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Conrad Dietrich Magirus Award 2015: Brasilien verteidigt den Titel “Internationales Feuerwehrteam des Jahres”

ULM (DEUTSCHLAND): Brasilien verteidigt den Titel „Internationales Feuerwehrteam des Jahres“ und gewinnt 2015 mit dem Fire Department of Rio de Janeiro den Conrad Dietrich Magirus Award. Conrad Dietrich Magirus Award 2015 in Ulm mit den „White Helmets“ als Paten / Syrische Krisenhelfer überreichen Feuerwehr Isfahan (Iran) und Feuerwehr Istanbul (Türkei) Award-Statue / Sieger reist nach New York zur größten städtischen Feuerwehr der Welt.

Zum zweiten Mal in Folge sichert sich ein brasilianisches Feuerwehrteam den internationalen Conrad Dietrich Magirus Award. Begleitet vom Jubel der rund 700 Gäste wurde am 22. Januar 2016 im Congress Centrum Ulm die Feuerwehr Rio de Janeiro (Brasilien) mit dem Titel „Internationales Feuerwehrteam des Jahres 2015“ gekürt. Während des weltberühmten Karnevals bekämpften die Einsatzkräfte erfolgreich einen Großbrand in einem von Rios größten suburbanen Einkaufszentren. Ebenfalls unter die Top Drei schafften es die Feuerwehr Isfahan (Iran) und die Feuerwehr Istanbul (Türkei). Gemeinsam mit weiteren Onlinefinalisten waren sie zur feierlichen Galaveranstaltung nach Deutschland eingeladen und wurden vor internationalem Fachpublikum der Feuerwehrwelt geehrt.

Überreicht bekamen die Sieger den begehrten „Oscar der Feuerwehrbranche“ in diesem Jahr von den „White Helmets“, einer syrischen Katastrophenhilfe, die Pate des Conrad Dietrich Magirus Awards 2015 ist. „Unter extremen Bedingungen Menschenleben zu retten, ist die Arbeit eines jeden Feuerwehrteams. Was die „White Helmets“ jedoch täglich leisten, geht weit über unsere Vorstellungskraft hinaus. Sich unter den Verhältnissen, die derzeit in Syrien herrschen, und oft ohne passendes Equipment, in diese Gefahrensituationen zu begeben, verdient unseren höchsten Respekt. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr, dass wir die White Helmets“ als Paten für den Conrad Dietrich Magirus Preis 2015 gewinnen konnten“, so Andreas Klauser, Interims-Geschäftsführer von Magirus. Dass der Conrad Dietrich Magirus Preis Menschen auf der ganzen Welt miteinander vereint, zeigte sich in diesem Jahr besonders eindrucksvoll bei der Verleihung des internationalen Preises. In einem bewegenden Moment überreichten die syrischen Krisenhelfer ihren Kollegen aus dem Iran, der Türkei und Braslien eine Award-Statue und bewiesen damit, dass sich der Preis und das ehrenamtliche Engagement über jegliche politischen Hürden hinwegsetzt.

Unter den prominenten Festgästen der Feuerwehrbranche befanden sich neben Andreas Klauser, Interim-Geschäftsführer von Magirus, auch Antonio Benedetti, ehemaliger Geschäftsführer von Magirus, Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Albert Kern, Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes und Ivo Gönner, Oberbürgermeister der Stadt Ulm. „Die meisten Menschen haben ein Bild von der Arbeit der Feuerwehr. Oft entspricht es aber nur in Ansätzen dem, was es tatsächlich bedeutet, tagtäglich rundum die Uhr bereitzustehen und unter Einsatz des eigenen Lebens andere Menschen zu retten. Genau deshalb rückt der Conrad Dietrich Magirus Award dieses Engagement in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit“, so Andreas Klauser.

