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Italien: Drei Feuerwehrleute bei herbeigeführter Explosion auf Bauernhof getötet

ITALIEN: In der Nacht auf Dienstag, 5. November 2019, ist es auf einem Bauernhof in Quargnento in der norditalienischen Provinz Alessandria zu einer heftigen Explosion gekommen. Dabei wurden drei Feuerwehrleute getötet. (Update: 9. Februar 2021: Ehepaar erhielt 30 Jahre Haft)

Drei Feuerwehrleute sind bei einer Explosion auf einem Bauernhof ums Leben gekommen. Wie “la Repubblica” berichtet, handelt es sich um 32, 38 und 46 Jahre alte Männer.

Die drei ums Leben gekommenen Feuerwehrleute.

Zwei Explosionen

Die erste Explosion ereignete sich vor Mitternacht. Die zweite fast eine Stunde später und es war die mit tödlichen Folgen: Sie überraschte die Feuerwehrleute, als sie mit Löscharbeiten beschäftigt waren. Einer der Bewohner sagte: “Es gab eine kleine Explosion vor Mitternacht. Aber ich hatte nicht zu viel davon mitbekommen. Gegen 2 Uhr hörte ich Feuerwehrmänner kommen. Später kam es dann zu einem viel lauteren Knall.” Ein Feuerwehrmann war vorübergehend vermisst, gegen 8 Uhr morgens wurde dann auchseine Leiche gefunden. Ein weiterer Feuerwehrmann und ein Carabiniere konnten aus den Trümmern gerettet werden. Sie sind außer Lebensgefahr. Es wird daran gearbeitet, die Trümmer zu entfernen. Vor Ort sind mehrere Rettungsteams, der Provinzfeuerwehrkommandeur Marchioni und der Kommandeur der Lorusso carabinieri. Der nationale Kommandeur der Dattilo-Feuerwehr reist ebenfalls nach Quargnento.


Zweiter Zünder explodierte versehentlich zu spät

Inzwischen macht sich die Hypothese breit, dass es eine böswillige Tat war, drei Feuerwehrmänner in einem Bauernhaus in Quargnento in der Gegend von Alessandria zu töten. Feuerwehrleute, die intervenierten, um ihre Kollegen zu retten und das Feuer zu löschen, stellten in den Trümmern fest, dass die Gasflaschen in die Luft gesprengt worden waren. Wenn dies bestätigt wird, wäre das an der Explosion beteiligte Team in eine Falle gelockt worden“, schreibt la Repubblica am Vormittag des 5. November 2019.

Gegen Mittag wird schließlich von Gasflaschen berichtet, die mit einem Timer versehen gewesen. Sie hätten eigentlich alle zur gleichen Zeit explodieren sollen, eine zündete jedoch erst, als sich die Feuerwehrleute schon am Einsatzort befunden haben.
Die erste Explosion ereignete sich vor Mitternacht. Die zweite fast eine Stunde später und es war die tödliche: Es überraschte die Feuerwehrleute, als sie mit Löscharbeiten beschäftigt waren. Es gab einen Gebäudeeinsturz, der die Feuerwehrleute unter sich begrub.

Trauer bei den Feuerwehren

Betrug wegen Unverkäuflichkeit

Die Hypothese des Betrugs wird von der Generalstaatsanwaltschaft von Alessandria Enrico Cieri nach der Untersuchung des Gehöfts bestätigt. Cieri fügte hinzu, dass es mehrere Intervallexplosionen gab. “Jetzt müssen wir mit den Untersuchungen fortfahren, um zu verstehen, wer und was diese Tragödie verursacht hat.”
Hintergrund der Angelegenheit dürfte ein Wirtschaftsbetrug sein, da das Bauernhaus zum Verkauf stand, jedoch keinen Abnehmer gefunden hatte.

Das schreibt die italienische Feuerwehr am 6. November 2019 (Übersetzung)

Mit tiefer Trauer erlebt das Nationalkorps diese Tage Trauer über den Tod von Matteo GASTALDO, Marco TRICHES und Antonio CANDIDO, den drei Feuerwehrkollegen, die während des Einsatzes von Quargnento ums Leben kamen.

