Brand

D: Großfeuer Museumsscheune Langes Tannen in Uetersen → Durchzündung auf ganzer Länge

UETERSEN (DEUTSCHLAND): Ein Großfeuer hat am Sonntagabend, 10. Oktober 2021, die historische Museumsscheune auf dem Gelände von Langes Tannen in Uetersen zerstört. Bis zu 150 Helfer aus sechs freiwilligen Feuerwehren der Umgebung kämpften mehrere Stunden gegen die Flammen.

Ihnen gelang es in der Anfangsphase, Bilder einer dort laufenden Ausstellung und mehrere Wertgegenstände, darunter ein Klavier, zu bergen. Personen wurden nicht verletzt. Die Freiwillige Feuerwehr Uetersen wurde um 20.30 Uhr mit dem Stichwort FEU G (Feuer, größer Standard) alarmiert. Zeugen hatten über Notruf Flammen aus dem Dach des mit Reet gedeckten Gebäudes gemeldet, außerdem hatte die Brandmeldeanlage angeschlagen. Dies bestätigten erste Kräfte, die auf dem Weg zur Uetersener Feuerwehrwache an dem Objekt vorbei fuhren.

Verstärkung alarmiert

Uetersens Wehrführer Frank Girnus ließ daher noch beim Ausrücken die Nachbarwehr aus Heidgraben mit alarmieren. Im weiteren Verlauf wurden die Wehren aus Tornesch, Neuendeich, Groß Nordende und Tangstedt – letztere mit dem Schlauchwagen als Teileinheit der kommunalen Feuerwehrbereitschaft – alarmiert. Im Dachbereich waren erste Flammen zu sehen, außerdem nahm die Rauchentwicklung zu.

Rettung wertvoller Güter

Das erste Augenmerk lag darauf, Wertgegenstände und Bilder der in der Scheune laufenden Ausstellung zu bergen. Das gelang. Außerdem wurde mit einem C-Rohr ein Innenangriff versucht. Das Feuer hatte sich aber bereits zu sehr ins Reet hineingefressen, so dass dieser letztlich abgebrochen werden musste. Der Brand breitete sich unter starker Rauchentwicklung aus. Die Löscharbeiten mussten zu einem großen Teil unter Atemschutz vorgenommen werden. Zur Warnung der Bevölkerung wurde die Warn-App NINA mit der Aufforderung, Fenster und Türen geschlossen zu halten ausgelöst.

Durchzündung auf gesamter Länge

Eine gute Stunde nach der Alarmierung zündete das Feuer auf der gesamten Länge des Dachstuhls durch. Zur Brandbekämpfung wurden im Außenangriff zwei Wenderohre über Drehleiter und Teleskopmast, ein mobiler Wasserwerfer sowie zahlreiche Hand geführte Strahlrohre vorgenommen. Um den Bedarf von mehreren Tausend Litern Löschwasser pro Minute zu decken wurden insgesamt etwa fünf Kilometer B-Schlauch zu verschiedenen Hydranten und Löschteichen im Stadtgebiet verlegt. Der durchgebrannte Dachstuhl brach im weiteren Einsatzverlauf zusammen.

Einsatz bis zum Morgen

Die Einsatzstelle war gegen 23 Uhr unter Kontrolle. Um Glutnester freizulegen kam ab 0.30 Uhr der Bagger eines Unternehmens zum Einsatz. Ab 1 Uhr wurden nach und nach die ersten Kräfte der Nachbarwehren aus dem Einsatz entlassen. Der Einsatz endete um 2.30 Uhr. Bis zum Montagmorgen gegen 8 Uhr verblieb eine Brandwache der Feuerwehr vor Ort. Angaben zur Schadenshöhe und Brandursache können seitens der Feuerwehr nicht gemacht werden. Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen.

Eingesetzte Kräfte

FF Uetersen: 45 mit 9 Fahrzeugen
FF Heidgraben: 16 mit 3 Fahrzeugen
FF Tornesch: 38 mit 8 Fahrzeugen
FF Neuendeich: 15 mit 2 Fahrzeugen
FF Groß Nordende: 14 mit 1 Fahrzeug
FF Tangstedt: 9 mit 2 Fahrzeugen
KFV Pinneberg: stv. Kreiswehrführer Stefan Mohr, Kreisbereitschaftsführer Stephan Nieber, Schlauchtransportwagen der FTZ, Pressesprecher
Rettungsdienst RKiSH: 1 RTW in Bereitstellung Polizei und Kripo

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