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Stmk: Eine Tote und 20 Verletzte bei Flankenkollision zweier Personenzüge in Niklasdorf

NIKLASDORF (STMK): Am Montag, dem 12. Februar 2018, kam es gegen 12.45 Uhr im Bereich des Bahnhofes Niklasdorf zu einem Zugsunglück mit zwei Regionalzügen.

Zwei Personenzüge waren im Bereich des Bahnhofs zusammengestoßen, eine Garnitur entgleiste in der Folge. Eine Reisende kam bei dem Unglück ums Leben, 22 weitere Menschen – unter ihnen auch drei Kinder – wurden verletzt.

Ein Waggon aufgerissen

Die Züge – ein Eurocity mit Kurs von Graz nach Saarbrücken sowie eine S-Bahn in entgegengesetzter Richtung – waren zusammengestoßen, wie ein ÖBB-Sprecher mittteilte. Zur Kollision kam es im Kreuzungsbereich mehrerer Gleise, hieß es.Eigentlich sollten sie aneinander vorbeifahren, jedoch kam es dabei laut Pressesprecher der ÖBB zu einer sogenannten Flankenkollision. Ein Waggon wurde bei dem Unglück auf der gesamten Seite aufgerissen, in diesem hatten sich auch die meisten jener Passagiere, die bei dem Unglück verletzt wurden befunden, hieß es.
Die Südbahnstrecke ist derzeit unterbrochen. Wie lange der Unfallbereich gesperrt bleibt, lasse sich noch nicht abschätzen. Durch die Kollision dürfte es zu Schäden an Masten und Oberleitungen der ÖBB gekommen sein. Inwieweit das Gleisbett durch die aus den Schienen gesprungenen Züge in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist noch unklar. Die ÖBB richteten einen Schienenersatzverkehr zwischen Bruck und Leoben ein.
19 Rettungsautos sowie zwei Notarztfahrzeuge wurden zum Einsatzort beordert, die Freiwilligen Feuerwehren Niklasdorf, Leoben-Stadt und Göß mit 11 Fahrzeugen und 45 Mann sowie zahlreiche Beamte der Bundespolizei waren im Einsatz.

ORF – Infos

Der Unfall zwischen einem EuroCity und einem Regionalzug ereignete sich am Montag gegen 12.45 Uhr in der Nähe des Bahnhofes von Niklasdorf. Dadurch dürfte es zu schweren Schäden an Masten und Oberleitungen gekommen sein. Inwieweit das Gleisbett in Mitleidenschaft gezogen wurde, lässt sich noch nicht sagen. Die Aufräumarbeiten an der Unfallstelle haben bereits begonnen. Die Strecke muss repariert, die Züge abtransportiert werden.

Unfallursache weiterhin unklar

Was zu dem Zugsunglück führte, ist weiterhin offen. Ob es sich um eine defekte Weiche gehandelt habe oder ob Bauarbeiten im Bereich des Bahnhofes zu dem Unfall geführt hätten, könne man zur Stunde weder bestätigen noch ausschließen, sagte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger. Laut Polizeisprecher Markus Lamb hat das Landeskriminalamt Steiermark die Ermittlungen zur Unfallursache übernommen.
„Es werden erst die Spuren gesichert, dann in weiterer Folge die ganzen Datenspeicher ausgewertet. Hier gibt es eine Fülle an zu untersuchendem Material. Das dauert natürlich“, so Hahslinger. Zu diesem Material gehören beispielsweise die Auswertung der Fahrtenschreiber sowie die Signalstellungen und sogenannten Zufahrtsstraßen der Züge. Man unterstütze die Polizei und die Unfalluntersuchungsstelle des Bundes bei ihren Ermittlungen am Unfallort, sagte der ÖBB-Sprecher.

Flankenkollision führte zu Entgleisung

Der EuroCity (EC 216) der Deutschen Bahn mit Kurs von Graz nach Saarbrücken war von Bruck an der Mur in Richtung Leoben unterwegs und hätte den Bahnhof Niklasdorf ohne Halt passieren sollen. Der andere Zug, ein Regionalzug (R 1708) mit Kurs von Friesach in Kärnten nach Mürzzuschlag, fuhr in die entgegengesetzte Richtung, also von Leoben nach Bruck.

Nach dem Halt des Regionalzugs am Bahnhof von Niklasdorf kam es im Weichenbereich nahe dem Bahnhof zu einer Flankenkollision. Dabei prallte der R 1708 seitlich gegen den EuroCity. Die Züge kollidierten also am gleichen Bahngleis. Dabei wurde die Seitenwand eines Abteils des EuroCity aufgerissen. Teile der Zuggarnituren sprangen aus den Schienen.

Laut ÖBB war der Rettungseinsatz gegen 14.30 Uhr abgeschlossen. Das Rote Kreuz war mit 19 Rettungs- und zwei Notarztfahrzeugen am Unfallort. Drei Feuerwehren mit 42 Einsatzkräften und sieben Fahrzeugen waren im Einsatz. Die Feuerwehrleute mussten teils hydraulische Rettungsgeräte einsetzen.

ORF Steiermark

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