitern in Position gebracht, um das Dach zu beobachten und den Innenangriff zu sichern. Kurz darauf können die Feuerwehrbeamten ein „brennendes Abtropfen“ in der Halle beobachten. In kürzester Zeit steht das Hochregallager im Vollbrand worauf hin sämtliche Einsatzkräfte die Lagerhalle räumen.

Eine halbe Stunde später stürzt die Lagerhalle plötzlich und unvermittelt ein. Dabei kippt eine Außenwand um und stürzt gegen die Drehleiter des Löschzugs Wilmersdorf. Der Leitersatz, der auf ca. 16 Meter ausgefahren ist, wird durch die Wucht in kürzester Zeit zu Boden gedrückt. Der Leiterkorb schlägt auf den Boden auf, dabei werden die zwei Feuerwehrmänner im Korb tödlich verletzt.

10. Alarm: Im Laufe der Brandbekämpfung, wird bis auf den „zehnten Alarm“ erhöht. Obwohl bei der Brandbekämpfung ca. 20.000 Liter Wasser pro Minute eingesetzt wurden und sich auf den Hof des Geländes ein See mit einer Tiefe von über 50 cm bildet, konnte erst drei Tage später „Einsatzstelle unter Kontrolle“ gegeben werden. Die Ablöscharbeiten erstrecken sich noch bis zum 28. März 1991.

Weitere Bilder auf der Webseite der Berliner Feuerwehr

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