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Oö: RLF 4000 der FF Ried/I. auf Scania P410

RIED IM INNKREIS (OÖ): Nach 29 Jahren im Einsatz wurde 2019 das alte Rüstlöschfahrzeug der Freiw. Feuerwehr Ried im Innkreis (Steyr 13S21 – Baujahr 1990) gegen ein modernes und dem heutigen Stand der Technik entsprechendes Einsatzfahrzeug ersetzt.

Das multifunktionale Fahrzeug hat neben 4.000 Litern Löschwasser und Gerätschaften für die Brandbekämpfung, auch eine umfassende technische Beladung zur Bewältigung von Elementarereignissen, Gefahrguteinsätzen und Verkehrsunfällen mit an Bord. Das neue RLF 4000/100 wurde von der Firma Empl Fahrzeugwerk im Zilltertal aufgebaut. Als Fahrgestell dient ein Scania P410. Im Fahrzeug werde neben 4000 Litern Löschwasser auch 100 Liter Schaummittel mitgeführt.

Spezielle Neuerungen im Vergleich zum alten Fahrzeug sind zum Beispiel die heckseitig angeordnete Einbauseilwinde sowie die seitenweise Aufteilung der Geräteräume auf Brand- und technische Einsätze. Die durchgängigen Trittflächen bei den Geräteräumen stellen eine deutliche Erleichterung für die Entnahme der schweren Gerätschaften, speziell im Bereich der Hinterachse, dar.

Die Fahrerkabine und der Mannschaftsraum zeichnen sich durch eine gute Übersichtlichkeit und Funktionalität sowie moderne Ausstattung aus. Wie bereits in mehreren Fahrzeugen der FF Ried kann der Kraftfahrer auf ein Tablet zur Einsatznavigation sowie auf eine eingebaute Rückfahrkamera zurückgreifen. Die im Mannschaftsraum angebrachten Atemschutzgeräte können zur Sicherheit der Einsatzkräfte erst im Stillstand des Fahrzeuges entriegelt und entnommen werden. Klappbare Trittstufen erleichtern zudem das Ein- und Aussteigen in die Mannschaftskabine.

Auf der in Fahrtrichtung rechten Seite des Fahrzeuges finden sich die Geräte für den technischen Einsatz. Dazu zählen unter anderem das Notstromaggregat, ein kompletter Hebekissensatz, Beleuchtungs- sowie Absperrmaterialien, Ölbindemittelkanister und die Abrollvorrichtungen für Druckluft und Strom. Im hintersten Geräteraum dieser Fahrzeugseite befinden sich sämtliche Gerätschaften welche für die Bewältigung schwerer Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen benötigt werden.

Auf der Fahrerseite des neuen Rüstlöschfahrzeuges befinden sich hauptsächlich Geräte welche für Brandeinsätze benötigt werden. Zum Beispiel sind hier alle wasserführenden Armaturen und Schläuche, Kanister mit Schaummittel, Hochleistungslüfter und Handwerkzeuge gelagert. Zusätzlich sind auf dieser Seite allgemein benötigte Gegenstände, wie die Motorsäge und Tauchpumpen, ein Hygieneboard und Schutzanzüge Schutzstufe 2 untergebracht.

Die im Fahrzeugheck befindliche Einbaupumpe zeichnet sich durch eine besonders unkomplizierte und bedienerfreundliche Handhabung aus. Es wurde hierbei bewusst auf den Einbau einer Hochdruckstufe verzichtet. Mit dem auf der Schlauchhaspel aufgerollten Schlauch kann rasch ein erster Löschangriff durchgeführt werden. Weiters werden vom Maschinisten vom Heck aus die Einbauseilwinde sowie der Lichtmast bedient.

Nach reiflicher Überlegung wurde aufgrund der fehlenden Notwendigkeit auf einen weiteren Wasserwerfer sowie auf eine Ausführung mit Allradantrieb verzichtet.

Die Finanzierung des neuen RLF 4000/100 wurde zur Gänze aus Mitteln der Stadtgemeinde Ried und der Freiwilligen Feuerwehr Ried abgewickelt. Mit dem Ankauf dieses Fahrzeuges wurde wieder einmal gezeigt, dass die Stadt Ried das Thema Sicherheit groß schreibt und die Freiwilligkeit der FeuerwehrkameradInnen mit bestmöglichen Mitteln unterstützt.

Technische Daten:

Taktische Bezeichnung: RLF 4000/100
Funkrufname: Tank 2 Ried
Fahrgestell: Scania P410 B4x2 mit CrewCab CP31
Motorleistung: 410 PS / 302 kW
Hubraum: 12.740 cm³
Automatikgetriebe
Höchstzulässiges Gesamtgewicht: 18.000 kg
Aufbau: Firma Empl
Besatzung: 1+6
Löschmittel: 4.000 l Wasser, 100 l Schaummittel
Seilwinde: 2-Gang Rotzler Treibmatic 70 kN

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