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Rosenbauer-News vom 28. Oktober 2020 → Facelift für das Kommunalfahrzeug der Mittelklasse mit Advanced Technology (AT)

LEONDING (OÖ): Ein weiterer Produkt-Präsentationstag stand bei Rosenbauer am 28. Oktober 2020 am Programm. Nach einer Online-Pressekonferenz am Vormittag stand am Nachmittag in Wels das Fotoshooting am Programm.

Im Vordergrund stand unter anderem der neue AT

Der AT ist das Premium-Fahrzeug im kommunalen Line-up von Rosenbauer. Er definiert den Stand der Technik im Feuerwehreinsatz und setzt immer wieder neue Maßstäbe in Bezug auf Sicherheit und Ergonomie, Aufbau- und Löschtechnologie, Beleuchtung und Design. Letzteres wurde neu überarbeitet – und zugleich eine Reihe weiterer technischer Verbesserungen vorgenommen und Neuerungen eingeführt. Was das Facelift betrifft, zeigt es sich vor allem in der neu designten Dachgalerie, im neuen, formschönen Dachüberbau, in der überarbeiteten Andockblende zwischen Fahrerhaus und Mannschaftsraum, der neuen Pumpenraumkapselung und im umfassend neuen Lichtkonzept.

Modernste Lichttechnologie

Das neue Beleuchtungspaket für den AT besteht zum einen aus bis zu drei Hochleistungs-LED-Bändern, die platzsparend und effektiv in die Dachgalerie integriert sind. Sie sorgen mit einer Lichtstärke von 1650 lm/m und einer Farbtemperatur von 5.000 K für eine sehr helle, tageslichtähnliche und blendfreie Nah- und Umfeldbeleuchtung. Darüber hinaus kann in den AT der dreh- und schwenkbare LED-Lichtmast FLEXILIGHT verbaut werden, der die Sicht in der Ferne noch weiter verbessert (8 x 4000 lm), nach oben leuchten und auf einen Spot fokussieren kann. 

Zum anderen befinden sich leistungsstarke, neue LED-Warnleuchten am neu designten Dachüberbau und im Heck des Aufbaus. Auf Wunsch können Warnblitzer auch im Fahrzeuggrill und an anderen Stellen verbaut werden. Die optische Warneinrichtung des AT wird zudem durch färbige LED-Bänder in der Dachgalerie ergänzt, die mit den anderen Warnblitzleuchten mitblinkt. Neue, leistungsstarke Heckleuchten sind elegant in die hinteren Leuchtenträger integriert.

Optimale Ausleuchtung

Die neue Heckklappe ist innen ebenfalls mit neuen LED-Bändern ausgestattet, um den Arbeitsbereich des Maschinisten blend- und schattenfrei auszuleuchten. Auch in den Geräteräumen sind auf drei Seiten neue, leuchtstarke LED-Streifen montiert und bringen Licht in jeden Winkel. Im Mannschaftsraum sorgen eine Ambientbeleuchtung am Himmel, indirekt beleuchtete Griffstangen und eine optionale Bodenbeleuchtung an den Sitzbänken für eine homogene Ausleuchtung. Im Außenbereich des AT kann die Bodenkontur beleuchtet werden, um die Sicherheit beim Ein- und Aussteigen sowie beim Arbeiten rund um das Fahrzeug zu erhöhen.

Neues Bedienkonzept

Die Bedienung des AT erfolgt über das neue Rosenbauer Bediensystem RBC LCS. Es erlaubt durch seinen logischen Aufbau und die verständliche Menüführung mit farblich kodierten Funktionen und Schnellwahltasten immer eine intuitiv richtige und sichere Bedienung sowohl der Löschsysteme als auch aller anderen elektrischen/elektronischen Komponenten.

Durch Hervorhebung der Hauptbedienelemente können selbst wenig erfahrene Feuerwehrleute die Geräte in den Grundfunktionen schnell und einfach nutzen. Die Eingabe der Steuerbefehle erfolgt wie gewohnt über Funktions- und Schnellwahltasten oder optional auf einem Touchscreen.

Die haptischen Tastenfelder haben eine neue Oberfläche mit spürbaren Kanten und verbesserter Sichtbarkeit der hinterlegten LED. Neben Feldern mit 5 bzw. 15 Tasten gibt es jetzt auch ein Zweierfeld, etwa zum Öffnen/Schließen von elektrischen Rollladen.

