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Oö: Großer Empfang für den neuen Präsidenten des Österr. Bundesfeuerwehrverbandes (Robert Mayer) in Schwanenstadt

SCHWANENSTADT (OÖ) | ST. PÖLTEN (NÖ): Einen großen Empfang bescherte man dem am 4. Juni 2022 neu gewählten Präsidenten des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes Robert Mayer. Der Landes-Feuerwehrkommandant von Oberösterreich schaffte es, dass Oberösterreich erstmals in der Geschichte des ÖBFV das Amt des höchsten Feuerwehrchefs der Alpenrepublik wahrnimmt.

Die Aussendung des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes vom 4. Juni 2022 im Anschluss (siehe aber auch die Erstinfos hier: Robert Mayer (Oberösterreich) ist neuer Präsident des Österr. Bundesfeuerwehrverbandes). Die Fotos stammen vom Empfang in Schwanenstadt am Abend.

Weichenstellung im Feuerwehrwesen. Beim 22. Bundesfeuerwehrtag am 4. Juni in St. Pölten wurde Robert Mayer, Landesfeuerwehrkommandant von Oberösterreich, zum neuen Feuerwehrpräsident gewählt. Die Entscheidung fiel nach Stimmengleichheit im ersten Wahlgang erst im zweiten Wahlgang mit nur fünf Stimmen Vorsprung. Robert Mayer vertritt somit die rund 350.000 Feuerwehrmitglieder im Österreichischen Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV).

Zahlreiche Ehrengäste, darunter Innenminister Gerhard Karner, die für das Ehrenamt zuständige Staatssekretärin Claudia Plakolm, Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf sowie der Kärntner Landesrat Daniel Fellner und St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler wohnten der Veranstaltung in der niederösterreichischen Landeshauptstadt bei.

Ankunft in Mayers Heimatstadt Schwanenstadt im Bezirk Vöcklabruck.

Spannung bei der Wahl

Knapper konnte die Entscheidung der 99 anwesenden Delegierten (einer war entschuldigt) um die Nachfolge von Feuerwehrpräsident Albert Kern nicht sein. Erst im zweiten Durchgang fiel die Wahl auf Robert Mayer, da es im ersten Wahlgang mit jeweils 49 Stimmen (und einer ungültigen) zu einer Stimmengleichheit kam.

Hillinger bestätigt

Danach haben die Delegierten auch die drei Vizepräsidenten neu gewählt. DI Dr. Gerald Hillinger, Branddirektor der Berufsfeuerwehr Wien und bereits seit 2009 Feuerwehrvizepräsident, wurde in seinem Amt bestätigt, neu in das Team gewählt wurde Ing. Rudolf Robin, Landesfeuerwehrkommandant von Kärnten.

Rückzug Niederösterreichs

Nachdem Martin Boyer, Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter von Niederösterreich, seine Kandidatur zurückzog, wurde LBD Peter Hölzl, Landesfeuerwehrkommandant von Tirol, für das Amt des Feuerwehrvizepräsidenten vorgeschlagen und danach von den Delegierten gewählt.

Drei Funktionäre schieden aus

Der bisherige Feuerwehrpräsident Albert Kern sowie die Feuerwehrvizepräsidenten Ing. Franz Humer, MSc und Armin Blutsch stellten sich altersbedingt nicht mehr der Wahl. Alle drei wurden Ehrenmitglieder des ÖBFV und zum Ehren-Präsidenten bzw. zu Ehren-Vizepräsidenten ernannt.

Innenminister Gerhard Karner dankte den österreichischen Feuerwehren, sie seien „das Aushängeschild als hauptamtliche und ehrenamtliche Funktionäre“ und betonte des Weiteren die gute „Zusammenarbeit zwischen der Bundesebene, der Bundesregierung, der Landesebene, der Gemeinden, der Städte. Alle müssen hier an einem Strang ziehen, damit die Arbeit der Feuerwehren in den kleinsten Einheiten auch unterstützt wird. Das werden wir auch in Zukunft sehr konsequent tun.“

Landes-Feuerwehrkommandant-Stellvertreter Michael Hutterer hatte den Empfang in die Wege geleitet. Hier bei seiner Ansprache in Schwanenstadt.

„Unser Land Österreich lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht. Unsere Feuerwehren sind der lebende Beweis dafür, sie sind das Markenzeichen, wenn es um die ehrenamtliche Arbeit in unserem Land geht. (…) Es macht etwas mit einer Ortsgemeinde, wenn man sich nicht nur beim Vorbeifahren grüßt, (…) sondern auch im Feuerwehrhaus trifft, das macht etwas mit der Gemeinschaft und mit der Seele einer Gemeinde. (…) Wir müssen uns weiterhin bemühen, junge Menschen zu motivieren, Verantwortung zu übernehmen“, so Staatssekretärin Claudia Plakolm in ihren Grußworten, bevor sie sich für die Arbeit der Feuerwehren, vor allem in der Jugendarbeit, bedankte.

