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Deutschland: Aufwändige Kindersuche bei Brand in Flüchtlingsunterkunft in Quickborn

QUICKBORN (DEUTSCHLAND): Mit gemischten Gefühlen sind die Kameraden der Feuerwehr Quickborn am Sonntagnachmittag, 10. Juli 2016, zum Haus der Feuerwehr in der Marktstraße geeilt. Sie wurden zu einem Küchenbrand alarmiert. Das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus wird seit der Flüchtlingswelle als Unterkunft genutzt. Insgesamt 16 Personen, darunter viele Kinder, finden dort ihr Zuhause.

Das Gebäude, welches ursprünglich aus zwei Geschäfts- und einer großen Wohnpartei bestand, ist den Feuerwehrleuten gut bekannt. Sie nutzten es selbst viele Jahre als Unterkunft und Lager.

Aus dem sehr verwinkelten Gebäude drang bereits schwarzer Rauch, als die Feuerwehrleute zur Feuerwache kamen. In der Feuerwache zogen sich viele der insgesamt 45 Einsatzkräfte nur die Einsatzschutzbekleidung an und rannten zur Einsatzstelle, zu der weitere Kameraden die benötigten Fahrzeuge fuhren und dort aufstellten.

Dort galt es zunächst, unter Atemschutz in das Gebäude vorzudringen, um vermisst gemeldete Kinder in den Räumen zu suchen. Aufgrund der Sprachbarrieren konnte lange Zeit nicht ausgeschlossen werden, dass die vermisst gemeldeten Kinder sich nicht in den Räumen aus Angst vor dem Feuer ein Versteck suchten. Daher musste jeder Raum des gesamten Gebäudes sorgfältig unter schwerem Atemschutz abgesucht werden. Hierfür mussten viele Türen teilweise gewaltsam durch die Feuerwehr geöffnet werden.

Gleichzeitig wurde ein Löschangriff vorgenommen, um das ausgedehnte Feuer in der innenliegenden Küche zu bekämpfen. Aufgrund der verwinkelten Gebäudestruktur, in welcher viel Holz verbaut wurde, konnte sich der Rauch und die Hitze beinahe ungehindert in der gesamten Unterkunft verteilen. Um eventuelle Brandschäden aufzufinden musste das Gebäude sorgfältig kontrolliert werden. Aufwendig war dies besonders im Bereich der Küche. Hier mussten die Holzdecke geöffnet werden um alle Brandnester abzulöschen. Bei der Suche nach Brandnestern kam auch die Drehleiter zum Einsatz, um das Dach von außen zu kontrollieren. Abschließend wurde der Rauch mit drei Hochdrucklüftern aus dem Gebäude herausgedrückt.

Während des Einsatzes, welcher sich bis circa 17:00 Uhr hinzog, waren die Flüchtlinge in der Feuerwache untergekommen. Dort wurden sie vom Rettungsdienst gesichtet und betreut. Aufgrund der unklaren Ausgangssituation, wie viele Personen, eventuell auch medizinisch geschädigt worden sind, war auch der Rettungsdienst mit mehreren Rettungswagen wie auch einem Notarzteinsatzwagen, dem leitenden Notarzt und dem organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes vor Ort. Glücklicherweise musste keiner der Person aufgrund eine Brandverletzung oder Rauchgasvergiftung medizinisch versorgt werden.

Einsatzleiter Wido Schön (Wehrführer Feuerwehr Quickborn) übergab nach Abschluss der Löscharbeiten die Einsatzstelle an die Polizei, welche die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen hat.

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