Jugend

D: Feuer und Flamme für die Feuerwehrjugend Gangelt

GANGELT (DEUTSCHLAND): Seit nunmehr einem Jahr pausieren die regulären Dienste der Jugendfeuerwehr. Um den Kontakt zu den Jugendlichen nicht zu verlieren und um die Begeisterung für die Feuerwehr zu erhalten, haben sich die Betreuer der Jugendfeuerwehr Gangelt eine abwechslungsreiche Alternative ausgedacht.

Die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stellen auch die Feuerwehren vor neue Herausforderungen. Zur Reduzierung der Ansteckungsgefahr in der systemrelevanten Gefahrenabwehr wurden alle persönlichen Treffen mit Ausnahme von Einsatzdiensten und zwingend notwendigen Wartungsarbeiten untersagt. Doch die Feuerwehr Gangelt findet auch hier kreative Lösungen und bietet seit November alle zwei Wochen einen online-Übungsdienst für die Jugendfeuerwehr an.

Neben den klassischen “online”-Themen wie Unfallverhütung und Rechtsgrundlagen sorgend die Ausbilder mit abwechslungsreichen Ideen für eine Auflockerung im Dienstplan. Während die Jugendlichen bei der Ersten Hilfe und “Knoten & Stiche” Zuhause selber Hand anlegen mussten, durfte das Thema “Brand & Löschlehre” Zuhause besser keiner nachmachen.

Was braucht ein Feuer um zu brennen? Beim jüngsten Üben der Jugendfeuerwehr zeigte Brandoberinspektor Tim Breickmann anhand praktischer Beispiele die Grundlagen der Brand- und Löschlehre. Was zunächst sehr theoretisch klingt, stellte sich schnell als abwechslungsreicher Übungsabend dar. Mit ein paar Tropfen Benzin in einer leeren Getränkeflasche erlebten die Jugendlichen, dass sich brennbare Dämpfe bilden, die mit einer kleinen Stichflamme den Deckel von der Flasche schossen. Oder dass Kerzen ganz schnell erlischen wenn der Sauerstoff fehlt.

Aber auch löschtechnische Fehler wurden praktisch demonstriert. Ein paar Tropfen Benzin in einer kleine Tasse Wasser brennen ganz gut. Kommt dann Wasser als Löschmittel hinzu, schwappt das Benzin über und Entzündet das weitere Umfeld. Mit ein wenig Mehl wurde eine Staubexplosion nachgestellt und eine Düse zeigte, wie Luft als Brandbeschleuniger funktioniert. Deutlich wurde, dass für eine Verbrennung vier Dinge wichtig sind: ein brennbarer Stoff, die richtige Zündtemperatur, ausreichend Sauerstoff und das richtige Mischungsverhältnis.

Feuer richtig löschen

Nachdem die Jugendlichen eindrucksvoll sehen konnten welche Voraussetzungen eine Verbrennung benötigt, konnten die Nachwuchskräfte schnell herleiten, wie welche Brände am effektivsten bekämpft werden können. Hierfür hatte Tim Breickmann auch wiederum ein paar praktische Beispiele vorbereitet. Anhand eines Strohhalms baute er mit einem kleinen Trichter und einer Mullbinde ein Schaumrohr nach. Hierbei wurde die Funktionsweise der großen Schwerschaumstrahlrohre einfach und schnell verdeutlicht. Löschschaum ist im Prinzip nicht anders als Badeschaum. Die Konstellation aus Schaummittel, Wasser und Luft sorgt dafür, dass insbesondere Brände von Flüssigkeiten erstickt werden. Die gleiche Löschwirkung erzielen ebenso Pulverlöscher auch wenn die Funktionsweise ganz anders ist.

Der schnelle Löscherfolg wurde den Jugendlichen mit ein wenig Löschpulver aus einem Salzstreuer demonstriert. Manche Löschmittel bergen jedoch auch Gefahren. Während elektrische Geräte sensibel auf Pulverlöscher reagieren, verdrängen Kohlenstoffdioxid-Löscher den Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Diesen benötigen wir Menschen jedoch zum Überleben, so dass ein Einsatz der CO-Löscher in engen Räumlichkeiten nicht zu empfehlen ist. Die rund 30 Jugendlichen zeigten sich begeistert von der abwechslungsreichen Vorführung. Vertieft wird das Thema noch einmal sobald die Beschränkungen es wieder zulassen.

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