D: Schleswig-Holsteiner Einsatzkräfte leisten humanitäre Hilfe mit 170 Fahrzeugen und 655 Helfern
SCHLESWIG-HOLSTEIN (DEUTSCHLAND): Um 8 Uhr des 26. Juli 2021 rückten 32 Fahrzeuge und 195 Einsatzkräfte im Bereich Bad Neuenahr-Ahrweiler aus. Das Gebiet befindet sich südlich der Ahr, rund um den Kurpark. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gehören zu den am Sonntag, 25. Juli 2021, 655 neu angekommen Einsätzkräften. Sie lösten fast alle der rund 700 Freiwilligen aus Schleswig-Holstein ab. Der Kontingentwechsel verlief reibungslos und war gestern gegen 20 Uhr abgeschlossen. Aktuell befinden sich 655 Einsatzkräfte mit 170 Fahrzeugen im Bereitstellungsraum Windhagen in Rheinland-Pfalz.
„Das, was wir hier leisten, ist wertvoll“, sagt Carsten Herzog, Leiter des mobilen Führungsstabes am 26. Juli 2021. „Wir merken das, wenn wir vor Ort sind. Die Menschen hier haben oft alles verloren und sind dankbar für jede helfende Hand“, so Herzog. Das sieht auch Windhagens Ortsbürgermeister Martin Buchholz so. „Was für eine Woche“, bilanzierte er bei der Verabschiedung der abreisenden Kräfte am Sonntag und bedankte sich herzlich für die bespiellose Hilfeleistung aus dem Norden.
„Eins haben wir in der vergangenen Woche gelernt: Wir sagen hier auch schon ‚Moin‘ untereinander“, erklärte Buchholz unter großem Applaus der Helferinnen und Helfer. Diese sind mittlerweile wohlbehalten zu Hause angekommen.
Die Ablösung der Kräfte lief problemlos ab. Sie waren in Teilkontingente unterteilt, die im Zwei-Stunden-Takt von Neumünster aus nach Rheinland-Pfalz starteten. Auch die Stabsleitung wechselte. Einsatzleiter sind jetzt Thomas Köstler, Amtsleiter der Berufsfeuerwehr Lübeck und Carsten Herzog, Amtsleiter der Berufsfeuerwehr Flensburg. „Das ist ein humanitärer Einsatz“, erklärt Thomas Köstler, Leiter des mobilen Führungsstabes. Wir sind für die Bevölkerung da, packen an, wo wir gebraucht werden und versorgen die Menschen mit warmen Mahlzeiten.“
Es gibt nach wie vor Gegenden, die von der Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten sind. So liefern täglich zwei Verpflegungseinheiten 1.500 Mahlzeiten von Windhagen aus in die Ortschaft Schuld. Zudem wurde das Team der psychosozialen Notfallversorgung um weitere sechs Seelsorger aufgestockt, die ausschließlich für die Bevölkerung da sind. Die Einsatzkräfte in Windhagen werden bereits seit vergangener Woche durch ein achtköpfiges Team betreut. „Das was unsere Helferinnen und Helfer tagtäglich im Einsatzgebiet erleben, lässt sich oft schwer verarbeiten“, weiß Carsten Herzog.
Die Unterstützung aus Schleswig-Holsteiner ist mit der Technischen Einsatzleitung Rheinland-Pfalz (TEL) abgestimmt. Ein Verbindungsbeamter des norddeutschen Hilfskontingents ist täglich in Ahrweiler vor Ort. Heute früh sind zwei weitere Bereitschaften (bestehend aus Feuerwehr, THW, Sanitätsgruppen) mit je 16 Fahrzeugen in die Krisenregion aufgebrochen. Im Laufe des Tages werden voraussichtlich weitere Einheiten folgen.