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D: Tanklastzug mit Rädern nach oben und Kühltransporter über Brücke gestürzt | Feuerwehr Neuss zeitgleich gefordert

NEUSS (DEUTSCHLAND): Am Donnerstag, dem 20. Jänner 2022, forderten zwei schwere Lkw-Unfälle mehrere Löschzüge der Feuerwehr Neuss über viele Stunden an zwei unterschiedlichen Einsatzstellen im Stadtgebiet.

Gegen 12:40 Uhr meldeten mehrere Anrufer einen Unfall unter Beteiligung eines mit Gefahrstoff beladenen Tanklastzuges auf der A57 in Fahrtrichtung Köln, hinter dem Dreieck Neuss-Süd. Aufgrund der geschilderten Lage wurde ein Großaufgebot an Einsatzkräften alarmiert, da zuerst nicht klar war, welchen Gefahrstoff der verunfallte Tanklastzug geladen hatte.

Wenige Minuten später trafen die ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle ein und bestätigten die Meldung. Ein Tanklastzug, beladen mit etwa 30.000 l Diesel, war aus ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, hatte sich überschlagen und war auf dem Dach liegen geblieben. Engagierte Ersthelfer hatten den Fahrer bereits aus dem Führerhaus befreit und mit der Reanimation des schwer verletzten Mannes begonnen. Diese lebensrettenden Maßnahmen wurden unverzüglich durch den Rettungsdienst übernommen, welcher ihn unter Notarzt Begleitung in ein nahegelegenes Krankenhaus transportierte.

Wir möchten an dieser Stelle den Ersthelfern vor Ort danken, die schnell und selbstlos gehandelt haben. Ebenso gilt es zu erwähnen, dass die Anfahrt durch den etwa zwei Kilometer langen Rückstau durch eine perfekte Rettungsgasse reibungslos funktionierte und alle Verkehrsteilnehmer eine lehrbuchmäßige Rettungsgasse gebildet hatten.

Während der Rettungsmaßnahmen übernahm die Feuerwehr die Absicherung des leck geschlagenen Tankwagens und versuchte, auslaufenden Diesel aufzufangen. Leider waren vor Eintreffen der Feuerwehr bereits große Mengen Diesel ausgelaufen und ins Erdreich gesickert. Die Leckage konnte provisorisch abgedichtet werden und ein weiteres Auslaufen wurde verhindert.

Weiterer Lkw-Unfall

Noch während dieser Maßnahmen erreichte die Leitstelle gegen 13:30 Uhr erneut ein Notruf, diesmal von der Josef-Kardinal-Frings Brücke. Dort sollte nun auch ein LKW von der Fahrbahn abgekommen und eine Brücke herabgestürzt sein, die auf die B1 führte. Die unverzüglich alarmierten Kräfte, teils von der Einsatzstelle A57 und teils von der Hauptwache, trafen nach wenigen Minuten ein und bestätigten auch hier die Meldung.

Ein Kühltransporter war nach rechts von der Straße abgekommen, etwa 6 m in die Tiefe gestürzt und auf der Seite liegen geblieben. Sowohl der Fahrer als auch der Beifahrer waren in ihrer Fahrzeugkabine eingeschlossen. Sofort begannen die eingetroffenen Kräfte mit der technischen Rettung und konnten beide Insassen befreien. Der Beifahrer wurde leicht, der Fahrer schwer verletzt an den Rettungsdienst übergeben.

Doch auch hier war der Einsatz der Feuerwehr mit der Rettung der Patienten noch nicht beendet, es folgten an beiden Einsatzstellen umfangreich Bergungs- und Aufräumarbeiten. Die Bergung des verunglückten Kühltransporters gestaltete sich schwierig und wurde durch eine Fachfirma durchgeführt, welche von der Feuerwehr unterstützt wurde. Erst gegen 20:00 Uhr konnte die Abfahrt von der Josef-Kardinal-Frings Brücke in Richtung Neuss wieder freigegeben werden. Es kam zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen im Berufsverkehr. Nach etwa sechs Stunden war der Einsatz an der Josef-Kardinal-Frings Brücke für alle eingesetzten Kräfte beendet.

Die Einsatzstelle an der A57 forderte die Feuerwehr wiederum noch deutlich länger. Es musste hier ein mit noch etwa 29.000 l Diesel beladener Tanklastzug gesichert und geborgen werden, der aufgrund seines Gewichts und der Lage nicht einfach wieder auf die Reifen gedreht werden konnte. Es wurde ein Bergeunternehmen angefordert, welches mithilfe der Feuerwehr zuerst den Anhänger des Tanklastzuges leer pumpte und sich dann mit Hilfe eines Krans um die Zugmaschine des Gespanns kümmerte.

Da die Ladung nicht über den üblichen Weg abgepumpt werden konnte, mussten vor dem Aufrichten Löcher in die Unterseite des Tanks geschnitten werden, durch die die restliche Ladung abgepumpt werden konnte. Dies dauerte bis spät in die Nacht. Erst im Anschluss konnte die Zugmaschine dann mit Hilfe des Krans gegen 0:30 Uhr aufgerichtet und geborgen werden.

Im Einsatz waren von Seiten Feuerwehr bei beiden Einsatzstellen die Löschzüge 10,11,14,15 und 17, wobei der Löschzug 14 an der Einsatzstelle A57 bis zum Ende der Aufräumarbeiten um 01:00 Uhr verblieb und die Einsatzstelle ausleuchtete.

Insgesamt war die Feuerwehr Neuss somit rund 13 Stunden im Dauereinsatz. Es kam zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen sowohl im Bereich der Josef-Kardinal-Frings Brücke als auch der A 57, da die Autobahn hinter dem Kreuz Neuss Süd in Fahrtrichtung Köln von 12:00 Uhr bis etwa 1:00 Uhr nachts voll gesperrt war.

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