Hochauflösende Displays

Alle relevanten Informationen werden auf neuen Displays übersichtlich angezeigt. Sowohl im Heck zur Steuerung der Löschtechnik als auch im Fahrerhaus für die Bedienung von Beleuchtungseinrichtungen, Signalanlagen, Einbaugeneratoren etc. wird ein neues 10“ Display verwendet. Dieses ist hochauflösend (1280 x 800), extrem lichtstark (1000 cd/m2), erlaubt einen großen Betrachtungswinkel (85° von allen Seiten) und verfügt über eine automatische Tag-/Nachtumschaltung, die auch manuell betätigt werden kann. Das Heckdisplay ist zudem höhenverstellbar. Für den Einbau in schlanke Aufbaublenden etc. steht ein neues 3,5“ Display zur Verfügung.

Praktischer Einsatzstellentaster

Über den Einsatzstellentaster lässt sich der AT wie gewohnt auf Knopfdruck für den Einsatz bereit machen. Folgende Funktionen können dabei gleichzeitig aktiviert werden: Frontblitzer, Folgetonhorn, Warnblinkanlage, Verkehrsleiteinrichtung (mit frei programmierbaren Texten), Nahumfeldbeleuchtung und Einbaugenerator.

Das neue Bedienkonzept kommt übrigens in allen Rosenbauer Feuerwehrfahrzeugen zum Einsatz. Das unterstützt den reibungslosen Wechsel zwischen unterschiedlichen Fahrzeugtypen und ist vor allem bei größeren Fuhrparks von Vorteil.

Neues Druckzumischsystem

Mit der RFC Admix Variomatic kommt ein neues Schaum-Druckzumischsystem im AT zum Einsatz. Es steht in drei Größen (12, 24 und 48 l/min) als ein- oder mehrkanaliges System zur Verfügung und stellt Schaum gezielt auf den Abgängen zur Verfügung, welche die Feuerwehr im Einsatz nutzen will. Die anderen können parallel mit Wasser betrieben werden. Bis zu vier Einspritzpunkte lassen sich gleichzeitig versorgen, bei mehrkanaliger Ausführung können unterschiedliche Zumischraten (0,1 – 6 % stufenlos) für die Einspritzpunkte gewählt werden. Das System arbeitet mit 24 V, die Schaummittelförderung erfolgt über eine Zahnradpumpe, die Schaumzumischung direkt an den Druckabgängen nach der Wasserpumpe. 

Der rechts oben dargestellte Pumpenbedienteil ist höhenverstellbar und hat Tages- sowie Nachtlicht (wie im Pkw oder beim Navi).

Mit der RFC Admix Variomatic können praktisch alle, heutzutage verfügbaren Schaummittel verwendet werden, auch die modernen Alternativen von fluorhaltigen Schaummitteln. Dadurch bietet sie ein extrem breites Einsatzspektrum vom Netzmittelbetrieb mit geringsten Zumischmengen (0,1 l/min) bis zur Produktion von Leicht-, Mittel- und Schwerschaum.

Zentrale Wassereinspeisung

So wie die RFC Admix Variomatic werden alle löschtechnischen Komponenten des AT bei Rosenbauer entwickelt und produziert. Neben analogen und vollautomatischen Pumpenanlagen sind das in erster Linie diverse Vormischsysteme (ND und HD), Druckluftschaumanlagen und Werfer. Die zentrale Wassereinspeisung erlaubt die Wasserzufuhr immer über den selben Saugeingang, egal ob aus einem Bach oder einen Hydranten. Weil die Leitung vor der Pumpe immer gefüllt ist und ein eigenes Absperrventil verbaut ist, werden im Hydrantenbetrieb Druckschläge auf das Leitungsnetz massiv gemindert. Für deutsche Normfahrzeuge kann die Wassereinspeisung auch mit freiem Tankeinlauf ausgeführt werden, um eine sichere Trennung von Schmutz- und Trinkwasser zu gewährleisten.

