Brand

Nö: Enorme Rauchentwicklung bei Vollbrand einer Lagerhalle → Großeinsatz in Kottingbrunn

KOTTINGBRUNN (NÖ): Am 23. Juli 2021 brach gegen 19:00 Uhr ein Brand in einer Lagerhalle aus. Bereits beim Ausrücken der Feuerwehren Kottingbrunn, Leobersdorf, Bad Vöslau und Schönau an der Triesting konnte eine tiefschwarze Rauchwolke wahrgenommen werden.

„Bei unserem Eintreffen waren mehrere Explosionen in der Halle hörbar, zu Beginn war nicht klar ob noch Menschen in der Halle vermisst werden. Von den ersten Feuerwehreinsatzkräften wurde ein umfassender Außenangriff vorgenommen.“, so Feuerwehreinsatzleiter Michael Kantner.

Von den Feuerwehreinsatzkräften wurden vier Personen dem Rettungsdienst zur weiteren Versorgung übergeben. Eine ältere Dame galt weiterhin als vermisst, konnte nach einiger Zeit allerdings wohlauf gefunden werden.

Herausforderung Wasserversorgung

Eine große Herausforderung war zu Beginn die Wasserversorgung. Die exponierte Lage der Halle machte es nötig das Löschwasser aus einem Teich und über einen Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen aus dem Ortsgebiet von Kottingbrunn zum Brandobjekt zu bringen. Daher wurde von der Einsatzleitung die Alarmstufe auf B4 erhöht und die Feuerwehren Gainfarn, Großau, Baden – Stadt, Lindabrunn, Enzesfeld, Hirtenberg und Baden Weikersdorf noch zusätzlich alarmiert.

Fünf Einsatzabschnitte

Um den Überblick über die Einsatzstelle zu behalten, wurden fünf Einsatzabschnitte gebildet. Die beiden Hubrettungsgeräte Bad Vöslau und Baden-Stadt nahmen jeweils ein Wendestrahlrohr vor und bekämpften die Flammen von oben. Unter Atemschutz nahmen die freiwilligen Feuerwehreinsatzkräfte mehrere C-Löschleitungen vor. Zum Teil konnten die Trupps nicht in das Brandobjekt vorgehen, da immer wieder Teile des Daches einstürzten.

Von den Atemschutztrupps wurden aus den Werkstätten in der Halle mehrere Gasflaschen geborgen, ein Anhänger wurde mit Wasser geflutet um die Gasflaschen umfassend zu kühlen.

Blockierende Schaulustige

Zahlreiche Schaulustige blockierten immer wieder die Zufahrt für ankommende Feuerwehreinsatzfahrzeuge und Rettungsfahrzeuge. Über die Sozialen Medien der Feuerwehren wurde die Bevölkerung bereits in der Anfangsphase informiert und angehalten die Einsatzstelle und die unmittelbare Umgebung zu meiden. Dennoch hatten die Einsatzkräfte der Polizei alle Hände voll zu tun, um die ohnehin schmalen Zufahrtsstraßen freizuhalten.

Erster Erfolg nach einer Stunde

Ein erster Einsatzerfolg konnte bereits nach einer Stunde erreicht werden, die größten Flammen waren niedergeschlagen. Nun ging es daran, alle Glutnester zu finden und zu löschen. Dazu mussten von den Atemschutztrupps Trümmerteile beiseite geräumt und Bauteile abgetragen werden. Unzählige ausgebrannte Fahrzeuge in der Halle erschwerten das Arbeiten der Trupps zusätzlich.

Keller war herausfordernd

Zur Unterstützung bei der Löschwasserförderung kamen neben dem Großtanklöschfahrzeug aus Bad Vöslau auch zwei Großtanklöschfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt zum Einsatz.

