Brand

D: Großbrand Reifenlager in Niederhausen → über 250 Kräfte im Einsatz

NIEDERNHAUSEN (DEUTSCHLAND): Ein Großbrand hat am Donnerstagmittag, 14. August 2025, einen Gewerbekomplex am Ortsrand von Niedernhausen zerstört und einen der größten Feuerwehreinsätze im Rheingau-Taunus-Kreis seit Jahren ausgelöst.

Gegen 12:30 Uhr gingen bei der Leitstelle mehrere Notrufe über eine starke Rauchentwicklung ein. Schon auf der Anfahrt war die dichte, dunkle Rauchsäule kilometerweit sichtbar. Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand eine etwa 25 mal 20 Meter große Halle in Vollbrand. In dem Gebäude befanden sich ein Reifenhandel mit mindestens 200 gelagerten Reifen, eine Schreinerei, eine Werkstatt und ein Metallbaubetrieb. Immer wieder kam es zu Explosionen von Gasflaschen und platzenden Reifen, was den Einsatz zusätzlich gefährlich machte. Außerdem musste ein Flüssiggastank gekühlt werden, der massiv unter Brandeinwirkung stand.

Das Feuer griff im Verlauf auf einen direkt angrenzenden Gebäudekomplex über. Dort hatte sich der Brand bereits in das Dach gefressen. Um an die Flammen zu gelangen, musste die Dachkonstruktion großflächig geöffnet werden, teilweise unter Einsatz von Höhenrettern. Da in dem Altbau vermutlich Asbest verbaut war, wurden strenge Schutzmaßnahmen umgesetzt, unter anderem eine Ausweitung des Atemschutzeinsatzes und besondere Hygieneregeln zur Dekontamination. Der gesamte, über Jahrzehnte gewachsene Gebäudekomplex erstreckt sich über etwa 60 Meter Länge und 25 Meter Breite. Aus den Hallen traten Betriebsstoffe aus, die mit dem Löschwasser vermischt drohten, in den Dasbach und das angrenzende Wasserschutzgebiet zu gelangen. In enger Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde errichteten Einsatzkräfte mobile Dämme und setzten Ölbindemittel ein, um die Ausbreitung zu verhindern.

Direkt neben dem Brandobjekt befindet sich ein Waldstück, das durch Funkenflug und Wärmestrahlung mehrfach gefährdet war. Durch gezielte Löschangriffe konnte ein Waldbrand verhindert werden. Dabei kamen zeitweise drei Drehleitern gleichzeitig zum Einsatz, um die Flammen von mehreren Seiten unter Kontrolle zu halten. Die sommerlichen Temperaturen von weit über 30 Grad machten den Einsatz zu einer besonderen Belastung für die Mannschaften. Über 100 Atemschutzgeräte wurden bis Mitternacht verbraucht, immer wieder mussten Trupps frühzeitig aus dem Innenangriff zurückgezogen werden. Zwei Feuerwehrleute erlitten Hitzeserschöpfungen und wurden medizinisch versorgt. Eine Person aus einem der betroffenen Betriebe wurde mittelschwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Wegen der starken Rauchentwicklung wurde umgehend eine Warnung an die Bevölkerung herausgegeben, die bis 21:20 Uhr Bestand hatte. Die Bürgerinnen und Bürger wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungsanlagen abzuschalten. Messfahrzeuge kontrollierten fortlaufend die Luft- und Wasserqualität. Bislang wurden keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffkonzentrationen festgestellt. Durch die starke Thermik wurden Rauchpartikel größtenteils in höhere Luftschichten getragen. Der Einsatz forderte nicht nur Personal, sondern auch logistische Stärke. Mehr als 250 Einsatzkräfte waren mit über 70 Fahrzeugen beteiligt. Die Landstraße 3026 musste über Stunden gesperrt werden, überörtliche Kräfte sammelten sich bei der Feuerwehr Idstein.

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