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Zeitumstellung – Zeit für Brandschutz und FI-Test

Defekte Elektrogeräte und -installationen zählen zu den häufigsten und gefährlichsten Brandursachen. Die am 25. Oktober 2015 bevorstehende Zeitumstellung bietet eine perfekte Gelegenheit, um die Sicherheit der Elektroinstallation zu kontrollieren und die Brandgefahr zu reduzieren. BVS-Direktor Dr. Arthur Eisenbeiss: „Mit der Uhrenumstellung auf die Winterzeit gewinnen wir eine Stunde; man sollte sie für den Brandschutz und für die Sicherheit im eigenen Heim nutzen!“

Elektrische Energie bestimmt heute praktisch alle Bereiche unseres täglichen Lebens. Gleichzeitig ist sie eine der häufigsten Brandursachen in Oberösterreich: Mit 249 Bränden und einer Schadensumme von rund 10,5 Mio. Euro kam die Zündquelle „Elektrische Energie“ im vergangenen Brandjahr 2014 sowohl in der Häufigkeit als auch bei den Schadensausmaßen auf Platz 1 der oberösterreichischen Brandschadenstatistik. Dazu kommt noch die Gefährlichkeit, die von sogenannten Elektrobränden ausgeht. „Die Elektrogeräte und -installationen funktionieren im Haushalt meist jahrelang klaglos. Durch Verschmutzung, schlechte Kontakte und allgemein fehlende Wartung kann es aber irgendwann zur Brandentstehung kommen – unter Umständen auch in der Nacht, wenn niemand damit rechnet“, erklärt Dr. Arthur Eisenbeiss, Direktor der BVS-Brandverhütungsstelle für OÖ.

Während die meisten Menschen beim Umgang mit offenem Licht und Feuer zumindest ein Mindestmaß an Gefahrenbewusstsein an den Tag legen, entstünden Elektrobrände praktisch immer unvermutet. „Dennoch kann jeder Einzelne die Gefahr eines Elektrobrandes in seinem Eigenheim relativ einfach reduzieren. Man muss nur die verwendeten Elektrogeräte auf Verschmutzungen und Defekte kontrollieren und die Elektroinstallation einem FI-Test unterziehen“, so Eisenbeiss. Zudem sollte alle zehn Jahre oder nach Um- und Erweiterungsbauten von einem Fachmann ein „E-Check“ vorgenommen werden.

Der FI-Schutzschalter kann Leben retten!
Bei der Zeitumstellung müssen – ebenso wie bei einem Stromausfall – viele elektrische und elektronische Zeitmesser im Haushalt neu programmiert werden. Somit ist dies die ideale Gelegenheit, mit einem Test des FI-Schutzschalters lebensbedrohenden Stromschlägen oder auch Bränden vorzubeugen. Dazu muss man ganz einfach den Prüfknopf des FI-Schalters drücken. Funktioniert der FI, fällt mit lautem „Klack“ sein Ein-/Ausschalter und setzt damit die gesamte Elektroanlage blitzartig stromlos. Dann einfach den Ein-/Ausschalter hochdrücken und die Elektroanlage steht wieder unter Spannung. Löst der Schalter bei diesem Test nicht, ist der FI-Schutzschalter defekt und möglichst rasch von einem Elektrotechniker auszutauschen.

Nur einwandfreie Elektrogeräte verwenden!
Weiters macht es Sinn, nach dem FI-Test auch die im Haushalt verwendeten Elektrogeräte einem kurzen Check zu unterziehen. Defekte Kabeln und Gehäuse sowie starke Verschmutzungen (zum Beispiel bei Elektro-Heizlüftern) stellen immer ein hohes Gefahrenpotenzial dar. „Grundsätzlich dürfen nur einwandfreie Elektrogeräte in Betrieb genommen werden“, warnt der BVS-Direktor: „Defekte Geräte sollten entweder ersetzt oder durch einen befugten Fachmann repariert werden. Vor Eigenreparaturen ist dringend abzuraten!“