Das Team von fünf Feuerwehrleuten des Provinzkommandos von Alexandria war gegen Mitternacht gerufen worden, um einen Hausbrand zu bekämpfen. Als sie zum Gelände kamen, wurde das Bauernhaus überprüft, das aus zwei Gebäuden bestand. Das kleinere war von einer vorangehenden Explosion nicht besonders betroffen.

Gasflasche mit Timer gefunden

Das Team betrat das Gelände und fand zwei Gasflaschen mit einem kleinen Gerät, das angeschlossen war und auf einen Timer hinwies. Als die Flammen gelöscht und die Gasflaschen gesichert waren, überprüfte das Team den zweiten, größeren Behälter.

Explosion bei Innenraumkontrolle

Nach 01.00 Uhr, als auch Zeichen eines Einbruchs an einem der Fenster gefunden worden sind, wollte man den Innenraum in Absprache mit Kollegen der Carabinieri kontrollieren. Dabei kam es zur zweiten, verheerenden Explosion, bei der es zum völligen Gebäudeeinsturz gekommen ist. Die drei Feuerwehrleute kamen dabei ums Leben.
Die beiden anderen Mitglieder des Teams wurden bei der Explosion verletzt, der Vorarbeiter Giuliano DODERO und der Wachmann Graziano LUCA TROMBETTA, zusätzlich zu den Karabinern, wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Am frühen Nachmittag begaben sich Innenministerin Luciana Lamorgese zusammen mit dem Chef der Feuerwehr Salvatore Mulas und dem Chef der Nationalen Feuerwehr Fabio Dattilo zum Einsatzort, die dann ins Krankenhaus fuhren und die Verletzten besuchten.

Das Begräbnis

Am 8. November 2019 fanden die Begräbnisfeierlichkeiten für die drei Feuerwehrleute statt. Hier auf Fireworld.at einige YouTube-Videos davon.


Festnahmen und Geständnis

Wie der ORF und weitere Medien über Agenturmeldungen am 9. November 2019 berichten, wurde der Besitzer des Gebäudes festgenommen. Er hat inzwischen gestanden, dass es sich um einen versuchten Versicherungsbetrug gehandelt hat. Er und seine Frau, die ebenfalls verhört worden ist, sind hoch verschuldet und haben in vorbereitender Planung den Versicherungsschutz auf das besagte Objekt erhöht.

Tragödie wäre noch abzuwenden gewesen

Die Staatsanwaltschaft gab in einer Pressekonferenz auch bekannt, dass der er Besitzer hätte die tödliche Tragödie noch verhindern können hätte. Nachdem der erste Brand schon unter Kontrolle war, habe er dem Carabiniere nicht verraten, dass sich noch weitere Gasflaschen in dem Gebäude befanden. Das war um ungefähr 1.00 Uhr. Der Mann habe gestanden, nachdem die Gebrauchsanweisung des Zeitzünders auf seiner Schlafzimmerkommode gefunden wurde.

Nach der ersten, kleineren Explosion wäre noch eine halbe Stunde Zeit gewesen, die Tragödie zu verhindern und das Leben der drei Feuerwehrleute zu verschonen!

Staatsanwalt Enrico Cieri

Ehepaar erhielt Haftstrafe

Mehr als zwei Jahre nach der Explosion auf einem Bauernhof im Piemontt mit drei toten Feuerwehrleuten (siehe Links am Ende des Artikels) ist ein Ehepaar – die Besitzer des Gehöftes – im Februar 2021 zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Wegen Versicherungsbetrug. Das Schwurgericht nahm die Forderung der Staatsanwälte an. Der hoch verschuldete Angeklagte hatte die Tat gestanden. Hintergrund war ein versuchter Versicherungsbetrug. In der Nacht auf den 5. November 2019 war das leerstehende Bauernhaus in Quargnento abgebrannt. Dann ereignete sich eine Explosion, die drei Feuerwehrleute getötet hat und zwei Brandbekämpfer sowie einen Polizisten schwer verletzt hat. Die Angehörigen begrüßten laut Zeitungsbericht das strenge Urteil.

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