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Oö: Starkregen sorgt für weitere Überflutungen am 18. Juli 2021

OBERÖSTERREICH: In der Nacht auf den 18. Juli 2021 wurde in Schärding der Hochwasserschutz aufgebaut, was sich bereits bewährt hat. Schon in den Morgenstunden trat der Inn mit einem Wasserstand von 509 cm über die Ufer. Im Laufe des Tages steigt der Pegel noch auf voraussichtlich 720 cm an, was auf die stark wasserführende Salzach als Zubringer des Inns zurückzuführen ist. Seit den Morgenstunden ist in Hochburg/Ach die Hochwassermarke HW10 der Salzach erreicht worden. Ein Abklingen ist laut hydrographischen Dienst derzeit noch nicht absehbar.

Da in weiterer Folge auch die Pegel im Donauverlauf ansteigen, wurde vorsorglich das Urfahraner Marktgelände geräumt und damit begonnen, den Hochwasserschutz in Linz,  Saxen, Langenstein, Mauthausen und Grein aufzubauen, da bis in die Nachtstunden mit einem Pegelanstieg von bis zu 650 cm zu rechnen ist.

Mit Stand 12:00 Uhr sind in Oberösterreich mit heutigen Tag bisher rund 80 Feuerwehren und 1200 Einsatzkräfte damit beschäftigt, unter anderem Keller und Unterführungen auszupumpen, Vermurungen zu beseitigen, Absperrungen zu errichten, umgestürzte Bäume zu beseitigen und Hochwasserschutzbauten zu errichten.  Auch Fahrzeugbergungen uneinsichtiger Autofahrer, die trotz Absperrungen Straßen befahren, gehören leider auch zum Einsatzgeschehen. Die Schwerpunkte liegen in den Bezirken Steyr-Land, Linz, Linz-Land, Perg, Urfahr-Umgebung, Schärding und vereinzelt auch in den restlichen Bezirken Oberösterreichs.

Da dem  Hochwasserbericht der Oö. Landesregierung nur ein leichtes Sinken des Pegels an der Donau zu entnehmen ist, wird es auch für Montag eine erhöhte Alarmbereitschaft in der Landeswarnzentrale geben, berichtet dieselbige.

Bericht Fotokerschi

Rund 150 Einsätze verzeichnete das Landesfeuerwehrkommando bis zwei Uhr Früh. Keller und Unterführungen wurden ausgepumpt, überflutete Straßen und Wege abgesichert. Betroffen waren der Raum Steyr sowie die Bezirke Kirchdorf, Linz-Land, Wels-Land und Gmunden. Dort hatten lokale Niederschläge und Gewitter zu Überflutungen, Vermurungen und Hangrutschen geführt. Nach einem Murenabgang musste in der Nacht die Salzkammergutstraße bei Traunkirchen gesperrt werden. Vor dem Tunnel Sonnstein war die Straße mit Geröll und Erdreich verlegt. 

Kraftwerk Klaus sorgt durch Ablassen von Wasser für neuen Platz.

In Steyr wurde um ein Uhr Früh eine Zivilschutzwarnung ausgelöst. Am Ortskai ist ein Pegel von 490 Zentimeter erreicht worden, im Laufe des heutigen Vormittags wird laut Hochwasserbericht der Höchststand mit 550 Zentimeter erreicht. Zuvor waren 14 Feuerwehren zum Kraftwerk Klaus ausgerückt, weil beim Steyrfluss eine alarmierende Durchflussmenge verzeichnet wurde. In Ach an der Salzach (Bezirk Braunau) wurden am späten Abend zur Sicherheit erste Gebäude geräumt, nachdem es in Hallein zu massiven Überschwemmungen gekommen war. 

In der Stadt Schärding haben die Einsatzkräfte bereits am Samstagabend einen Hochwasserschutz errichtet, ehe in den frühen Morgenstunden beim Pegel die Vorwarngrenze überschritten wurde. Bis Mittag werden am Inn noch weitere Anstiege bis 650 Zentimeter prognostiziert, informierte der Hydrographischer Dienst des Landes Oberösterreich.

Es folgte eine Zivilschutzwarnung. “Aktuell sind in Schärding die Innlände, der Parkplatz Schiffsanlegestelle sowie der Leonhard-Kaiser-Weg für den gesamten Verkehr gesperrt”, teilte die Feuerwehr kurz nach acht Uhr Früh mit. Auch die Alte Innbrücke und weitere Straßen im Stadtgebiet werden voraussichtlich gesperrt. “An allen Ecken und Enden finden gerade Vorbereitungen statt”, so die Schärdinger Feuerwehr. Mehr als 6000 gefüllte Sandsäcke stehen bereit. 

In den frühen Morgenstunden wurde in Schärding bereits ein Fischer samt seinem Fahrzeug aus dem Bereich des Pramspitzes gerettet. Er hatte den raschen Anstieg unterschätzt und war von den Wassermassen eingeschlossen.

