Brand

D: Förderband-Feuer in 15 m Höhe breitet sich Richtung Kohlesilo im Kraftwerk Stiefstack (Hamburg) aus → 4. Alarm

HAMBURG (DEUTSCHLAND): Am späten Dienstagnachmittag. 4. Mai 2021, meldeten mehrere Anrufer der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg über den Notruf 112 eine starke Rauchentwicklung sowie offene Flammen im Kraftwerk Tiefstack in der Andreas-Meyer-Straße in Hamburg-Billbrook. Parallel erfolgte auch ein entsprechender Anruf aus der Leitwarte des Kraftwerks.

Aufgrund der ersten Erkenntnisse alarmierte der Disponent einen Hamburger Löschzug, der Einsatzleiter erhöhte noch auf der Anfahrt das Stichwort auf „Feuer 2 Löschzüge“ da bereits beim Verlassen der Feuer- und Rettungswache eine starke Rauchentwicklung wahrnehmbar war. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte stellten fest, dass es aus bisher unbekannter Ursache im Bereich einer Kohle-Förderanlage brannte. Das Feuer breitete sich über einen Umlenkturm in einer Höhe von ca. 15 Metern über zwei angeschlossene Förderbänder weiter aus. Eine Hauptgefahr bestand darin, dass sich der Brand auf zwei angeschlossene Silotürme ausgebreitet haben könnte.

Die Alarmstufe wurde durch die Einsatzleitung zweimalig auf „Feuer 4.Löschzüge“ erhöht. Zusätzlich wurden weitere Wasserversorgungswehren der Freiwilligen Feuerwehr sowie ein Löschboot angefordert, um das Löschwasser zur Vorbeugung von Druckabfällen auch aus einem angrenzenden Kanal fördern zu können. Es wurden drei Einsatzabschnitte gebildet, zwei Abschnitte zur Brandbekämpfung und einen weiteren zur Löschwasserversorgung. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde die umliegende Bevölkerung in Windrichtung über MOWAS gewarnt.

Im Rahmen einer umfassenden Erkundung der Einsatzstelle unter anderem durch den Einsatz einer Wärmebildkamera vom Teleskopmastfahrzeug 53 konnte festgestellt, dass es zu keiner Brandausbreitung in eines der Silos gekommen ist. Das Feuer ist dem Umlenkturm sowie den Förderbändern wurde mit Hilfe von mehreren Drehleitern und diversen handgeführten Strahlrohren bekämpft. Im Bereich einer Verbindungsbrücke zwischen dem Laufband und den Silotürmen wurde an einigen Stellen im Dachbereich eine erhöhte Temperatur und immer wieder Flammenbildung festgestellt. Hier brannte vermutlich Kohlenstaub und die Anlage musste mit Hilfe der Spezialeinsatzgruppe Höhenrettung und der auf Technische Hilfeleistung spezialisierten FF Warwisch aufwändig mit Kettensägen geöffnet werden.

Die Brandbekämpfung erfolgte dadurch gezielt mit einem Schaummittel-Wassergemisch. Während dieser umfangreichen Arbeiten haben Ingenieure des Betreibers die Einsatzkräfte unterstützt. Auch auf Ebene der Einsatzleitung herrscht ein direkter und sehr guter Informationsfluss mit dem Krisenstab des Betreibers. Durch diese gute Zusammenarbeit und das engagierte Einschreiten aller Einsatzkräfte konnte gegen 01:00 Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden. Im Laufe des Mittwochmorgens wurde die Einsatzstelle erneut durch die Feuerwehr Hamburg kontrolliert, dabei wurde keine Rauchentwicklung oder Temperaturerhöhung festgestellt werden, sodass die Einsatzstelle an den Betreiber übergeben wurde. Bei diesem Einsatz ist es dank guter Kompensationsmaßnahmen zu keinen Unterbrechungen in der Fernwärmeversorgung der Bevölkerung gekommen. Personen wurden nicht verletzt.

Die Feuerwehr Hamburg war mit einem umfangreichen Kräfteaufgebot von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr im Einsatz. In der Spitze waren zeitgleich bis zu 110 Einsatzkräfte im Einsatz.

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