Rauchwarnmelder zur Erhöhung der Sicherheit
Weil es aber niemals 100-prozentige Sicherheit geben kann und noch zahlreiche weitere Zündquellen existieren, sollte jeder Haushalt mit jeweils einem Rauchwarnmelder pro Wohn- und Schlafraum ausgestattet werden. Diese Geräte warnen bereits bei der Brandentstehung vor den gefährlichen Rauchgasen und damit auch vor Glimmbränden, wie sie zum Beispiel in der Entstehungsphase eines
Elektrobrandes häufig vorkommen. Ein strategisch günstig positionierter Rauchwarnmelder setzt bei Rauchentwicklung einen schrillen Warnton ab und verschafft zumindest die nötige Zeit, um selbst in der Nacht eine in Brand geratene Wohnung rechtzeitig verlassen zu können.

„Voraussetzung dafür ist, dass der Rauchwarnmelder betriebsfähig ist und mit einer funktionierenden Batterie ausgestattet ist. Daher macht es Sinn, gleichzeitig mit dem FI-Test auch eine Batterien-Überprüfung bei den Rauchwarnmeldern vorzunehmen, gegebenenfalls die Batterie auszutauschen und über die Montage zusätzlicher Rauchwarnmelder nachzudenken“, empfiehlt BVS-Direktor Dr. Arthur Eisenbeiss abschließend: „Es kostet nur wenig Zeit, über den Brandschutz nachzudenken, erhöht aber die Sicherheit in den eigenen vier Wänden beträchtlich!“

Sicherheitstipps gegen Elektrobrände

Professionelle Installation der Hauselektrik

Sorgen Sie dafür, dass alle Elektroinstallationen im Haushalt professionell und sorgfältig ausgeführt werden. Verzichten Sie auf Eigeninstallationen und beauftragen Sie einen ausgebildeten und geprüften Fachmann (Elektrotechniker).

Verschmutzungen vermeiden

Staub, Spinnweben und andere Verschmutzungen in der Nähe von Klemmen und Steckkontakten können den elektrischen Kontakt beeinträchtigen und in weiterer Folge zu Bränden führen. Halten Sie daher Steckdosen, Verteilerdosen u. ä. immer sauber!

Sicherheitsabstände einhalten

Neben elektrischen Wärmegeräten (Heizlüfter, E-Herd, Bügeleisen usw.) produzieren auch Halogen-leuchten und andere Lampen Hitze – achten Sie daher auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu allen brennbaren Materialien!

Keine Eigenreparaturen an elektrischen Geräten

Tauschen Sie defekte Elektrogeräte aus oder lassen Sie diese von einem befugten Fachmann reparieren. Verzichten Sie jedenfalls auf Eigenreparaturen!

Regelmäßige Überprüfung des FI-Schutzschalters

Der FI- bzw. Fehlerstrom-Schutzschalter sollte einmal jährlich auf seine Funktion hin überprüft werden. Nutzen Sie dafür den Tag der Zeitumstellung und ziehen Sie im Falle einer Fehlfunktion einen befugten Fachmann (Elektrotechniker) zu Rate. Alte FI-Schutzschalter sollten generell ausgetauscht werden. Fehlerstrom-Schutzschalter, die einen größeren Fehlerstrom als 300 Milliampere (0,3 Ampere) aufweisen, stellen keinen ausreichenden Personen- und Brandschutz dar. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Elektrotechniker. Neue FI-Schutzschalter reagieren bereits bei Fehlerströmen unter 30 Mil-liampere.

Elektroheizgeräte

Diese können gefährlich werden, wenn sie alt oder defekt sind: geknickte Kabel/Heizspiralen, schadhafte Stecker/Steckverbindungen, stärkere Verstaubungen. Die unmittelbar glühenden Teile (Heizspiralen) können brennbare Materialien entzünden, wenn sich diese zu nahe am oder sogar auf dem Gerät befinden.

Brandverhütungsstelle für Oberösterreich

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