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Türken und Griechen kämpfen verzweifelt gegen Waldbrand-Flammenmeer

Die Waldbrände in Griechenland und der Türkei fordern den Einsatzkräften das Äußerste ab. In Griechenland flohen am Freitag, 6. August 2021, Tausende vor einem Waldbrand nördlich von Athen. Im ganzen Land versuchten mehr als 1000 Feuerwehrleute zusammen mit Armee und Freiwilligen, die Flammen von Wohngebieten fernzuhalten.

In der Türkei wüteten die schlimmsten Waldbrände seit Menschengedenken. Hunderte Freiwillige kämpften zusammen mit der Feuerwehr bis zur Erschöpfung gegen die Feuer. Nördlich von Athen versuchte die Feuerwehr, eine Autobahn als Brandschneise gegen einen der schlimmsten Brände im Land zu nutzen. Der Verkehr wurde gestoppt, Löschflugzeuge starteten schon im Morgengrauen. Doch Funkenflug und brennende Pinienzapfen trugen das Feuer an einigen Stellen über die Fahrbahn.

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Das Feuer zerstörte weitere Häuser. Hunderte Feuerwehrleute arbeiteten an weiteren Brandschneisen. Küstenwache und Privatboote holten in einer Großaktion 653 Menschen von der Insel Evia nordöstlich von Athen, einige direkt vom Strand, wie die Behörden mitteilten. «Wir sprechen von der Apokalypse, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll», sagte Sotiris Danikas von der Küstenwache in Aidipsos im Fernsehen.

Im Süden des Landes wurde fast 60 Dörfer und Siedlungen geräumt. Nach Angaben von Gesundheitsminister Vassilis Kikilias wurden 20 Personen verletzt, unter ihnen Feuerwehrleute und Freiwillige. Einige hatten Atembeschwerden. Zwei Verletzte lagen auf der Intensivstation. Am Freitag eilten Feuerwehrleute, Löschflugzeuge, Hubschrauber und Autos aus Frankreich, Rumänien, Schweden und der Schweiz zu Hilfe. Auch Zypern schickte Flugzeuge und Einsatzkräfte. Griechenland wird derzeit von einer Rekordhitze heimgesucht, bei der die Temperaturen teilweise 45 Grad erreichten.

Die Hitze halte schon zehn Tage an, sagte Aristotelis Papadopoulos von der Feuerwehr. «Wir erleben gerade (…) die schlimmste Hitzewelle in Bezug auf Intensität und Dauer der vergangenen 30 Jahre», fügte er hinzu. Meteorologen warnten, starker Wind werde die Lage in großen Teilen des Landes noch verschlimmern. Auch in der Türkei waren die Temperaturen atemberaubend. In der Provinz Mugla mit den Touristenhochburgen Bodrum und Marmaris brannte es noch in drei Regionen. Die Brände bei Marmaris waren nach Angaben des Bürgermeisters weitgehend eingedämmt.

Weitere Brände loderten in der Provinz Antalya. Die Flammen haben Wälder und Acker verwüstet und Tausende zur Flucht genötigt. Bisher gab es acht Tote.

In Turgut mussten sichtlich erschöpfte Freiwillige innehalten. «Am Anfang waren wir 15, sagte die Pensionärin Nuriye Caglar. «Ich weiß nicht, wie viele wir jetzt sind – 40 oder 50.»

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Der 36-jährige Tourismus-Angestellte Mehmet Kara sagte, die Freiwilligen schonten sich nicht. Einige hätten Verbrennungen erlitten andere Rauchvergiftungen . «Wie sie sehen, kämpfen unsere Freunde mit Zähnen und Klauen.» Insgesamt unterstützen Hunderte Freiwillige die Einsatzkräfte. Unter anderem brachten sie ihnen Nahrung, Wasser, Kleidung und Decken. Manche kamen aus Hunderten Kilometern Entfernung, um zu helfen – unter ihnen der Schauspieler Tevfik Erman Kutlu, der mit fünf Freunden in Marmaris der Feuerwehr zur Hand ging und schließlich selbst zum Wasserschlauch griff.

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