Höchstes Gremium des ÖBFV

Jeder Landesfeuerwehrverband sowie die sechs Berufsfeuerwehren entsenden alle fünf Jahre Delegierte zum Bundesfeuerwehrtag, der aus einem öffentlichen und einem nicht-öffentlichen Teil besteht. Nach dem Bericht des scheidenden Feuerwehrpräsidenten Albert Kern über die vergangene 18. Funktionsperiode, die im Jahr 2017 mit der Bestätigung Kerns und seiner drei Stellvertreter begonnen hatte, informierten auch die Fachausschussvorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehren, der Betriebsfeuerwehren und der Berufsfeuerwehren über ihre Tätigkeiten.

Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger war ebenfalls vor Ort, um dem neuen Präsidenten zu gratulieren.

Im nicht-öffentlichen Teil, der am Nachmittag des 4. Juni stattfand, wurden der Finanzbericht von den Delegierten zum Bundesfeuerwehrtag einstimmig angenommen sowie schlussendlich der Präsident und die drei Vizepräsidenten des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes gewählt.

Große Herausforderungen stehen bevor

Der neu gewählte Feuerwehrpräsident Robert Mayer bedankte sich nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses bei den Delegierten sowie bei seinem Vorgänger Ehren-Feuerwehrpräsident Albert Kern, bevor er sich zum Start der 19. Funktionsperiode des ÖBFV zu den künftigen Herausforderungen äußerte: „Die gemeinsame Arbeit soll uns durch die nächste Zeit tragen und begleiten. Ich lade alle hier ein, gemeinsam für das österreichische Feuerwehrwesen zu gestalten und den Weg zu bereiten. In Zeiten wie diesen haben wir alle Hände voll zu tun, die Rahmenbedingungen zu sichern. Die Feuerwehren erwarten sich von uns Lösungen, sie erwarten sich, dass wir es ermöglichen, dass sie ihre tägliche Arbeit vollbringen können. Das möchte ich ganz bewusst in den Mittelpunkt stellen.“

Dienstgrad-Aufrüstung für Robert Mayer.

Der Präsident und die Vizepräsidenten im Überblick

Feuerwehrpräsident Robert Mayer, MSc

Robert Mayer trat 1989 der FF Schwanenstadt bei, in der er bis heute noch seinen Dienst als Feuerwehrmann mit Leidenschaft versieht. Bereits vier Jahre nach seinem Eintritt wurde er Zugskommandant und lenkte danach zwölf Jahre lang die Geschicke seiner Feuerwehr als Kommandant. 2004 wurde er zum Bezirks-Feuerwehrkommandanten der 115 Feuerwehren des Bezirkes Vöcklabruck gewählt. Sein Engagement für das Feuerwehrwesen führte ihn 2011 in die Funktion als stellvertretender Landes-Feuerwehrkommandant, wo er mit Bildungsmanagement, Landes-Feuerwehrschule, Katastrophenschutz, vorbeugenden Brandschutz und Prävention betraut war. In dieser Zeit schloss er auch sein Studium an der Donau-Universität Krems (Fire Safety Management) ab. Seit 2012 ist er Mitglied im Fachausschuss Freiwillige Feuerwehren des ÖBFV. Die Führung des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes übernahm er 2019.

Robert Mayer löst Albert Kern ab, der altersbedingt nicht mehr zur Wahl zur Verfügung gestanden hat.

Feuerwehrvizepräsident DI Dr. Gerald Hillinger

Gerald Hillinger ist in Salzburg geboren und aufgewachsen, hat in den 80er Jahren das Studium der Technischen Chemie an der TU Wien absolviert und 1991 sein Doktorat abgeschlossen. 1993 stieg er in die Offiziersausbildung bei der Berufsfeuerwehr Wien ein. Zehn Jahre später wurde er Sektionsleiter der Brandschutzsektion I (Zentralfeuerwache) und im Jahr 2004 zum Geschäftsgruppenleiter für Personal und Organisation in der Berufsfeuerwehr Wien.

Zwei Jahre später wurde er stellvertretender Branddirektor von Wien und 2009 zum Branddirektor bestellt. Seither ist er auch als Vizepräsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes als Vertreter der Berufsfeuerwehren ein Garant für die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis und Miteinander der unterschiedlichen Feuerwehren.

Vizepräsident Robin, Vizepräsident Hölzl, Präsident Robert Mayer sowie Vizepräsident Hillinger

Feuerwehrvizepräsident Ing. Rudolf Robin

Seit dem Jahre 1984 ist Rudolf Robin in seiner Heimatfeuerwehr Köstendorf im Gailtal aktives Mitglied und fest mit der Feuerwehr verankert. Der heute 55-jährige fungierte in Köstendorf von 1991 bis 1996 als Kommandant-Stellvertreter und lenkte von 1996 bis 2004 die Geschicke seiner Ortsfeuerwehr.

Von 1997 bis 2004 war er auch Gemeindefeuerwehrkommandant der Gemeinde St. Stefan im Gailtal und wurde im Jahr 2003 zum Bezirksfeuerwehrkommandanten des Bezirkes Hermagor gewählt. Rudolf Robin ist auch ein begeisterter Wettkämpfer, so konnte er mit der Bewerbsgruppe der Feuerwehr Köstendorf insgesamt sieben Mal den Landesmeister in den Wertungsklassen Bronze bzw. Silber stellen.