“Sonst schwimmen die Autos bis Österreich”

In Passau steigen die Wasserstände der Flüsse stündlich weiter an. Die Polizei schleppte vorsorglich Autos an Parkplätzen an der Donau ab, wie eine Sprecherin am Sonntag sagte. Anrainer hätten trotz Hochwasserwarnungen versäumt, ihre Fahrzeuge umzuparken. “Wenn wir sie nicht abschleppten, dann schwimmen die Dinger bis Österreich”, sagte die Polizeisprecherin.

Der Pegel der Donau war nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes im Laufe des Samstags um fast zwei Meter auf 7,80 Meter gestiegen. Der Wasserstand des Inn stieg in den vergangenen zwölf Stunden von 3,30 auf 5,40 Meter.

Bad Ischl: Gebäude mit Sandsäcken gesichert

In Bad Ischl (Bezirk Gmunden) standen ab 21.00 Uhr mehr als 100 Feuerwehrkräfte im Einsatz. Hauptsächlich galt es gefährdete Fahrzeuge zu bergen, überflutete Keller auszupumpen und vermurte Verkehrswege frei zu machen. In der Ortschaft Ramsau bildete sich im Schöffaubach eine Verklausung, wodurch das Wasser entlang einer Forststraße weiter floss und die angrenzenden Gebäude gefährdete. Sie wurden mit hunderten von Sandsäcken gesichert und Keller ausgepumpt. Durch Grabungen entlang des Baches gelang es weiteren Schaden von den Häusern abzuwenden: Oö: Gewitterfront mit Starkregen sorgt für Überflutungseinsätze & Voralarm Steyrfluss (17.07.2021)

Fotokerschi.at

Meldung der Polizei: Fischer in Enns gerettet

Am 18. Juli 2021 um 9:27 Uhr fuhr die Streife “Enns 2” über Ersuchen der Freiwilligen Feuerwehr Enns zum Zillenplatz in Enns, Enghagen am Tabor. Beim Eintreffen der Streife wurde dieser vom Einsatzleiter der FF mitgeteilt, dass am Donauufer zwei abgestellte Pkw aufgefunden wurden und vermutet wird, dass sich die Besitzer auf der gegenüber des Zillenplatzes etablierten Insel befinden würden.

Die Polizisten forschten über die Kennzeichen der Fahrzeuge die Zulassungsbesitzer aus. Zwischenzeitlich konnte von der FF Enns festgestellt werden, dass sich auf der Insel drei Personen befinden würden, welche sich in unmittelbarer Nähe einer am Inselufer festgemachten Motorzille (etwa auf Höhe Stromkilometer 21,14) aufhielten. Auf Grund des sehr hohen Wasserstandes der Donau wurde vom Einsatzleiter der FF Enns ein A-Boot angefordert, welches in weiterer Folge die drei Personen, ein 40-jähriger Linzer, eine 38-jährige Linzerin und ein 37-Jähriger aus dem Bezirk Linz-Land, von der Insel holte und zum Anlegeplatz der FF im Ennshafen verbrachte.

Der 40-Jährige gab gegenüber der Polizei sinngemäß an, er habe sich bereits seit etwa drei Wochen auf der Insel befunden. Er würde dort campieren und fischen. Die beiden anderen gaben an, sie haben den 40-Jährigen übers Wochenende besuchen wollen und seien von den heftigen Regenfällen überrascht worden.

Polizeimeldung: Straßensperre missachtet – Feuerwehr zog Pkw auf Straße zurück

Am 18. Juli 20021 um 12:35 Uhr fuhr eine 34-Jährige aus Wien mit ihrem Pkw auf der B145 von Ebensee kommend in Richtung Traunkirchen.Nach einem Murenabgang am 17. Juli 2021 gegen 21:20 Uhr befand sich die B145 im Bereich des Nordportales des Sonnsteintunnels ca. 30 cm unter einer Schicht aus Schlamm und Geröll. Auf Grund der Gefährdung durch nachkommendes Gesteinsmaterial wurde die dortige “Tunnelkette Traunkirchen” für den gesamten Verkehr gesperrt. Dies wurde den Straßenverkehrsteilnehmern durch mehrere Verbotszeichen “Fahrverbot” sowie Scherengittern auf den Richtungsfahrbahnen Kund gemacht.Die 34-Jährige missachtete dieses Verbotszeichen und setzte ihre Fahrt in Richtung des Gefahrenbereiches fort.

Bei Straßenkilometer 38,1 versuchte sie laut eigenen Angaben den vermurten Streckenabschnitt mit ca. 50 km/h zu passieren, wobei sie in der Mure stecken blieb und ihr Fahrzeug nicht mehr aus eigenem befreien konnte.Die vier Fahrzeuginsassen, Lenkerin samt Gatten und zwei Kleinkindern, wurden vorerst im Tunnelportal in Sicherheit gebracht, um eine Gefährdung durch herabstürzende Gesteinsbrocken hintanzuhalten.Die Freiwillige Feuerwehr Traunkirchen wurde verständigt. Diese war mit etwa zwölf Feuerwehrleuten im Einsatz und zog den PKW zurück auf die Fahrbahn. Es wurden keine Personen verletzt oder Sachen beschädigt. Eine Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft Gmunden bezüglich der Missachtung der Straßensperre wurde erstattet.

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