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Internethysterie über Meldung, falsche Feuerwehrleute würden Rauchmelder kontrollieren

ÖSTERREICH / DEUTSCHLAND (20.1.2016): Die sozialen Medien sind derzeit voll von Meldungen, dass falsche Feuerwehrleute in Deutschland unterwegs seien, um Rauchmelder zu kontrollieren und es sich dabei um Trickbetrüger handelt. Vereinzelt kamen in Deutschland Fälle vor, das Internet dehnt diese Angst nun jedoch auf Deutschland und Österreich aus.

Eine Meldung der Polizei in Stade (Deutschland):

Derzeit häufen sich bei der Polizei die Meldungen von aufmerksamen besorgten Bürgerinnen und Bürgern, die auf ihrem Smartphone Ankündigungen erhalten, dass bei ihnen Rauchmelderüberprüfungen durchgeführt werden sollen und das dazu demnächst Personen an der Haustür melden würden.
Die Polizei geht davon aus, dass dies als Vorbereitungshandlung für mutmaßliche Einschleichdiebe zu werten ist, die auf diese Art und Weise in Häuser und Wohnungen gelangen wollen, um dann dort im unbeobachteten Moment Bargeld und Wertsachen zu entwenden.
Weder Feuerwehrleute noch andere Beauftragte kommen ins Haus, um die Rauchmelderpflicht oder generell Rauchmelder zu überprüfen. Es wird dringend davon abgeraten, auf derartige Meldungen einzugehen und fremde Personen ins Haus zu lassen, im Zweifelsfall sollte beim Antreffen sofort die Polizei informiert werden, die dann die Personen einer Überprüfung unterziehen wird. Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, auch auf ihre Nachbarn zu achten und gerade ältere Bewohnerinnen und Bewohner auf dieses neue Phänomen hinzuweisen.

Ein konkreter Fall: Am Dienstagmittag klingelten zwei Männer an der Wohnungstür einer 79 Jahre alten Bremerin. Sie gaben vor, die in der Wohnung installierten Rauchmelder überprüfen zu müssen. In dem Glauben, dass dieses so seine Richtigkeit habe, ließ die Dame die Täter in ihre Wohnung. Während einer sie in ein Gespräch verwickelte, gab der andere vor, die Rauchmelder zu kontrollieren. Als die Diebe sich verabschiedet hatten, musste die 79-Jährige den Verlust eines Goldrings und von Bargeld feststellen. Der Ring ist schlangenförmig und mit einem roten Stein versehen. Vor dem Ankauf des Ringes wird eindringlich gewarnt!
Die Täter werden wie folgt beschrieben: Beide männlich, 35 – 40 Jahre alt. Einer trug seine schwarzen, welligen Haare mit Gel nach hinten gekämmt, bekleidet war er mit einem dunklen Pullover und einer dunklen Hose. Der zweite ist circa 185 cm groß, hat dunkelblondes Haar, trug eine dunkle Jacke und eine helle Hose. Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst der Polizei Bremen unter der Rufnummer (0421) 362-3888 entgegen.
Und noch ein wichtiger Hinweis Ihrer Polizei: Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Überprüfen Sie bei Ihrer Hausverwaltung, ob tatsächlich eine Überprüfung veranlasst wurde. Hausverwaltungen kündigen Arbeiten im Haus zudem vorher an.

Allgemeine Info für Österreich

Wie bereits erwähnt, handelte es sich hier ursprünglich um lokale Vorfälle. Das Internet, WhatsApp und die sozialen Medien tragen jedoch maßgeblich dazu bei, dies zu einer in Deutschland bundesweiten Angst und Hysterie werden zu lassen, welche nun auch nach Österreich überschwappt.
Fix ist, dass die Feuerwehr keine Hausbesuche macht, um Ihre Rauchmelder auf Funktion zu überprüfen. Wenn es überhaupt schon zu einer sog. Feuerbeschau kommt, dann wird diese seitens der Gemeinde angekündigt. Einzelne Feuerwehrleute besuchen Sie auf keinen Fall, um die Funktionalität ihrer Rauchmelder zu checken.

Info des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes per 20.1.2016

Fake oder Nicht-Fake: Feuerwehren kontrollieren keine Rauchmelder
Per Mitte Jänner 2016 kursiert im Internet die Meldung, dass sich Personen fälschlicherweise als Feuerwehrleute ausgeben, um in den Wohnungen die Rauchmelder zu überprüfen. Dabei soll es sich dem Inhalt dieser Nachricht um Trickbetrüger handeln.
Bislang konnte nicht festgestellt werden, ob es sich bei diesen Nachrichten um wahrheitsgetreue Berichte handelt. Um jedoch möglichen Trittbrettfahrern vorweg einen Riegel vorzuschieben, weist der Oö. Landes-Feuerwehrverband auf zwei wesentliche Punkte hin:

  • Oberösterreichs Feuerwehren kontrollieren NICHT, ob Heimrauchmelder vorhanden sind bzw. ob diese funktionieren.Die Überprüfung der Funktionalität liegt in der Eigenverantwortung der Bewohner.
  • Für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zu diesem Thema ist gegebenenfalls die Gemeinde zuständig.

Update 20. Jänner 2016, 15.55 Uhr
Nach telefonischer Rücksprache der Redaktion mit dem Landespolizeikommando für Niederösterreich liegen derzeit bundesweit keine Anzeigen und Meldungen vor, wonach sich Personen als "Rauchmelderkontrollore" oder Feuerwehrleute ausgeben und sich dadurch Zutritt zu Haushalten verschaffen wollen. Seitens der Polizei wird dennoch empfohlen, bei Verdachtsmomenten den Notruf 133 zu wählen.

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