Im Jahr 2015 erfolgte seine Wahl zum Landesfeuerwehrkommandanten-Stellvertreter. Seit Dezember 2016 führt Landesbranddirektor Ing. Rudolf Robin den Kärntner Landesfeuerwehrverband und ist in seiner Funktion verantwortlich für über 24.000 Feuerwehrleute in 398 Freiwilligen Feuerwehren, 29 Betriebsfeuerwehren und einer Berufsfeuerwehr.

Beruflich ist der gerichtlich beeidete Sachverständige in der Gemeinde Kötschach-Mauthen als Bautechniker beschäftigt.

Feuerwehrvizepräsident Ing. Peter Hölzl

Seit bereits 1974 ist Peter Hölzl Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Ellbögen im Bezirk Innsbruck-Land und nach wie vor aktiv. Dort war er als Kommandant und anschließend als Abschnittsfeuerwehrkommandant von Lans tätig. Im Jahr 2005 wurde Peter Hölzl zum Bezirksfeuerwehrkommandanten von Innsbruck-Land gewählt, ab 2008 war er Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter. Im Oktober 2013 wurde er zum Landesfeuerwehrkommandanten gewählt. Seit dem Jahr 2014 ist Peter Hölzl Vorsitzender im ÖBFV Fachausschuss Freiwillige Feuerwehren, im zivilen Leben ist er seit 2019 Amtsvorstand des Straßenbetriebes der Stadt Innsbruck.

Großer Empfang in Schwanenstadt

Landes-Feuerwehrkommandant-Stellverteter Michael Hutterer hatte für den eingetretenen Fall der Fälle einen Empfang beim Feuerwehrhaus in der Heimatstadt von Robert Mayer in Schwanenstadt vorbereiten lassen.

Zahlreiche Gratulanten warteten auf den neu gewählten Bundesfeuerwehrpräsidenten Robert Mayer MSc im Feuerwehrhaus Schwanenstadt, um ihn würdig zu empfangen. Landesrätin Michaela Langer-Weninger, PMM, Bezirkshauptmann Dr. Johannes Beer, die Bürgermeisterin von Schwanenstadt, Mag. Doris Staudinger, mit Stadt- und Gemeinderäten, die Feuerwehrkameraden der Feuerwehr Schwanenstadt, das Bezirks- und die Abschnittskommandos des Bezirkes Vöcklabruck, sowie zahlreiche benachbarte Feuerwehrkameraden gratulierten dem neuen Bundesfeuerwehrchef von Österreich.

Laumat.at berichtet

In St. Pölten ist am Samstag Oberösterreichs Landesfeuerwehrkommandant Robert Mayer zum Präsidenten des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes gewählt worden.

Am Samstag wurde beim Bundesfeuerwehrtag in der niederösterreichischen Landeshauptstadt ein neuer Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes – und damit Verantwortlicher für 350.000 Feuerwehrleute in ganz Österreich – gewählt. Knapp war das Wahlergebnis um dieses verantwortungsvolle Amt: Der erste Wahlgang endete zwischen den zwei Kandidaten mit 49 zu 49 Stimmen und einer Enthaltung unentschieden. Im zweiten Wahlgang konnte sich Robert Mayer gegen Dietmar Fahrafellner – seinen niederösterreichischen Amtskollegen – mit 52 zu 47 Stimmen durchsetzen. Die Wahl zwischen den “unterschiedlichen Charakteren – wir sind grundverschiedene Leute, haben jeder einen anderen Zugang” – wie Mayer es beschrieb, wurde daher denkbar knapp entschieden. Robert Mayer folgt mit der Wahl Albert Kern aus der Steiermark nach, der zuvor zehn Jahre lang Bundesfeuerwehrpräsident war und das Amt zuletzt zurücklegte.

“Wir dürfen nie vergessen, für wen wir arbeiten. Umso höher die Flughöhe wird plötzlich, umso höher die Funktionen werden, umso weniger bist du auf einmal erreichbar und das ist schlecht. Wir arbeiten für die Feuerwehr, für die Basis, für das was wir hier haben, dass die Fahrzeuge ausrücken können, für die Mannschaft, für das arbeiten wir, nicht für uns, sondern für die Feuerwehren und das darf uns nie verloren gehen. Diese Erden ist mir dabei wichtig. Ich hoffe auch in der Zukunft, dass ich mir genau noch so die Nächte um die Ohren schlage, wenn wir ausrücken, wenn wir in den Einsatz gehen oder wenn wir eine Übung machen. Das gehört dazu, das ist Feuerwehr”, so der neugewählte Präsidenten des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes Robert Mayer, beim Empfang bei seiner Heimatfeuerwehr in Schwanenstadt am Abend der Wahl.

Siehe auch Erstmeldung zum Thema: Robert Mayer (Oberösterreich) ist neuer Präsident des Österr. Bundesfeuerwehrverbandes

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