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Bayern: Bayrisches Rotes Kreuz testet Vermisstensuche im Gebirge mittels Laserstrahl

BAD REICHENHALL (BAYERN): Der Reichenhaller Bergwachtmann Manfred Hasenknopf hatte sich im Spätsommer 2015 nach mehreren sehr aufwendigen nächtlichen Vermisstensuchen Gedanken gemacht, wie Einsatzkräfte Verstiegene im Gebirge besser orten und im steilen Gelände markieren können.

Bei einigen Versuchen am Berg probierte er einen am Stativ montierten Laser aus, der an einem Übersichtspunkt im Tal aufgebaut wird und dann nach telefonischer Rücksprache mit den Verstiegenen auf die Einsatzstelle im Hang oder in der Felswand ausgerichtet und schließlich in dieser Position fixiert wird. „Die Suchmannschaften können sich an der Linie orientieren und verlieren im oft unübersichtlichen, von Rinnen durchzogenen Gelände nicht mehr die Richtung aus den Augen“, erklärt Hasenknopf.

Feldversuch führt zu erfolgreichem Einsatz
Während noch die ersten Feldversuche liefen, holte die Realität die Einsatzkräfte ein: Bei einer Vermisstensuche am 1. November am Untersberg-Schmugglerpfad zwischen der Nagelstein-Hütte (Fadererschneid) und dem Gurrwandkreuz leistete der Laserstrahl erstmals bei einem echten Einsatz wertvolle Dienste. Hasenknopf hatte ihn von der Pferdekoppel am Blasihof in Hallthurm aus auf die Einsatzstelle an der Hirschangerrinne ausgerichtet und die Verstiegenen damit markiert. Der von der Bergwacht getestete Laser arbeitet im sichtbaren Lichtspektrum mit einer Wellenlänge von 532nm (grünes Licht).

Strenge Auflagen für Lasereinsatz
Hasenknopf arbeitete bereits während seiner Berufsausbildung mit Lasern und beschäftigte sich schon als Jugendlicher mit der Technik. Das ist auch wichtig, denn für den Betrieb eines Lasers gelten strenge gesetzliche Bestimmungen. „Wichtig ist, dass bei uns in der Bergwacht eine spezielle Optik zum Einsatz kommt, die den Laserstrahl streut. Durch die Vergrößerung des Lichtkegels wird die Lichtenergie auf eine größere Fläche verteilt und trifft nicht mehr gebündelt in einem Punkt auf“, erklärt Hasenknopf.

Augenverletzungen weitgehend ausgeschlossen

Konkret bedeutet das, dass der Strahl am Berg eine Fläche von mehreren Quadratmetern beleuchtet, so dass auch keine Gefahr von Augenverletzungen oder Blendungen mehr besteht. Der Lichtstahl wird auch nur in die unmittelbare Nähe der Einsatzstelle gerichtet; niemals direkt darauf. Bei einer Entfernung von einem Kilometer hat der Laser bereits einen Durchmesser von rund zweieinhalb Metern. Hasenknopf: „Genau hier möchten wir Aufklärungsarbeit leisten. Ein Laserstrahl hat die Eigenschaft, dass er beim Austritt aus dem jeweiligen Gerät einen sehr kleinen Strahldurchmesser aufweist. Ebenso ist die Lichtenergie sehr konzentriert.“ Für die Lichtregulierung im menschlichen Auge ist als Blende die Iris zuständig. Ist es dunkel, öffnet sie sich weit, damit viel Licht ins Auge gelangt und der Mensch trotzdem viel wahrnehmen kann; wird es heller, schließt sie sich, damit weniger Licht einfällt.

Bei einem direkt auftreffenden, dünnen Laserstrahl aus kurzer Distanz kann die Pupille nicht mehr so weit schließen, dass sie das gebündelte Licht abhält. Die gesamte Lichtenergie trifft auf die Netzhaut und kann sie schädigen. „Das sollten alle beherzigen, die einen Laserpointer benutzen. Die Geräte sollten niemals auf Menschen, Fahrzeuge, Flugzeuge oder Gebäude gerichtet werden. Laserpointer haben in Händen von Kindern und Jugendlichen, die eventuell nicht verantwortungsvoll damit umgehen, nichts verloren. Ein kurzer Augenblick kann in der Augenklinik enden oder durch die Blendung zu einem Verkehrsunfall führen“, warnt Hasenknopf, der auch an den unsachgemäßen Gebrauch bei der Blendung von anfliegenden Flugzeugen in Freilassing erinnert. Die Täter konnten von der Polizei ermittelt werden.

Sehr bedenklich sind starke Laserpointer, die ohne entsprechende deutsche Zulassung im Internet oder auch auf der Urlaubsreise gekauft werden. „Wichtig ist, dass bei uns in der Bergwacht eine spezielle Optik zum Einsatz kommt, die den Laserstrahl streut. Durch die Vergrößerung des Lichtkegels wird die Lichtenergie auf eine größere Fläche verteilt und trifft nicht mehr gebündelt in einem Punkt auf“, erklärt Hasenknopf. Konkret bedeutet das, dass der Strahl am Berg eine Fläche von mehreren Quadratmetern beleuchtet, so dass auch keine Gefahr von Augenverletzungen oder Blendungen mehr besteht.

BRK Berchtesgadener Land

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