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Bayern: Sechs Tote bei Großbrand in Gästehaus in Schneizlreuth

SCHNEIZLREUTH (BAYERN): In der Nacht von Freitag auf Samstag, 23. Mai 2015 gegen 03.00 Uhr, ist aus bislang ungeklärter Ursache das Gästehaus einer ortsansässigen Event-Agentur in Brand geraten.

Von den 47 untergebrachten Gästen konnten sich 41 mit zum Teil schwersten Verletzungen aus dem Gebäude retten; sechs Männer sind nach wie vor vermisst. Ein Großaufgebot der Freiwilligen Feuerwehren, des Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdienstes (MHD), des Technischen Hilfswerks (THW) und der Polizei war zur Brandbekämpfung, Versorgung der Verletzten und Betreuung der Betroffenen vor Ort, wobei die Löscharbeiten noch andauern.

Ersthelfer unterstützten Schwerstverletzte

Zwei schwerst Verletzte wurden noch in der Nacht mit Intensivtransporthubschraubern zu Spezialkliniken geflogen. Das Gästehaus – ein älteres, umgebautes Bauernhaus mit Scheune – geriet am frühen Samstagmorgen gegen 3 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache in Brand. Im Gebäude waren 47 Gäste aus einer Firma in Niederbayern untergebracht, die eine Veranstaltung mit der Event-Agentur gebucht hatten. Von den 47 Gästen konnten 41 das Gebäude mit zum Teil schwersten Verletzungen und mit Unterstützung von Ersthelfern verlassen. Sieben Gäste mussten vom Roten Kreuz nach notärztlicher Erstversorgung in umliegende Kliniken und Spezialkliniken eingeliefert werden, zwei davon mit nachtflugtauglichen Intensivtransporthubschraubern (ITH), die an der Kreisklinik Bad Reichenhall und in Inzell landeten und die Patienten von den Rettungswagen-Besatzungen übernahmen.

Sechs Personen nachwievor vermisst

Der Verbleib von sechs Männern ist nach wie vor unbekannt; sie könnten sich nach Einschätzung der Einsatzkräfte noch in dem abgebrannten Gästehaus befinden. Zur Versorgung der Verletzten und zur Betreuung der geretteten Gäste waren mehr als 60 Helfer des Bayerischen und Österreichischen Roten Kreuzes (BRK, ÖRK) und des MHD im Einsatz, darunter der BRK-Kriseninterventionsdienst (KID), sieben Notärzte, die Sanitätseinsatzleitung (SanEL) mit Unterstützungsgruppe und die Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Bereitschaften.

250 Feuerwehrkräfte im Einsatz

Ein Großaufgebot der heimischen Feuerwehren war mit mehr als 250 Einsatzkräften zur Rettung aus dem Gebäude und zur Brandbekämpfung ausgerückt, darunter auch die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) mit ihrem Abrollcontainer. Die Löscharbeiten konnten zunächst nur von außen vom Boden aus und über zweit Drehleitern durchgeführt werden, da aufgrund des fortgeschrittenen Brandes ein gefahrloses Betreten des Gebäudes nicht durchgängig möglich und ein Innenangriff unmöglich war. Die Einsatzkräfte brachten das Feuer schließlich am frühen Vormittag unter Kontrolle.

Straßenverkehr großräumig umgeleitet

Mit Unterstützung des THW werden nun weitere Absicherungsmaßnahmen durchgeführt, um eine gefahrlose Begehung und Absuche des in Abschnitten vollständig ausgebrannten Bauernhauses zu gewährleisten. Die Bundesstraße 21 und damit die Transitstrecke durch das Kleine Deutsche Eck musste während der Löscharbeiten in beide Richtungen für den restlichen Verkehr komplett gesperrt werden. Unter Führung der Polizeiinspektion Bad Reichenhall wurde der Straßenverkehr großräumig umgeleitet. Seit 8.30 Uhr ist die Bundesstraße 21 wieder einseitig befahrbar.

BRK Kreisverband Berchtesgadener Land

Update, 17.15 Uhr, 23. Mai

Salzburger Nachrichten: Fünf Leichen gefunden

Bei dem Großbrand in Schneizlreuth im kleinen Deutschen Eck in Bayern sind die Leichen von fünf Menschen gefunden worden.

“Die Toten wurden im Obergeschoß entdeckt”, sagte Polizeisprecher Jürgen Thalmeier am Samstag . Dort hatte sich nach derzeitigem Kenntnisstand der Schlafraum befunden. Der letzte der Vermissten wurde erst am späten Nachmittag in dem großenteils ausgebrannten Gebäude entdeckt. Die Einsatzkräfte mussten dabei sehr vorsichtig vorgehen, da der Dachstuhl des alten Bauernhauses jederzeit einstürzen könnte.
Die Löscharbeiten seien kurz nach Mittag beendet worden. “Derzeit wird das Gebäude mit Stützen stabilisiert, bevor es überall betreten werden kann.” Zugleich haben Helfer der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerk begonnen, Teile des Dachs abzutragen. Leichen wurden bisher noch nicht gefunden, das zerstörte Haus konnte noch nicht umfassend durchsucht werden. Es hätten sich am Vormittag auch keine Hinweise ergeben, dass sich die vermissten Männer anderswo aufhalten könnten. Laut Thalmeier konnten sich bei dem Brand in dem zum Gästehaus umgebauten, offenbar 800 Jahre alten Bauernhaus, 41 Personen mit zum Teil schwersten Verletzungen ins Freie retten. Sieben Personen mussten in Krankenhäuser in Bayern und Salzburg und in eine Spezialklinik für Verbrennungsopfer in München eingeliefert werden.

Feuer brach im ersten Stock aus

Das Feuer war gegen 3 Uhr im ersten Stock aus noch unbekannter Ursache ausgebrochen. Augenzeugenberichten zufolge spielten sich laut dpa dramatische Szenen ab: Einzelne Mitglieder der Gruppe, zum Teil selbst verletzt, versuchten andere Gäste zu wecken und so vor den Flammen zu retten.
Ein Großaufgebot der Rettungsdienste mit 250 Personen war zur Brandbekämpfung und Betreuung der Geretteten vor Ort. Die Einsatzkräfte konnten das Feuer erst am frühen Vormittag unter Kontrolle bringen. Die Löscharbeiten konnten teilweise nur von außen durchgeführt werden, da Einsturzgefahr bestand.

Brandursache noch unbekannt

Über die Brandursache in dem älteren, umgebauten Bauernhaus einer Outdoor-Agentur samt Scheune, liegen noch keine Erkenntnisse vor. Im Gebäude waren in der Nacht Mitarbeiter einer Firma in Niederbayern untergebracht, die eine Veranstaltung gebucht hatten. Die Bundesstraße 21 musste während der Löscharbeiten in beide Richtungen für mehrere Stunden komplett für den Verkehr gesperrt werden.

Salzburger Nachrichten

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