Nun kämpften Einsatzkräfte aus zwei Bezirken gegen die Flammen. Besonders herausfordernd war der Brand im Keller der Lagerhalle. Über das Großtanklöschfahrzeug Bad Vöslau wurde ein Schaumangriff vorgenommen und der Keller mit Löschschaum geflutet. Mit einem Leichtschaumgenerator und über die Drehleiter Baden Stadt wurde auch der Rest der Lagerhalle mit Schaum geflutet. Von den Feuerwehren Bad Vöslau und Baden Weikersdorf wurde ein Atemschutzsammelplatz eingerichtet. Hier konnten die verbrauchten Atemluftflaschen wieder aufgefüllt werden und die Trupps Kraft für den nächsten Einsatzauftrag sammeln.

Ein Feuerwehrmann verletzt

Der Rettungsdienst stand mit mehreren Rettungswägen, einem Notarzteinsatzfahrzeug und dem Bezirkseinsatzleiter im Einsatz. Ein Feuerwehrmitglied wurde bei den Löscharbeiten verletzt und musste in das Landesklinikum Wiener Neustadt eingeliefert werden.

Abzug der ersten Kräfte

Gegen Mitternacht wurden die ersten Feuerwehreinheiten von Kräften der Feuerwehren Tribuswinkel, Tattendorf und St. Veit an der Triesting abgelöst. Die ganze Nacht flammten immer wieder Glutnester auf. Die Feuerwehren mussten die Werkstätten in der Lagerhalle weiter ausräumen, um alle Glutnester abzulöschen.

Nochmals ausgerückt

In den frühen Morgenstunden des 24. Juli 2021 rückten die Kräfte der Feuerwehren Kottingbrunn und Bad Vöslau erneut zu dem Brandobjekt aus. Erst mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages wurde das gesamte Ausmaß des Brandes sichtbar. Über das Wendestrahlrohr der Bad Vöslauer Drehleiter wurden Glutnester gezielt von oben abgelöscht.

Parallel dazu begannen die Aufräumarbeiten. Über 70 B-Schläuche mussten nun abgebaut und im Feuerwehrhaus gereinigt werden. Man rechnet damit, dass die Arbeiten erst in den Samstagabendstunden abgeschlossen werden können.

Teamwork von 14 Feuerwehren

Mit Teamwork konnten die 14 Feuerwehren aus zwei Bezirken den Großbrand löschen und ein Ausbreiten auf die umliegende Vegetation verhindern. Insgesamt waren 230 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner im Einsatz.

Die Brandursache ist noch nicht bekannt, die Polizei steht mit Brandermittlern seit den Nachtstunden im Einsatz.

Freiw. Feuerwehr Kottingbrunn

Bericht der Feuerwehr Wiener Neustadt

Am Freitagabend kam es aus noch unbekannter Ursache in einer Halle in Kottingbrunns Weinbergen zu einem Großbrand. Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt wurde ob der schwierigen Wasserversorgungssituation am Einsatzort mit den beiden Großtanklöschfahrzeugen zur Unterstützung angefordert.  Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt rückte mit den beiden Großtanklöschfahrzeugen Tank 2 und Tank 4 sowie einem Kommandofahrzeug zum Einsatzort nahe der Südautobahn unverzüglich aus.

Am Einsatzort unterstützten die beiden Großtanklöschfahrzeuge die Löschwasserversorgung der eingesetzten Kräfte des Bezirkes Baden. Außerdem wurden Atemschutztrupps durch die neun ausgerückten Feuerwehrmitglieder der Neustädter Feuerwehr gestellt. Diese unterstützten die direkte Brandbekämpfung im Innenangriff. “Für uns ist es selbstverständlich zu unterstützen, wenn wir gerufen werden, sofern es unsere eigene Einsatzlage zulässt”, erklärt Wiener Neustadts Feuerwehrkommandant Christian Pfeiffer.

Dass solche Einsätze nicht ungefährlich sind, wurde allen Kameraden durch einen Unfall eines Kameraden einer Feuerwehr des Bezirks Baden. Er wurde durch einen geplatzten Schlauch von einer Schlauchkupplung am Kopf getroffen. Er musste notärztlich versorgt und in das Krankenhaus Wiener Neustadt gebracht werden. “Wir hoffen, dass er bald wieder wohlauf ist”, so Pfeiffer. Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt stand knapp vier Stunden im Einsatz.

Freiw. Feuerwehr Wiener Neustadt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert