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Deutschland: Heißausbildung in Gevelsberg – 80 Teilnehmer wurden im Brandhaus fortgebildet

GEVELSBERG (DEUTSCHLAND): Eine interessante Fortbildung bot am Wochenende die Kreisfeuerwehrzentrale allen Feuerwehrangehörigen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis an. Es wurde an drei Tagen die so genannte “Heißausbildung” durchgeführt. Insgesamt 80 Einsatzkräfte wurden am Wochenende – 17./18. Oktober 2015 – in Gevelsberg Silschede fortgebildet.

Zielgruppe der Fortbildung waren bereits ausgebildete Atemschutzgeräteträger der EN-Feuerwehren. Auch Kräfte der Leitstelle sowie der Werkfeuerwehren DEW aus Witten und Dorma aus Ennepetal haben an dieser Veranstaltung teilgenommen. Das bereits erlernte Wissen sollte intensiviert werden. Teilweise haben auch Kameraden teilgenommen deren Ausbildung schon etwas länger zurück lag. Für diese Einsatzkräfte wurden auch neue Ausbildungsinhalte vermittelt.

An der ersten Station wurde das Öffnen einer heißen Tür aus der sicheren Deckung geübt. Danach stand ein kurzes Training mit dem Hohlstrahlrohr an. Mit diesem Strahlrohr kann der Atemschutztrupp ganz gezielt Wasser abgeben, das Sprühbild einstellen und sich gegen drohende Gefahren im Innenangriff, etwa dem Flash Over, selbst schützen. Auch der Einsatz eines mobilen Rauchverschlusses zur Vermeidung einer Rauchausbreitung und zur Vermeidung von weiteren Sachschäden wurde an dieser Station erläutert.

Danach ging es zur zweiten Station dem Brandübungshaus. Hier wurde ein Wohnungsbrand auf zwei Etagen realitätsnah (mit echtem Feuer) simuliert. Zu zweit mussten die Feuerwehrangehörigen unter Atemschutz vorgehen. Das zuvor erlernte bzw. vertiefte Wissen musste hier in die Praxis umgesetzt werden. Im so genannten "Krabbengang" gingen die Teilnehmer zur Brandbekämpfung in die vollständig verrauchte Wohnung vor. Im Brandübungshaus mussten verschiedene Brände mit dem Hohlstrahlrohr bekämpft werden. Im Erdgeschoss brannten nacheinander ein Elektrokasten, eine Heizung sowie die komplette Küche. Alle Brände wurden real mit der gasbefeuerten Anlage dargestellt.

Im Obergeschoss mussten sich die beiden Feuerwehrangehörigen vor einem "Flash Over" (Rauchgasdurchzündung) schützen. Diese Simulation war für alle Teilnehmer sehr eindrucksvoll. Da der Flash Over für Atemschutztrupps im Einsatz sehr gefährlich werden kann, wird bei dieser Simulation darauf geachtet, dass die Einsatzkräfte das zuvor Erlernte zu ihrer eigen Sicherheit explizit anwenden. So muss man die Anzeichen des Flash Over frühzeitig erkennen, sich auf den Boden werfen und einen Schutzmantel mit Wasser um sich erzeugen (Mannschutz).

Ausbilder beobachten das Verhalten der Übungsteilnehmer mit einer Wärmebildkamera. Im Anschluss gab es für jeden Trupp ein kurzes Feedbackgespräch. "Wir können diese Art der Fortbildungen nur jedem Feuerwehrangehörigen ans Herz legen. Hier geht es auch um die Sicherheit der eingesetzten Feuerwehrangehörigen. Wenn im Atemschutzeinsatz ein Flash Over entsteht, wissen die Einsatzkräfte nach dieser Fortbildung genau was sie innerhalb weniger Sekunden zu tun haben", so Kreisausbildungsleiter Rüdiger Kaiser von der Kreisfeuerwehrzentrale.

Die Kreisfeuerwehrzentrale hatte an diesem Wochenende eine sehr große logistische Aufgabe zu bewältigen. Unterstützt wurde sie von Ausbildern und Helfern aus den einzelnen Feuerwehren des Kreises.

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