Technisch

D: Schwerer Lkw-Unfall mit eingeklemmtem Lenker und Gefahrgut-Lastwagen auf der BAB 1 bei Schwelm

SCHWELM (DEUTSCHLAND): Die Feuerwehr Schwelm wurde am 11. Februar 2022 um kurz vor 15 Uhr auf die BAB 1 in Fahrtrichtung Bremen alarmiert. Gemeldet war ein Verkehrsunfall kurz vor der Abfahrt Gevelsberg zwischen drei Lkw. Eine Person sollte eingeklemmt sein und es sollte ein Gefahrgut-Lkw mit beteiligt sein.

Die ersteintreffenden Einsatzkräfte bestätigten diese Lage. Eine Person war im Fahrerhaus des auffahrenden Lkw schwer eingeklemmt. Ein Stoffaustritt aus dem beteiligten Gefahrgut-Lkw wurde nicht festgestellt. Sofort wurde die technische Rettung mittels hydraulischem Rettungsgerät eingeleitet und der Brandschutz an der Einsatzstelle sichergestellt. Der Patient wurde bei der Rettung bereits vom Rettungsdienst betreut. Aufgrund der gemeldeten Lage wurde für diesen Patienten ein Rettungshubschrauber mit alarmiert.

Ein weiterer Lkw-Fahrer wurde leicht verletzt, der Dritte blieb ohne Verletzungen. Nachdem der schwer verletzte Lkw-Fahrer aus seinem Fahrzeug befreit werden konnte, wurde dieser dem Rettungsdienst übergeben und mittels Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Der leicht verletzte Patient wurde in ein nahegelegenes Krankenhaus transportiert. Die Feuerwehr Schwelm sicherte die Einsatzstelle außerdem gegen den fließenden Verkehr ab.

Durch die mechanische Einwirkung auf den Gefahrgut-Lkwwurde die äußere Hülle des doppelwandigen Tankes beschädigt. Auch der Umfüll-Stutzen wurde beschädigt. Derzeit ist ein Reserve-LKW auf dem Weg zur Einsatzstelle sowie weitere Fachkräfte einer Werkfeuerwehr eines Chemieunternehmens, ein sogenanntes TUIS-Team. Es muss geklärt werden, ob das Gefahrgut vor Ort umgeladen werden muss und wie dies gegebenenfalls erfolgen kann.

Die Feuerwehr Schwelm und der Rettungsdienst sind insgesamt mit etwa 50 Einsatzkräften und zahlreichen Fahrzeugen an der Einsatzstelle. Weitere Einsatzkräfte stellen den Grundschutz für die Stadt Schwelm sicher.

Update per 22.44 Uhr

Der Gefahrgut-Lkwwurde gemeinsam mit den Fachkräften einer Werkfeuerwehr eines Chemieunternehmens begutachtet. Dieses wurde im Rahmen des sogenannten “TUIS-Verfahrens” zur Unterstützung angefordert. Von dem doppelwandigen Tank wurde ein Teil der äußeren Hülle geöffnet, um den Zustand des inneren Tanks begutachten zu können, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass dieser beschädigt war. Nach umfangreichen Erkundungen und Sicherstellung der Dichtigkeit der Ventile wurden die ineinander verkeilten Fahrzeuge vorsichtig voneinander getrennt.

Da hierbei ein Stoffaustritt nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden entsprechende Absicherungsmaßnahmen vorbereitet. Es wurden Wannen im Bereich des Tanklastzuges in Bereitstellung gebracht um Chemikalien, die gegebenenfalls auslaufen könnten, direkt aufzufangen. Ein Trupp unter Chemikalienschutzanzügen mit Atemschutz stand bereit um diese Wannen einzusetzen sowie Abdichtmaßnahmen vorzunehmen. Die Kanalisation wurde abgesichert, dass etwaige Flüssigkeiten zunächst aufgehalten werden könnten. Eine Dekontamination für die Einsatzkräfte wurde ebenfalls aufgebaut und ein Sicherheitstrupp stand in Bereitstellung.

Nachdem der Gefahrgut-Lkwvorgefahren war, konnte glücklicherweise festgestellt werden, dass das Fahrzeug soweit intakt war, dass kein Stoff austrat. Das Fahrzeug wird unter Polizeibegleitung zu einem Entsorgungsunternehmen gefahren. Die Feuerwehr baut nun ihre Maßnahmen zurück.

Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit einer Vielzahl von Einsatzkräften vor Ort. Eingesetzt waren ehrenamtliche Einsatzkräfte aller Löschzüge, die hauptamtliche Wachbesetzung, der Einsatzführungsdienst und die Wehrführung. Der Rettungsdienst war mit mehreren Rettungswagen, Notarzt, Leitendem Notarzt und Organisatorischen Leiter Rettungsdienst vor Ort. Die Werkfeuerwehr Henkel aus Düsseldorf unterstützte mit zwei Fahrzeugen und mehreren Einsatzkräften. Der Kreisbrandmeister des Ennepe-Ruhr-Kreises verschaffte sich vor Ort ebenfalls ein Bild der Einsatzstelle.

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