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Bayern: Rettungswagen stürzt nach Kollision auf Einsatzfahrt über Böschung → vier teils schwer Verletzte

BAYERISCH GMAIN (BAYERN): Am Donnerstagvormittag, 31. Dezember 2020, gegen 9.45 Uhr sind auf der B20 bei Bayerisch Gmain ein Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes und ein Pkw zusammengestoßen, wobei nach erster Einschätzung der Einsatzkräfte die beiden Insassen des Pkw und der Beifahrer des Rettungswagens schwer und die Fahrerin des Rettungswagens leicht verletzt wurden.

Der Rettungswagen war mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs von Bad Reichenhall zu einem internistischen Notarzteinsatz in der Stanggaß (Bischofswiesen), als offenbar der Fahrer des entgegenkommenden Autos links über die Gegenfahrbahn zur Hohenfriedstraße abbog und frontal auf der rechten Fahrzeugseite vom Rettungswagen erfasst wurde. Der Pkw blieb am Fahrbahnrand an der Böschung liegen; der Rettungswagen durchbrach die Leitplanke, rutschte weiter in Richtung des Weißbachs hinab und blieb in der Böschung hängen.

Fahrerin und Beifahrer des Rettungswagens konnten sich selbst befreien und über Funk Hilfe anfordern; die Beifahrerin im Pkw war eingeklemmt; der Fahrer wurde von Ersthelfern befreit. Die Leitstelle Traunstein schickte die Freiwilligen Feuerwehren Bayerisch Gmain und Bad Reichenhall und ein Großaufgebot des Roten Kreuzes zum Unfallort, darunter den Einsatzleiter Rettungsdienst, die Sanitätseinsatzleitung, vier Notärzte aus Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Salzburg, den Salzburger Notarzthubschrauber „Christophorus 6“, zwei Rettungswagen aus Bad Reichenhall und Teisendorf, einen Krankenwagen aus Bad Reichenhall sowie zwei Notfallkrankenwagen der ehrenamtlichen BRK-Bereitschaften Bad Reichenhall und Berchtesgaden.

Mehrere dienstfreie haupt- und ehrenamtliche Sanitäter und Ärzte kamen zum Teil noch vor den ersten Rettungsmitteln als Ersthelfer an die Unfallstelle und kümmerten sich sehr rasch um die insgesamt vier Verletzten. „Christophorus 6“ flog die schwer verletzte Frau aus dem Pkw zum Salzburger Landeskrankenhaus; die Rettungs- und Krankenwagen-Besatzungen brachten den schwer verletzten Mann aus dem Pkw und den schwer verletzten Beifahrer des Rettungswagens zum Salzburger Unfallkrankenhaus und die leicht verletzte Fahrerin des Rettungswagens zur Kreisklinik Bad Reichenhall.

Die Feuerwehr entfernte zur schonenden Rettung mit dem hydraulischen Rettungssatz das Dach des Pkw, band ausgelaufene Betriebsstoffe, regelte den Verkehr, stellte den Brandschutz sicher, sicherte die Unfallfahrzeuge und reinigte die Fahrbahn.

Die B20 war während der Rettungsarbeiten längere Zeit komplett gesperrt, wobei die Feuerwehr den restlichen Verkehr umleitete und anschließend vor Ort bleiben musste, bis ein Gutachten erstellt war und die Unfallfahrzeuge vom Abschleppdienst geborgen waren. Beamte der Reichenhaller Polizei nahmen den schweren Unfall auf.

„Wir bedanken uns herzlich bei den sehr engagierten Ersthelfern, Feuerwehrleuten, Polizisten, Sanitätern und Ärzten und den dienstfreien Kollegen, die so rasch zur Stelle waren und professionell geholfen haben, so dass alle vier Verletzten trotz des hohen Einsatzaufkommens am Silvester-Vormittag innerhalb einer Stunde gut und rasch versorgt und transportiert wurden!

Wir sind froh über unsere zusätzlichen, über Spenden finanzierten ehrenamtlichen Schnell-Einsatz-Gruppen der BRK-Bereitschaften, die bei derartigen Einsatzspitzen im Rettungsdienst wirklich schnell ausrücken, Patienten mit versorgen und zeitnah ins Krankenhaus bringen!“ lobt BRK-Kreisgeschäftsführer Tobias Kurz.

Rotes Kreuz Berchtesgaden

Meldung der Polizei

Bei einem schweren Verkehrsunfall im Ortsgebiet von Bayerisch Gmain verunglückte die Besatzung eines Rettungswagens, nachdem sie mit einem Pkw kollidiert waren. Ein Großaufgebot an Einsatz- und Rettungskräften musste drei schwer und eine leicht verletzte Person versorgen. Beamte der Polizeiinspektion Bad Reichenhall nahmen den Verkehrsunfall auf.

Am 31.12.2020 gegen 09:45 Uhr kam es in Bayerisch Gmain auf der Bundesstraße 20 in Richtung Berchtesgaden zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein 83-jähriger Berchtesgadener fuhr mit seiner Mercedes A-Klasse in Richtung Bayerisch Gmain und wollte nach links in die Hohenfriedstraße abbiegen. Hierbei übersah er jedoch einen entgegenkommenden Rettungswagen, der mit Sondersignalen in Richtung Hallthurm unterwegs war, wodurch es zum Frontalzusammenstoß beider Fahrzeuge kam. Der Rettungswagen durchbrach in der Folge die dortige Leitplanke und stürzte etwa fünf Meter tief in ein Bachbett, der Pkw kam am Fahrbahnrand zum Stillstand.

Die 85-jährige Ehefrau des Berchtesgadeners, die als Beifahrerin mit ihm Auto saß, wurde eingeklemmt und musste von der Freiwilligen Feuerwehr Bayerisch Gmain aus dem Pkw befreit werden. Sie und ihr Ehemann wurden jeweils schwerverletzt in Salzburger Krankenhäuser gebracht. Die 35-jährige Fahrerin des Rettungswagens wurde leicht verletzt ins Klinikum Bad Reichenhall verbracht, ihr 43-jähriger Beifahrer schwer verletzt in ein Salzburger Krankenhaus.

Zur Klärung des Unfallgeschehens wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft ein Sachverständiger zur Unfallaufnahme hinzugezogen. Zum Zwecke der Erstellung des Gutachtens und der sich insbesondere beim Rettungswagen schwierig gestaltenden Bergung musste die B20 zeitweise komplett gesperrt werden, weshalb es zu längeren Staus in beide Richtungen kam. Die Bundesstraße konnte schließlich gegen 14:30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Der Gesamtschaden an beiden Fahrzeugen sowie der Leitplanke wird auf mindestens 80.000 Euro geschätzt. Gegen den Unfallverursacher wurde ein Strafverfahren wegen Fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet.

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