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Nö: Großeinsatz bei Schadstoffaustritt in Tullner Schule – 38 Schüler im Krankenhaus

TULLN (NÖ): Am 15.12.2015 wurde die Feuerwehr Tulln um 14:58 Uhr zu einem vermutlichen Schadstoffaustritt im Tullner Bundesschulzentrum alarmiert. Nachdem von mehreren Personen ein beißender, süßlicher Geruch im Schulgebäude wahrgenommen wurde und mehrere Schüler über Schwindel, Reizhusten, Kopfschmerzen und Atemnot klagten wurde dieser Umstand per Notruf gemeldet und ein Großeinsatz der Rettungskräfte ausgelöst.

In Zusammenarbeit mit der Exekutive und den Rettungsdiensten wurden 300 Schüler und Lehrer aus dem größten Schulgebäude des Bezirkes Tulln, in welchem sich das Bundesgymnasium und -realgymnasium sowie die Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe befinden, ins Freie in Sicherheit und aufgrund der geringen Außentemperaturen in weiterer Folge zur Betreuung in den baulich getrennten Turnsaal der Schulobjektes gebracht.

 
Über 60 Schüler versorgt
26 Schüler wurden vor Ort ambulant behandelt und 38 Schüler wurden vom Rettungsdienst in die Landeskliniken Tulln, Krems, St. Pölten und auch Wiener Krankenhäuser zur weiteren Versorgung gebracht.
Mehrere Atemschutztrupps der Feuerwehr kontrollierten die vollständige Räumung des Gebäudes und führten erste Suchmessungen auf Explosions- und Brandgefahr durch. Im Außenbereich wurde von der Feuerwehr ein Atemschutzsammelplatz errichtet und betrieben, um die insgesamt zwölf eingesetzten Atemschutzgeräteträger entsprechend zu versorgen.

 
Spezialgerät angefordert
Zeitgleich wurde telefonische Beratung durch den  Amtssachverständigen für technische Chemie des Amtes der NÖ Landesregierung, DI Harald Rosenberger, eingeholt und die Betriebsfeuerwehr der NÖ Landes-Feuerwehrschule mit weiteren Spezialmessgeräten angefordert. Durch den Messdienst der Feuerwehr wurden mehrere Messgeräte, darunter auch ein mobiler Detektor zur Detektion und Identifizierung von chemischen Gefahrstoffen, Industriegiften und Kampfstoffen vom Typ GdA2, eingesetzt. Gemessen wurde im gesamten Schulgebäude sowie in Technik- und Nebenräumen und im Kanalsystem. Dabei konnten keine Auffälligkeiten festgestellt werden.
Nachdem Gefahrenstoffkundige Beamte des Öffentlichen Sicherheitsdienstes eingetroffen waren, wurden die ersten Messergebnisse besprochen und nach einer weiteren breitbandigen Messung durch die Exekutive die Ergebnisse der Feuerwehr bestätigt.

 
Keine Gefahr feststellbar
Da bei allen Messungen keine Kontamination mit gefährlichen Stoffen nachgewiesen werden konnte wurde das Schulgebäude über die Nachtstunden gesperrt und im Auftrag des Journaldienstes der Bezirkshauptmannschaft Tulln, Mag. Marianne Prinz,  in Abstimmung mit den Schulleitungen und der anwesenden Amtssachverständigen für technische Chemie des Amtes der NÖ Landesregierung, DI (FH) Nicole Hintermayer, am darauffolgenden Tag ab 06:00 Uhr Kontroll- bzw. Sicherheitsmessungen durch die Exekutive durchgeführt. Da auch bei diesen Messungen keine Belastung festgestellt werden konnte wurde ab 07:00 Uhr das Gebäude wieder für den Schulbetrieb frei gegeben. Die Einsatzkräfte der FF Tulln konnten am Dienstag nach fünf Stunden den Einsatz beenden und wieder einrücken.

Eingesetzt waren:

  • Freiw. Feuerwehr Tulln-Stadt mit drei Tanklöschfahrzeugen, Wechselladefzg. 1 mit Wechselladeaufbau-Atemschutz, Mannschaftstransportfzg.  und 25 Mitgliedern
  • Betriebsfeuerwehr NÖ Landes-Feuerwehrschule mit Mannschaftstransportfzg., Versorgungsfzg. und 3 Mitgliedern
  • Rotes Kreuz und Arbeitersamariterbund
  • Polizei Tulln und Gefahrenstoffkundige Beamte des Öffentlichen Sicherheitsdienstes
  • Amtssachverständigen für technische Chemie des Amtes der NÖ Landesregierung
  • Journaldienst und techn. Sachverständiger für Kat.- und Gewässerschutz der Bezirkshauptmannschaft Tulln
  • Stadtgemeinde Tulln

Freiw. Feuerwehr der Stadt Tulln

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