Alles für die Sicherheit

Die bewährte, in den Aufbau integrierte Mannschaftskabine des AT bietet den Insassen höchste Sicherheit bei der Anfahrt zum und am Einsatzort. Sie wird nach den aktuell geltenden ECE R29 Richtlinien gebaut und kann auf allen Sitzen, auch jenen mit integrierten PA-Haltern, mit 3-Punkt-Sicherheitsgurten ausgestattet werden. Diese sind auch mit lösbarem Schultergurt erhältlich, um beim Anlegen des Pressluftatmers mehr Bewegungsfreiheit zu haben und gleichzeitig durch den Beckengurt gesichert zu bleiben.

An den vier äußeren Sitzplätzen (in und gegen die Fahrtrichtung) sind Gurtstraffer und Airbags verbaut, die den Kopfbereich bei einem seitlichen Aufprall schützen. Alle begreifbaren Elemente, nicht nur die Griffe in der Kabine sondern auch die Halterungskomponenten im Aufbau, sind durch die Signalfarbe Orange markiert und dadurch sofort erkennbar.

Mehr Komfort

Auch die Drehtreppe gehört zum Standardrepertoire des AT. Sie arretiert in jeder Türstellung und erlaubt ein sicheres und komfortables Ein- und Aussteigen auch bei halb geöffneter Tür. Boden und Himmel der Mannschaftskabine sind absolut eben ausgeführt, wodurch das Verletzungsrisiko durch Stolpern oder Kopfstoßen minimiert wird. Eine neue Isolierung im unteren vorderen Bereich der Kabine sorgt für eine bessere Geräuschreduktion und Wärmedämmung. Durch neue Lüftungsschlitze in der Andockblende wird eine bessere Kühlung erreicht. In der Türblende befindet sich eine neue leuchtstarke LED-Außentankanzeige.

Sicherheit am Dach

Ein wesentlicher Vorteil der integrierten Mannschaftskabine ist die durchgehende Dachfläche über die gesamte Aufbaulänge. Das ermöglicht eine optimale Dachbeladung und erhöht die Sicherheit beim Begehen des Daches, zum Beispiel zur Entnahme der Ausrüstung aus den Dachboxen. Der Aufstieg aufs Dach erfolgt über eine abklappbare Heckaufstiegsleiter mit ergonomischen Dachüberstiegsbügeln.

Große Variantenvielfalt

Aufgebaut wird der AT auf Chassis von MAN, Mercedes Benz, Volvo und Scania mit unterschiedlichen Radständen und bis zu 18 t Gesamtgewicht. Er kann sowohl als Löschfahrzeug als auch als Rüstfahrzeug, mit integrierter Doppelkabine oder als Truppaufbau, mit oder ohne Tunnel bzw. Ladebordwand realisiert werden. Seine Allrounderqualitäten beweist er durch die Vielseitigkeit der Aufbau- und Löschtechnik, durch das variable Lichtkonzept und das modulare, individuell konfigurierbare  Bediensystem.

Auch aus dem Bereich der Löschtechnik hatte man einiges Neues zu präsentieren.

Alle Komponenten sind dabei optimal aufeinander abgestimmt und harmonieren perfekt miteinander. Darüber hinaus präsentiert sich der AT in einem neuen funktionellen Design, welches mit der Technologie zu einem hochwertigen Ganzen verschmilzt. Der AT bietet den Feuerwehren alles, was sie auf ihren Einsätzen in den entscheidenden Momenten benötigen.

Bildgalerie quer durchs Portfolio vom Nachmittag

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2 Gedanken zu „Rosenbauer-News vom 28. Oktober 2020 → Facelift für das Kommunalfahrzeug der Mittelklasse mit Advanced Technology (AT)

  • Sehr geehrter Herr Kollinger,
    vielen Dank für Ihr Interesse an Rosenbauer und Ihren tollen Beitrag! Im Titel schreiben Sie über den AT und haben als Titelbild den CT Frame abgebildet. Ich weiß nicht ob das für Sie relevant ist. Mich als Produktmanager für Kommunalfahrzeuge von Rosenbauer freut es natürlich, dass die Vereinheitlichung anscheinend gelungen ist, möchte jedoch trotzdem darauf hinweisen.
    Vielen Dank und schöne Grüße,
    Peter Hutterer

    Antwort
  • Hallo Herr Hutterer,
    sorry, das war / ist tatsächlich nicht im Sinn der Sache. Danke für den Hinweis. Ich flüchte nun nicht in die Ausrede, das war ein Test an die Leser, sondern werde das heute korrigieren. Tut leid :-).

    Antwort

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