Höchstleistungen rundum den Erdball
Von Großbränden über Rettungen aus luftiger Höhe bis zu schwerwiegenden Verkehrsunfällen – die eingereichten Einsätze zeigen eindrucksvoll, unter welchem Druck die Einsatzkräfte agieren müssen und mit welcher Bandbreite an Aufgaben und Gefahren sie täglich konfrontiert werden. Während des Karnevals in Rio, der jährlich Millionen Menschen in die brasilianische Hauptstadt lockt, brach ein schweres Feuer in einem der größten suburbanen Einkaufszentren aus, das teilweise sogar Wände zum Einsturz brachte. 100 Einsatzkräfte aus zehn Stationen waren mit 30 Fahrzeugen und zwei Hubschraubern im Einsatz. Gemeinsam schafften sie es, dass 80 Prozent des Gebäudes vor den Flammen gerettet werden konnten. Dank der erfahrenen Feuerwehrkräfte und dem couragierten Vorgehen kam kein Besucher zu Schaden. Das Einkaufszentrum konnte bereits drei Tage später wieder seine Tore öffnen. Mit diesem Einsatz hat sich die Feuerwehr Rio de Janeiro gegen Feuerwehrteams aus aller Welt durchgesetzt. Um den internationalen Award hatten sich zahlreiche Städte beworben. Eine Fachjury wählte unter allen Bewerbungen die besten aus und schickte diese in ein öffentliches Online-Voting auf Die „White Helmets“ – Herausragende Katastrophenhilfe in Syrien
Sie verdanken ihren Namen der weißen, schützenden Kopfbedeckung. Hinter den „White Helmets“ verbirgt sich die Syria Civil Defence (SCD), eine freiwillige Organisation von knapp 3000 Syrern, die sich landesweit in insgesamt 110 Zentren – unter anderem in Aleppo, Idlib, Latakia, Hama und Damaskus – gegen den Terror einsetzt. Ihr breitgefächertes Engagement erstreckt sich von elektronischen Frühwarnsystemen und der Planung von Evakuationen über Feuerwehreinsätze und die Bergung von Verletzten bis hin zum Aufbau der Notversorgung inklusive medizinischer Betreuung. Seit ihrer Gründung 2013 haben die „White Helmets“ mehr als 40.000 Menschenleben gerettet – eine Leistung, die international Respekt einflößt. Deshalb sind sie sowohl Pate des internationalen als auch nationalen Conrad Dietrich Magirus Awards 2015. „In Krisengebieten kommt dem Einsatz von Feuerwehr- und Rettungsorganisationen besondere Bedeutung zu. Dieses wertvolle Projekt zeigt, wie sehr sich die freiwilligen Helfer der syrischen Bevölkerung in allen lebensnotwendigen Bereichen engagieren, um Menschenleben zu retten. Wir freuen uns sehr, dass wir die „White Helmets“ als Paten für den Conrad Dietrich Magirus Award gewinnen konnten“, so Andreas Klauser

Reise nach New York
Der internationale „Oscar der Feuerwehrbranche“ führt auch die Sieger aus Rio nach New York. Die Mannschaft darf mit einem zehnköpfigem Team zur wohl bekanntesten Feuerwehr der Welt, dem Fire Departement of the City of New York (FDNY) reisen – Flug, Übernachtungen und ein spannendes Programm inklusive: Neben Besuchen verschiedener Feuerwehrwachen und der Ausbildungsakademie „The Rock“ steht auch die Besichtigung des derzeit modernsten Löschboots der Welt auf dem Programm.

Nationale Auszeichnungen
Geehrt wurden am gleichen Abend auch die Gewinner des „nationalen Feuerwehrteams des Jahres 2015“, die dafür sorgten, dass es auf dem Siegertreppchen eng wurde. Dank ihrer hervorragenden Zusammenarbeit bei der Rettung eines lebensbedrohlich verletzten Mannes, teilen sich die sechs Teams der Freiwilligen Feuerwehren Lauf an der Pegnitz, Neunkirchen am Sand, Ottensoos, Reichenschwand, Rüblanden und Speikern den ersten Platz. Dem Titel des Awards, „Feuerwehrteam des Jahres“, machte auch das Team „Katastrophenalarm Rauschenhammermühle” alle Ehre, das gemeinsam mit der Feuerwehr Reutlingen unter den Top Drei landen konnte und unter seinem Namen über 60 bayerische Feuerwehren vereint. Erstmalig wurde 2015 auch ein Sonderpreis in der Kategorie Soziales Engagement verliehen. Freuen durfte sich die Löschgruppe Wennigloh der Arnsberger Feuerwehr, die für ihre gemeinsame Feuerwehrübung mit geistig behinderten Männern ausgezeichnet wurde.

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