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Nö: Lagebesprechung zur Energiesicherheit im Feuerwehr- und Sicherheitszentrum in Tulln

ST. PÖLTEN (NÖ): Nach der Präsentation des Energiewende-Beschleunigungspaketes am 22. März 2022 habe man am 23. März 2022 eine Lagebesprechung gemeinsam mit Energie-Experten sowie Vertretern der Blaulichtorganisationen und der Wirtschaft abgehalten, um alle Aspekte der Energiesicherheit vom Stand der Energiereserven bis hin zu möglichen Blackout-Szenarien zu beleuchten, sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf am Mittwoch im Feuerwehr- und Sicherheitszentrum Tulln.

„Die gute Nachricht ist: Der Speicherstand ist zwar niedrig, wir werden aber gut durch die nächsten Wochen kommen. Keine Wohnung muss kalt bleiben”, betonte dabei Pernkopf und verwies darauf, dass zwei Drittel der Energieversorgung in Österreich aus fossilen Quellen stammten und zu 30 Prozent aus erneuerbarer Energie: „Das bedeutet auch extrem gestiegene Kosten: Während der Österreich-Durchschnitt 10 Milliarden Euro beträgt, sind es heuer 20 Milliarden Euro”.

Angesichts der Energiesituation für Wirtschaft und Industrie forderte der LH-Stellvertreter: „Wir brauchen ein Energiebevorratungsgesetzt auch für Holz-Pellets, Lieferverlässlichkeit, einen sukzessive über die nächsten Jahrzehnte aufgebauten Ersatz für Wirtschaft und Industrie sowie schneller UVP-Verfahren für den rascheren Ausbau leistungsfähiger Netze”.

„Dank der Arbeit des Zivilschutzverbandes und der Blaulichtorganisationen sind wir auch gut auf einen möglichen Blackout vorbereitet. In Bezug auf die erwartbare Situation sind wir gut aufgestellt. Hamsterkäufe sind absolut nicht notwendig, ein mittelfristiges Eindecken mit Grundversorgungsmitteln aber immer sinnvoll”, meinte Pernkopf abschließend.

Für die EVN hielt Franz Mittermayer u. a. fest, dass die EVN bis 2030 in Niederösterreich 3,5 Milliarden Euro investieren werde, um beim Strom klimafit zu sein, Aufholbedarf von 27 Terawattstunden gebe es bei Wind, Biomasse und Photovoltaik. Franz Angerer von der Österreichischen Energieagentur führte u. a. aus, dass Österreich vergangenen Sonntag-Vormittag einen Importanteil von rund 50 Prozent gehabt habe. Man werde mit weniger Energie das Auslangen finden, die Effizienz steigern und die erneuerbare Energie ausbauen müssen. Ohne großzügige Importe von Wasserstoff oder Substituten davon werde es aber dennoch nicht gehen.

Kurt Misak von Austrian Power Grid wusste u. a., dass die gesamt E-Wirtschaft in den nächsten zehn Jahren 18 Milliarden Euro investieren werde. Thomas Lejcko von der RAG Austria hielt u. a. fest, dass die Speichersaison mit 1. April zu Ende gehe. Man halte derzeit bei einer für die Phase typischen Speicherfüllung von rund 16 Prozent, auch komme nach wie vor Gas in Baumgarten an.

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