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D: Schnee am 5. Dezember 2022 sorgte in den Kreisen Paderborn und Höxter für chaotische Zustände

KREIS PADERBORN (DEUTSCHLAND): Schnee, Schneematsch und Glatteis haben am Montag, 5. Dezember 2022, für gefährliche Straßenverhältnisse in der Höhenlagen des Kreises Paderborn geführt. Betroffen waren insbesondere die Bereiche Lichtenau, Bad Wünnenberg und Büren.

Zwischen 06.00 Uhr und 13.00 Uhr wurden der Polizei knapp 70 Verkehrsunfälle und zehn zusätzliche Gefahrenstellen im Kreis Paderborn gemeldet. Etwa 50 Unfälle standen im Zusammenhang mit Straßenglätte. Verletzt wurde dabei niemand. Autos, Busse oder Lastwagen kamen von den Straßen ab und rutschten in Gräben, gegen Mauern, Bäume, Laternenmasten oder Schilder. Auf einigen Gefäll- oder Steigungsstrecken kam der Verkehr teilweise zum Erliegen.

Auf der B64, der K1 zwischen Borchen und Dörenhagen oder der Ortsdurchfahrt Asseln ging es zeitweise nicht weiter, weil Lkw oder Busse quer standen. Die L817 zwischen Lichtenau und Husen musste gesperrt werden, weil ein Tanklastzug sich quer gestellt hatte und weitere Lkw nicht mehr weiter kamen. In Paderborn-Neuenbeken rammte ein Ford einen Stromverteilerkasten. In mehreren umliegenden Straßen kam es dadurch zu Stromausfällen.

Bei der Aufnahme einiger Verkehrsunfälle stellten die Polizisten fest, dass unfallbeteiligte Autos mit Sommerreifen ausgestattet waren. So war ein Audi e-tron mit 285er Sommerreifen an einem Unfall in Lichtenau beteiligt. Zum Unfallzeitpunkt lagen rund zehn Zentimeter Neuschnee. 120 Euro Bußgeld und ein Punkt sind für den Fahrer fällig. Allein bei diesem von einem Beetle-Fahrer verursachten Unfall liegt der Sachschaden bei etwa 40.000 Euro. Insgesamt werden die Sachschäden auf eine sechsstellige Summe geschätzt.

Mindestens fünf Unfallverursacher entfernten sich unerlaubt vom Unfallort. Ermittlungen wegen Fahrerflucht laufen.

Bei einem Unfall ohne Straßenglätte auf der Warburger Straße in Paderborn wurde eine Skoda-Fahrerin (40) leicht verletzt. Eine Touran-Fahrerin war von Straßenrand angefahren und hatte den Skoda übersehen. Die Verletzte kam ins Krankenhaus.

Auch nach 13 Uhr wird bei Schneefall und weiterhin teils glatten Straßen mit Verkehrsbehinderungen und Unfällen im Kreis Paderborn gerechnet.

Wer bei Schnee- und Eisglätte mit Sommerreifen unterwegs ist, gefährdet nicht nur sich, sondern stellt auch eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dar. Anlassbezogen weist die Polizei nochmals darauf hin, dass laut Straßenverkehrsordnung bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte nur gefahren werden darf, wenn alle Räder mit entsprechenden Ganzjahres- oder Winterreifen ausgestattet sind, die mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) gekennzeichnet sind. In einer Übergangsphase bis zum bis 30. September 2024 dürfen noch Reifen mit dem M+S Symbol genutzt werden, sofern diese nicht nach dem 31. Dezember 2017 hergestellt wurden. Bei montierten Winterreifen sollte die Profiltiefe kontrolliert werden – 1,6 Millimeter sind vorgeschrieben. Jeder Millimeter mehr bringt mehr Sicherheit! Auch Winterreifen kommen bei extremen Wetterbedingungen an ihre Grenzen.

Höchstgeschwindigkeiten orientieren sich bei schlechten Wetterverhältnissen nicht am zulässigen Limit sondern liegen deutlich drunter. Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 50 Meter, darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden, wenn nicht sogar eine geringere Geschwindigkeit geboten ist. Es darf nur so schnell gefahren werden, dass innerhalb der übersehbaren Strecke gehalten werden kann.

Kreis Höxter

Schneefall und glatte Straßen haben in den Morgenstunden am Montag, 5. Dezember, den Straßenverkehr in weiten Teilen des Kreises Höxter erheblich beeinträchtigt. Rund 50 wetterbedingte Einsätze zählte die Leitstelle der Polizei Höxter im Laufe des Vormittags, meistens Verkehrsunfälle und querstehende Lkw, die den nachfolgenden Verkehr behinderten.

Bei den Unfällen blieb es in den meisten Fällen bei geringen Sachschäden. Lediglich eine E-Scooter-Fahrerin, die bei Brakel aufgrund der glatten Straßenverhältnisse stürzte, verletzte sich und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Gegen 7.30 Uhr musste die B 241 bei Borgentreich kurzzeitig gesperrt werden, da sich dort in Höhe der Abfahrt Borgholz ein Unfall mit drei Fahrzeugen ereignet hatte.

Der Schwerpunkt der Einsätze verlagerte sich anfänglich vom Süden des Kreisgebietes weiter über Brakel und Marienmünster bis nach Höxter und Steinheim. Vor allem auf der B 239 zwischen Marienmünster und Steinheim kam es aufgrund liegengebliebener Lastwagen immer wieder zu Staus und stockendem Verkehr.

Kurz vor dem Ortseingang von Höxter in einer Kurve zwischen dem Krankenhaus und dem Kreisverkehr Brenkhausen kam kamen zunächst einige Lkw und dann ein Gelenkbus ins Rutschen. Der Bus, in dem keine weiteren Fahrgäste saßen, stellte sich quer zur Fahrbahn und blieb mit dem hinteren Teil im Graben hängen, so dass er von einem Abschleppunternehmen geborgen werden musste. Dadurch war dieser Streckenbereich über mehrere Stunden von 10 bis etwa 13.30 Uhr blockiert. Dadurch bildeten sich wieder erhebliche Rückstaus auf der Lütmarser Straße bis über die Ortsgrenze von Höxter hinaus.

Gegen Mittag entspannte sich die allgemeine Lage allmählich wieder. Die Polizei appelliert weiterhin an alle Verkehrsteilnehmer, auf die passende Winterbereifung zu achten und die Fahrweise den glatten Straßenverhältnissen anzupassen

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