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Schweiz: Schwierige Hubschrauber-Personenrettung bei Sturmbedingungen bis über 100 km/h am Matterhorn

SCHWEIZ: Eine Rettungscrew der Air Zermatt hat am 29. Jänner 2022 unter äußerst schwierigen Windverhältnissen zwei Alpinisten am Matterhorn gerettet.

Zwei Bergsteiger aus Luxemburg sind bei ihrem Versuch, das Matterhorn im Winter zu besteigen, gescheitert. Total erschöpft, beschlossen sie die Nacht von Donnerstag auf Freitag im Solvaybiwak zu verbringen. Aufgrund der Wind- und Schneeverhältnisse am Matterhorn waren die Alpinisten blockiert und riefen am Freitagmorgen, 28. Jänner 2022, um Hilfe bei der Air Zermatt. Nach mehreren Rettungsversuchen musste der Einsatz wegen starkem Wind jedoch abgebrochen werden.

Auch eine Rettung zu Fuss war wegen starkem Wind und Schnee nicht möglich. Am Samstagmorgen, 29. Jänner 2022, flog die Rettungscrew erneut zu den Alpinisten zur Solvayhütte. Trotz Sturmböen von über 100 Kilometer in der Stunde konnte der Pilot der Air Zermatt den Rettungsspezialisten an einer 90 Meter langen Winde am Solvaybiwak absetzen. Der Helikopter flog anschließend zur Basis nach Zermatt, um die Winde mit Gewichten zu stabilisieren.

Zurück am Matterhorn schaffte es der Pilot, die Winde beim Rettungsspezialisten zu platzieren, um die beiden Alpinisten aus dem Matterhorn zu evakuieren. Der Rettungsspezialist bangte in der Zwischenzeit, ob es dem Piloten erneut gelingen würde, trotz des starken Sturms auch ihn aus dem Matterhorn zu fliegen.

Die beiden Alpinisten waren beide wohlauf. Dennoch war es eine Rettung in letzter Minute, da die Bergsteiger ihre Essensvorräte bereits aufgebraucht hatten. Außerdem wäre eine spätere Rettung mit den prognostizierten Wetterbedingungen bis voraussichtlich Donnerstag, 3. Februar 2022, unmöglich gewesen.

Sowohl Pilot wie auch Rettungsspezialist, Helmut Lerjen, waren durch die starken Winde äusserst gefordert. Pilot Robi Andenmatten flog in seiner Karriere über 5.500 Einsätze. Die Evakuation der Alpinisten aus der Solvayhütte bezeichnet er als einer der anspruchsvollsten Rettungen überhaupt. In einer letzten Phase konnte auch der Rettungsspezialist geholt werden.

Am Wochenende wurde die Air Zermatt zu insgesamt 21 Einsätzen gerufen, teilweise waren vier Helikopter gleichzeitig in der Luft. Die meisten Rettungen waren Skiunfälle. Am Pigne d’Arolla standen ausserdem zwei Helikopter der Air Zermatt bei einer Spaltenrettung im Einsatz.

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