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Bayern | Oö: Keine Angst, wenn im Dorf die Sirene heult → Notruf in ukrainischer Sprache

TRAUNSTEIN (BAYERN) | OBERÖSTERREICH: Wenn bei uns in den Dörfern und Gemeinden die Sirenen dreimal aufheulen, wissen die Menschen, dass dies einen Einsatz für die örtliche Feuerwehr zur Folge hat. Derzeit kommen durch den Krieg in der Ukraine sehr viele Frauen und Kinder in die Region, die damit etwas ganz anderes verbinden.

Ein Sirenenalarm bedeutet für diese Menschen, sich in Sicherheit zu begeben und Schutzräume aufzusuchen. Ein militärischer Angriff steht unmittelbar bevor! Der Kreisfeuerwehrverband Traunstein hat nun ein Aufklärungsblatt zu den Themen „Notruf und Sirenenalarm“ herausgegeben.

„Wir wollen helfen und da sein, wenn man in einer Notlage ist“, so Kreisbrandrat Christof Grundner und betont „deshalb ist es uns ganz besonders wichtig, dass wir Aufklärungsarbeit leisten und die Geflohenen keine Angst bekommen, wenn irgendwo eine Sirene aufheult“. Neben der Information über die hierzulande üblichen Feuerwehralarmierungen haben die Verantwortlichen das Infoblatt um die Notrufnummer 112 in ukrainischer Sprache ergänzt, damit sie im Falle eines Falles medizinische Hilfe anfordern oder die Feuerwehr rufen können.

Die Übersetzung in ukrainische Sprache ist über berufliche Kontakte ins Uniklinikum Salzburg innerhalb kürzester Zeit ermöglicht worden. Damit wurde sichergestellt, dass die Übersetzung so gestaltet ist, dass sie Betroffene problemlos lesen können. Nachdem die Pläne aus dem Landkreis Traunstein im Landesfeuerwehrverband bekannt wurden, waren die „Bayernvertreter der Feuerwehren“ derart begeistert, dass sie für alle Feuerwehren im Freistaat ein Merkblatt auflegen werden, dass in den kommenden Tagen erscheint.

„Es ist vielleicht nur ein kleiner Beitrag der Feuerwehren im Landkreis Traunstein, ich denke aber ein wichtiger“, so Christof Grundner, der seine Hoffnung zum Ausdruck bringt, „dass wir damit ein wenig Aufklärungsarbeit leisten und unnötige Ängste bei den ukrainischen Geflüchteten verhindern können“. Neben den Sozialen Medien Facebook und Instagram steht es auf der Homepage www.kfv-traunstein.de zum Download bereit.

Auch in Österreich bereits vielfach umgesetzt

In der Zwischenzeit wurden auch in mehreren Bundesländern in Österreichs diese Informationen verteilt. Unten dargestellt beispielsweise das Plakat des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes. Der LFV schreibt auf seiner Webseite:

Für die österreichische Bevölkerung ist sind sie eine Selbstverständlichkeit – für die mittlerweile in Österreich angekommenen Flüchtlinge stellt es sich vermutlich anders dar: Eine Information über die gängigen Sirenen-Signale in Österreich.

Das Landes-Feuerwehrkommando OÖ informiert mittels beiliegender Grafik und in ukrainischer Sprache über die gängigen Sirenen-Signale in Österreich und dass diese in der Regel kein Problem darstellen.

Für die Flüchtenden aus den Kriegsgebieten der Ukraine ist ein derartiger Alarm möglicherweise eine Verstärkung der bereits erlittenen Traumata. So soll die Information eine Sensibilisierung schaffen und darauf hinweisen, dass von der Alarmierung der Feuerwehren im Land und den wöchentlichen Sirenenproben keine Gefahr ausgeht!

Der Oö. Landes-Feuerwehrverband stellt die Grafiken öffentlich zur Verfügung und ersucht alle um Verbreitung, die mit Hilfesuchenden aus der Ukraine in direktem oder indirektem Kontakt stehen.

Oö. Landes-Feuerwehrverband

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