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Nö: Schweres Zugsunglück in Münchendorf → Zug abgestürzt, ein Toter (25), 3 schwer-, 9 Leichtverletzte

MÜNCHENDORF (NÖ): Am Montagabend, dem 10. Mai 2022, ist es in Münchendorf im Bezirk Mödling zu einem Zugsunglück gekommen: eine Eisenbahngarnitur der Raaberbahn ist kurz nach 18:00 Uhr auf der Pottendorfer-Linie entgleist, zwei Waggons stürzten um, die Oberleitung wurde abgerissen und lag quer über die Unfallstelle.

Die Feuerwehren Münchendorf, Achau und Guntramsdorf wurden um 18:27 Uhr zur Menschenrettung alarmiert. Der eingeschlossene Lokführer musste von der Feuerwehr mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden, zahlreiche weitere Verletzte wurden an der Unfallstelle betreut.

Betroffen ist den ersten Infos zufolge ein Zug der Raaberbahn.

Nach der Erdung der Oberleitung durch die ÖBB wurden alle Waggons nach verletzten Personen durchsucht. Nach letzten Informationen gibt es acht Leichtverletzte und drei Schwerverletzte, eine Person wurde bei dem Unfall unter dem Zug eingeklemmt und getötet.

Rettungsdienst und Polizei waren mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften und mehreren Hubschraubern der Unfallstelle, unverletzte Personen wurden von den Helfern in einem nahe gelegenen Katastrophenlager des Roten Kreuzes betreut.

Um die Unfallstelle ausleuchten zu können, hat man einen Stromerzeuger inkl. Beleuchtungsmittel der FF Brunn am Gebirge angefordert. Bezirksfeuerwehrkommandant Michael Bruckmüller und Abschnittsfeuerwehrkommandant Christian Fröhlich unterstützten die Einsatzleitung der Feuerwehr, rund 100 Feuerwehrmitglieder waren am Einsatzort.

Für die Bergung der Waggons wurde in den Abendstunden ein Spezialkran einer Fachfirma angefordert.

ORF Niederösterreich online berichtet, dass sich der verunglückte „Ventus“-Zug der Raaberbahn aus einer Doppelgarnitur – zwei Mal drei Waggons – zusammengesetzt hat. Einer der Wagen war in ein Feld gestürzt, ein zweiter war ebenfalls seitlich auf der Böschung neben den Gleisen liegen geblieben.

Die vier weiteren gelb-grünen Waggons waren aus den Schienen gesprungen, jedoch im Gleisbett stehen geblieben.

Die Erhebungen zur Ursache des Unfalls begannen laut Polizeisprecher Loidl noch am Montagabend. Neben Ermittlern des Landeskriminalamtes Niederösterreich fanden sich auch Mitarbeiter der ÖBB und der Raaberbahn sowie des Infrastrukturministeriums in Münchendorf ein.

https://twitter.com/eSPAINews/status/1523726428654927873

Bezirks-Feuerwehrkommando Mödling

Info der Österreichischen Bundesbahnen

Heute kam es im Bereich des Bahnhofes Münchendorf an der Pottendorfer Linie (NÖ) zu einer Zugentgleisung des Eisenbahnverkehrsunternehmens Raaberbahn im Netz der ÖBB. Nach aktuellen Informationen gibt es einen Toten sowie 3 Schwer- und 9 Leichtverletzte. Ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes war vor Ort. Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gelten den Hinterbliebenen des verunglückten Fahrgastes. Die verletzten Fahrgäste wurden von den Einsatzkräften versorgt – ihnen wünschen die ÖBB rasche Genesung.

Schienenersatzverkehr – Verspätungen im Nah-, Regional- und Fernverkehr

Das Zugunglück hat aufgrund der schweren Schäden an der Bahninfrastruktur eine umfangreiche Streckenunterbrechung zur Folge. Der Umfang der Reparaturarbeiten und die damit verbundene Dauer ist aus heutiger Sicht noch nicht abschätzbar und wird erst nach einer umfassenden Schadensbegutachtung feststehen. Die Ursache des Unglücks ist Gegenstand von Untersuchungen.

Die ÖBB haben einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen den Bahnhöfen Achau und Wampersdorf eingerichtet. Züge werden nach betrieblichen Möglichkeiten umgeleitet. Güterverkehr wird großräumig umgeleitet.

Reisende werden ersucht, mehr Zeit einzuplanen und sich unter oebb.at sowie der Fahrplanauskunft SCOTTY zu informieren. Durch die Streckenunterbrechung kommt es zu Einschränkungen und Verspätungen.

Meldung der Polizei

Bedienstete der Polizeiinspektion Laxenburg wurden am 9. Mai 2022, gegen 18.25 Uhr, über ein Zugsunglück in Münchendorf, Bezirk Mödling, in Kenntnis gesetzt. Eine Zuggarnitur der RAABERBAHN AG ist aus bislang unbekannter Ursache auf der Pottendorfer Linie, kurz nach dem Bahnhof Münchendorf entgleist. Der Zug war von Deutschkreutz (Burgenland) in Richtung Wien Hauptbahnhof unterwegs.

Zum Zeitpunkt des Vorfalles befanden sich etwa 70 Fahrgäste in der der Zuggarnitur. Nach derzeitigem Stand der Erhebungen erlitten zwei Fahrgäste, eine 35-jährige Frau aus 1210 Wien und ein 78-jähriger Mann aus 1030 Wien, sowie der Triebwagenführer, ein 52-jähriger ungarischer Staatsbürger, Verletzungen schweren Grades. Die drei Verletzten wurden in Krankenhäusern in Wien und Niederösterreich stationär aufgenommen.

Ein 25-jähriger Fahrgast aus Eisenstadt erlag seinen schweren Verletzungen noch an der Unfallstelle. Zumindest zehn weitere Fahrgäste, bei denen es sich um österreichische und ungarische Staatsbürger handelt, erlitten Verletzungen leichten Grades. Die Verletzten wurden in den umliegenden Landeskliniken ambulant behandelt. Sämtliche Insassen des Zuges wurden im Logistikzentrum für Großunfälle und Katastrophenhilfe NÖ Süd erstversorgt und betreut.

Zahlreiche Kräfte der Rettung, Feuerwehr und Polizei, sowie mehrere Notarzthubschrauber und ein Hubschrauber der Flugpolizei, waren im Einsatz.Bedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Leib/Leben und Assistenzbereich Tatort, haben im Zusammenwirken mit sachkundigen Personen der ÖBB sowie des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, unmittelbar nach dem Vorfall mit der Ursachenermittlung begonnen.

Von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wurde die Sicherstellung und Auswertung des Fahrtenschreibers der Zuggarnitur sowie die Sicherstellung und Obduktion des Leichnams verfügt. Weiters wurde ein Sachverständiger zur Klärung der Unfallursache bestellt.

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